Im Kino grüsst 1993 täglich das Murmeltier – in St. Gallen grüsst jährlich die Krise nach der Winterpause. Vor einem Jahr starteten die Espen mit sieben Partien ohne Sieg in die Rückrunde.
Jetzt gibts mit drei Partien ohne Sieg wieder einen Fehlstart. Zwei Punkte in drei Heimspielen ist zum Sterben zu viel, zum Leben zu wenig! Wie 2014 droht St. Gallen den angepeilten Europa-League-Platz zu verspielen.
Dabei verspricht Saibene im Januar im BLICK: «Nein, wir stürzen nicht ab!» Nach dreieinhalb Spielen (in Sitten stand es beim Abbruch nur dank Penalty-Hexer Daniel Lopar 0:0) steht das Versprechen auf wackeligen Beinen.
Saibene bleibt ruhig: «Ich würde mich aufregen, wenn wir nicht kämpfen und keine Chancen kreieren würden. Das haben wir gegen Luzern und GC aber gemacht, das waren keine schlechten Spiele. In dieser Liga kann jeder jeden schlagen. Es fehlen nur Kleinigkeiten.»
Kleinigkeiten, die viel ausmachen. BLICK sagt, warum St. Gallen nicht mehr siegen kann:
- Es fehlt ein Knipser. Albert Bunjaku rackert sich ab, wartet seit dem 4. Oktober auf ein Tor. Auch am Sonntag gegen GC vergibt er eine Riesenchance. Wie auch Daniel Sikorski. Topskorer Yannis Tafer fehlt die Unbeschwertheit vom Herbst.
- Der zurückgetretene Captain Philippe Montandon fehlt. Er stand zwar nicht mehr auf dem Platz. Als Ansprechpartner war er Gold wert. Stéphane Besle kann die Lücke nicht füllen.
- Das Glück von der Hinrunde fehlt. Mehrfach wurden Siege mit viel Willenskraft und dem nötigen Glück geholt. Jetzt spiegeln die Resultate eher das Potenzial der Mannschaft.
- Zu viel hängt von Aggressivleader Everton ab. Ohne den Brasilianer braucht St. Gallen gar nicht aufzulaufen. Harzt es auch mal bei Everton wie gegen GC, tun sich die Espen schwer.