So lief das Spiel: Der Halbfinal beginnt aufgrund des Fan-Protests mit etwas Verzögerung. Ein Klassenunterschied ist zwischen dem Super-League-Leader und dem Challenge-League-Schlusslicht in der Folge nicht zu erkennen. Winti-Frontino ist bei seinem Pfostenschuss aber ebenso glücklos wie FCB-Steffen, als er das Leder aus sechs Metern übers Gehäuse drischt. Beim FCB geht offensiv nicht viel. Erst durch den geschenkten Penalty gerät der Meister auf die Siegesstrasse. In der Schlussphase wirds nochmals turbulent: Zuerst bucht der Ex-Winterthurer Akanji das 2:0, dann bringt Cani nach einem Vaclik-Patzer die Winti-Hoffnung zurück, ehe Fransson mit dem 3:1 alles klar macht.
Die Tore:
0:1, 54. Minute: Matias Delgado nimmt das Penalty-Geschenk dankend an und verlädt Winti-Keeper Minder cool.
0:2, 85. Minute: Nach einem Freistoss pariert Minder gegen Zuffi. Gegen den Nachschuss von Manuel Akanji ist er dann aber machtlos. Der Ex-Winti-Kicker Akanji verzichtet auf einen Torjubel.
1:2, 87. Minute: Vaclik spielt den Ball direkt in die Füsse von Arxhend Cani, der locker einschiebt. Was für ein Patzer des FCB-Keepers!
1:3, 94. Minute: Winti wirft alles nach vorne, Basel kontert über Sporar und Alexander Fransson, der den Deckel drauf macht. Unmittelbar danach ist Schluss.
Das gab zu reden:
Der Protest der FCB-Fans gegen die frühe Anspielzeit. Und natürlich die Penaltyszene vor dem Basler 1:0! Winti-Captain Patrik Schuler spielt im Sechzehner gegen Janko klar den Ball, bevor er die Strafraum-Kobra noch mit abräumt. Für Schiri Amhof ein Penalty. Aber es ist ein Fehlentscheid.
Schuler sagt nach dem Spiel zu «SRF»: «Ich spiele ganz klar den Ball. Ich finde es sackschwach von Jako, dass er den Fehler gegenüber dem Schiri nicht zugibt.»
Janko verteidigt sich: «Ich werde am Knöchel getroffen. Ob Schuler vorher oder nachher den Ball trifft, kann ich nicht beurteilen. Das habe ich auch dem Schiri gesagt. Es ist mir klar, dass ich jetzt der Buhmann bin.»
Schiri Amhof begründet seinen Entscheid so: «Schuler trifft mit gestrecktem Bein Janko in der Kniekehle. Für mich ist das ein Penalty. Ich würde wieder gleich entscheiden.»
Der Beste: Gianluca Frontino. Der auffälligste Spieler der grandios kämpfenden Winterthurer.
Der Schlechteste: Sascha Amhof. Der Schiri vermiest mit seinem Penalty-Fehlentscheid die ganz grosse Cup-Party.
So gehts weiter: Basel trifft im Cupfinal am 25. Mai in Genf auf den Sieger wie schon 2015 auf Sion.
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Winterthur – Basel 1:3 (0:0)
Schützenwiese - 9400 Fans (ausverkauft) - SR: Amhof
Tore: 54. Delgado (Foulpenalty) 0:1. 86. Akanji 0:2. 87. Cani 1:2. 94. Fransson (Sporar) 1:3.
Bemerkungen: 11. Pfostenschuss Frontino.
Winterthur: Minder; Hebib, Schuler, Schättin; Gazzetta (67. Kamber), Ljubicic; Di Gregorio (83. Cani), Frontino, Radice; Silvio, Sutter (45. Sliskovic).
Basel: Vaclik; Lang, Suchy, Akanji, Traoré; Serey Die, Zuffi; Steffen, Delgado (81. Fransson), Callà; Janko (60. Sporar).
Gelbe Karten: 27. Gazzetta (Foul). 56. Janko (Foul). 88. Hebib (Foul).