Lugano-Antreiber Numa Lavanchy steht nach der Partie mit einer Bierdose in der Hand in der Interviewzone. «Keine Ahnung, ob wir nachher noch mehr feiern. Aber ein Bierchen muss jetzt schon sein», sagt er lachend. Hinter ihm schreien die Fans, die von einer eilig herbeigerufenen Security-Einheit zurückgehalten werden, ihre Freude in den Tessiner Nachthimmel.
Nach dem entscheidenden Treffer von Zan Celar im Penaltyschiessen gibts im Cornaredo kein Halten mehr. Die Anhänger rennen auf den Platz und feiern ausgelassen mit dem Team. Über die Stadion-Boxen wird noch lange Party-Musik abgespielt. Die tanzenden Fans wähnen sich fast schon in einer Outdoor-Disco. Später sind in Lugano Hupkonzerte zu hören. Der Traum vom ersten Cupsieg seit 1993 lebt!
Am 15. Mai kann er im Berner Wankdorf gegen St. Gallen Tatsache werden. «Klar, jetzt wollen wir den Cupsieg!», sagt Lavanchy. Und auch Lugano-CEO Marin Blaser meint: «Wir gehen nicht nach Bern, um einfach einen Final zu spielen, sondern wir gehen dort hin, um zu gewinnen.»
«Das ist pure Emotion!»
Blaser wirkt erleichtert und begeistert zugleich: «Wir haben jeweils im dümmsten Augenblick die Gegentore bekommen, verschiessen dann auch noch den ersten Penalty (Maric, d. Red.) – und gewinnen am Ende doch. Das ist Cup! Das ist pure Emotion!»
Für den Klub und das Tessin sei dieser Finaleinzug «enorm wichtig». Auch für das neue Projekt, das seit der amerikanischen Übernahme in Lugano ambitioniert vorangetrieben wird: «Wir versuchen weiterhin, in Ruhe, seriös und strukturiert weiterzuarbeiten – und glauben daran, dass wir den FC Lugano so mittel- bis langfristig an der Spitze des Schweizer Fussball etablieren können.»
Ein Cupsieg im Wankdorf wäre da schon mal ein erstes, dickes Ausrufezeichen!