Wenn sich Urs Fischer angegriffen fühlt, reagiert er dünnhäutig. «Beim Blick auf die Tabelle machen wir gewisse Dinge richtig», ist einer seiner Standardsätze.
Das stimmt auch. Leader in der Liga mit 10 Punkten Vorsprung. In der Europa League noch dabei. Insgesamt fünf Niederlagen in 32 Spielen. 2,35 Punkte im Schnitt. Noch Fragen?
Trotzdem muss sich der Zürcher im Klaren sein, dass der Gewinn der Meisterschaft in Basel zum Standardprogramm gehört – und internationale Erfolge aufgrund der vergangenen Jahre Pflicht statt Kür geworden sind. Seine Vorgänger haben in dieser Hinsicht allesamt überzeugt: Fink, Vogel, Yakin und Sousa haben die Champions League gerockt.
Fischer hingegen hat die Königsklasse verpasst. Gegen Maccabi Tel Aviv. Den biedersten Champions-League-Teilnehmer der letzten Jahre. Und nun fliegt der FCB aus dem Cup. In Sion auf schwierigem Terrain kann das zwar passieren, die Art und Weise aber lässt Alarmglocken schrillen.
Sion war bis kurz vor Ende der regulären Spielzeit klar besser, die Basler traten nur dann in Erscheinung, wenn sie den Schiri anmotzten oder hohe Bälle nach vorne schlugen.
Erneut also war Fischers Elf bei einem kapitalen Spiel nicht auf der Höhe. Die Verantwortung trägt der Trainer. Drum gilt für ihn nach seinem ersten FCB-Halbjahr: Nicht erfüllt.