Die reguläre Spielzeit ist fast vorbei. Ein Lugano-Corner noch von Renato Steffen, ein Kopfball von Anto Grgic und eine Rettung von Servettes Keigo Tsunemoto. Doch da war doch eine Hand im Spiel? Grgic ist sich der Sache sicher. Die Genfer sind konsterniert, weil sie ahnen: Das gibt Penalty! Denn der Ball springt dem Japaner zuerst an die rechte Hand, die fast angelegt ist, dann an die nicht angelegte linke. Der Fall scheint klar.
Ref Alessandro Dudic entscheidet erstmal auf Weiterlaufen, bespricht sich dann mit VAR Sven Wolfensberger – und gibt keinen Penalty. «Mir haben alle gesagt, es sei ein hundertprozentiger Penalty. Schade hat der VAR nicht geholfen. Aber wir suchen keine Ausreden», sagt Lugano-Coach Mattia Croci-Torti später fair.
Der VAR müsste dem schlechtstehenden Schiri helfen
Fragen wir unseren Schiri-Experten Urs Meier. Seine Meinung ist klar und dezidiert: «Natürlich ist das ein Handspiel! Der Schiedsrichter steht schlecht. Er bewegt sich von seiner Grundposition nicht in die Aktion hinein. Er siehts deshalb nicht. Wenn man dann schon einen VAR hat, muss dieser dem Ref helfen. Er muss sehen, dass der Schiedsrichter die Szene aus seiner Position nicht sehen kann und ihn an den Bildschirm rufen, ihm sagend: Schau dir die Szene nochmals an und beurteile sie neu.»
Aktive Bewegung zum Ball hin
Dass das nicht passierte, sei falsch, so der Ex-Champions-League-Final-Unparteiische. «Das ist nicht im Sinn des Erfinders des VAR. Nochmals: Es ist eine aktive Bewegung hin zum Ball erkennbar. Das ist ein Elfmeter!»
Wahrscheinlich wirds heissen, die Distanz sei kurz. Die rechte Hand angelegt. Und der Ball springt von dieser an die linke, aus noch viel kürzerer Distanz. Deshalb sei zweimal kein Hands. Das soll versuchen zu verstehen, wer will.