Das Spiel
Im Letzigrund läuft die 80. Minute als zwei Joker den FCZ fast aus dem Nichts zum Cupsieg schiessen. Bücher verwandelt nach einem sehenswerten Steilpass von Cavar. Und stellt das Spiel so völlig auf den Kopf.
Denn die Baslerinnen sind in diesem Cupfinal klar das bessere Team – doch sie vergeben gleich etliche Top-Chancen. Die grösste hat Qendresa Krasniqi nach gerade mal 40 Sekunden, als sie vor dem leeren Tor den Ball verstolpert. Auch danach versemmelt der FCB viele Chancen, die eigentlich zu einem Tor führen müssten.
Nach dem FCZ-Tor drücken die Bebbi weiter – wieder ist es Krasniqi, die Sekunden nach dem Gegentor eine grosse Chance vergibt. Nach ihrer Auswechslung weint die Basler Angreiferin bittere Tränen.
So gewinnen die Zürcherinnen am Ende den 16. Cuptitel – und können sich auch bei der mangelnden Chancenverwertung ihrer Gegnerinnen bedanken. Auf der anderen Seite sind die Frauen des FCB im Tal der Tränen und müssen weiter auf den ersten Titel seit elf Jahren warten.
Das Tor
80. Minute, Chiara Bücher, 0:1. Nach einem Einwurf lanciert Cavar mit einem Steilpass Bücher, die FCB-Goalie Klink mit einem Lupfer überwindet. Eine Co-Produktion zweier FCZ-Joker.
Die Beste
Sie kam, sah – und trifft. Chiara Bücher muss sich gedulden und darf nicht von Beginn an ran. Nach einer Stunde wird sie eingewechselt und entscheidet mit der einzigen Top-Chance des FCZ den Cupfinal. Nach einem Traumpass von der ebenfalls eingewechselten Martina Cavar bleibt Bücher vor dem Tor cool und ebnet dem FCZ den Weg zum Sieg.
Die Schlechteste
Milena Nikolic. Die beste Basler Torschützin der Qualifikation zieht keinen guten Tag ein. In der 69. Minute vergibt die Bosnerin die goldene Chance zur Basler Führung, schiesst aber knapp am Tor vorbei. Zwei Minuten später muss sie vom Platz und erlebt von der Bank aus, wie der FCZ einmal mehr den FCB in die Schranken weist.
Das gab zu reden
Unter den Zuschauern im Letzigrund ist auch viel Prominenz. FCB-Präsident David Degen ist ebenso vor Ort wie das FCZ-Präsidentenpaar Ancillo und Heliane Canepa, wobei Ancillo Canepa auf der FCZ-Bank Platz nimmt. Auch Swiss-Olympic-Präsidentin Ruth Metzler-Arnold ist auf der Tribüne, ebenso wie SFV-Präsident Dominique Blanc, Ex-Nati-Grösse Lara Dickenmann, Madeleine Boll, die Schweizer Frauenfussball-Pionierin, oder Erich Vogel, der abtretende GC-Sportchef der Frauen.
Die Fans
8664 Fans finden den Weg in den Letzigrund – Rekord. Es ist die höchste Zuschauerzahl an einem Frauen-Cupfinal in der SFV-Geschichte. Auch Teile der Südkurve und der Muttenzerkurve sind vor Ort und sorgen für eine einem Cupfinal würdige Atmosphäre.
Die Schiris
Die Schweizer Top-Schiedsrichterin Désirée Grundbacher fährt eine grosszügige Linie, hat das Spiel aber jederzeit im Griff. Es gibt kaum eine heikle Szene, sodass der VAR, der erstmals in einem Frauen-Fussballspiel in der Schweiz eingesetzt wird, nie eingreifen muss.
So gehts weiter
Nach dem Cupfinal ist vor den Liga-Playoffs. Nach der Nati-Pause gehts in der Women’s Super League in die heisse Phase. Der FCZ trifft am 12. April im Viertelfinal-Hinspiel auf St. Gallen, Basel reist am selben Tag zum FC Aarau.