Das hätte Remo Staubli kaum für möglich gehalten, als er im Februar 2014 als erst 25-Jähriger seinen Rücktritt vom Profi-Fussball verkündete: Dass er dereinst nochmals mit den grossen Stars vom FC Basel auf dem gleichen Platz stehen wird. Denn als sich Staubli vor zweieinhalb Jahren beim FC Aarau durch die Hintertür verabschiedet, hat er mit dem Fussball abgeschlossen. Das einstige FCZ-Talent, mit im Kader beim Meistertitel 2007, kapitulierte vor seinem Körper. Von seinen sieben Profijahren fehlte er fast vier Jahre verletzt.
Jetzt spielt er doch wieder: Bei Rapperswil-Jona in der Promotion League, dem heutigen FCB-Gegner im Cup. «Jonas Elmer ist ein guter Freund von mir. Er hat mir immer vorgeschwärmt, wie toll es bei Rappi ist. So lange, bis ich es wieder versucht habe», sagt Staubli.
Nach dem Comeback im letzten Januar trifft der Offensivspieler schon wieder wie früher. Kein Wunder, dass sein Ex-Klub Aarau diesen Sommer bereits wieder die Fühler nach dem 27-Jährigen ausstreckte. Aber Staubli als Profi wird es nicht mehr geben: «Mir ist bewusst, dass ich im Fussball nichts mehr reissen kann – ausser meine Muskeln! Rappi ist das Maximum. Es stimmt für mich so.»
Staubli hat sich längst ein Leben neben dem Platz aufgebaut, das er nicht mehr aufgeben will. Schon während seiner Zeit beim FCZ wird er als Model entdeckt. «Ich war mit Schönbächler im Sihlcity zum Essen, als ein Modelagent mich als damals 18-Jähriger angesprochen hat und sagte: Du gehörst auf den Laufsteg», erinnert sich Staubli.
Das Modeln wird zum Hobby und auch zum Ventil. «Nach meiner Karriere mit den vielen Verletzungen war es auch eine Flucht in eine andere Welt, um mich abzulenken.» Staublis Höhepunkte als Model: Er läuft für die Weltmarke Armani an der Fashion Week in Mailand. «Dort hat man fast die Halskehre bekommen wegen der vielen schönen Frauen. Cool war aber auch, für die Labels La Perla und Pal Zileri zu arbeiten», sagt der Rappi-Stürmer.
Seine berufliche Zukunft sieht Staubli aber nicht in der Modewelt. «Das Leben als Profimodel ist nicht meins. Ich sehe meinen Platz ganz klar in der Geschäftswelt», versichert er. Vor kurzem macht er an der Uni seinen Bachelor-Abschluss, im September beginnt Staubli als Praktikant bei der Agentur WWP. «Ich sehe mich im Sportmarketing. Etwas mit Sport muss es sein.»
Apropos Bachelor: Der echte Bachelor Remo kennt den Fernseh-Bachelor Vujo Gavric gut, die beiden haben auch zusammengespielt. Staubli schmunzelt und sagt: «Ich bin zwar ein Rosenkavalier, aber nicht vom gleichen Schlag wie Vujo.» Wer hat im Ausgang mehr Erfolg bei den Frauen? «Vujo ist vielleicht bekannter. Aber am Schluss habe ich die Nase vorne», grinst der smarte Single.
Aber nicht nur Vujo bekommt einen Seitenhieb ab. Auch Basels Davide Callà! Staubli: «Er ist ein Kumpel aus Aarauer Zeiten. Ich habe ihn gefragt, ob sie in Basel schon nervös sind. Aber im Ernst: Natürlich ist Basel klarer Favorit. Ich freue mich sehr aufs Spiel, vielleicht können wir ja die Null lange halten. Vielleicht werden sie dann tatsächlich nervös …»