BLICK: Albian Ajeti und Dejan Sorgic, wie fühlt es sich an, für den BLICK-Fotografen den Cup in die Luft zu stemmen?
Albian Ajeti: Läck, ist der schwer!
Dejan Sorgic: Ja, das hätte ich nicht gedacht.
Ajeti: Aber er hat eine schöne Form, und er ist gross.
Sorgic: (schaut sich den Pokal genauer an) Ein Name fehlt da noch drauf. Der des FC Thun (lacht).
Wie gut kennen Sie sich?
Ajeti: Wir haben nun doch schon ein paar Mal gegeneinander gespielt. Persönlich kenne ich Dejan aber nicht sehr gut.
Sorgic: Ich bin natürlich auch viel älter als du.
Was sind Ihre Erinnerungen an den Cupfinal?
Sorgic: Leider keine sehr angenehmen. Wir haben 2012 mit Luzern gegen Basel verloren. In einem dramatischen Spiel und nach Penaltyschiessen. Leider konnte ich nicht auf dem Feld stehen, weil ich einen Kreuzbandriss hatte.
Ajeti: Auch meine Erinnerungen sind nicht die besten. Wir verloren gegen den FCZ 0:2 nach Verlängerung. Ich kam damals nicht zum Einsatz.
Ist das ein Bubentraum, im Cupfinal zu stehen?
Ajeti: Es ist sicher ein einmaliges Erlebnis. Ich durfte schon bei zwei Meistertiteln dabei sein. Ein Cupsieg wäre grossartig.
Sorgic: Klar träumt man als Kind davon, einen Titel zu gewinnen. Es hat sicher niemand erwartet, dass Thun im Final stehen würde. Es ist eine Riesenleistung, die wir als FC Thun vollbracht haben.
Ajeti: Das denke ich auch. Respekt vor eurer Leistung!
Zweimal Meister war er schon, doch der Cupsieg fehlt ihm noch. 2014 gegen den FCZ war er überzählig und 2015 im Final gegen Sion (0:3-Klatsche) kam Ajeti bloss zu einem Kurzeinsatz. Jetzt steht der schweizerisch-albanische Doppelbürger wieder im Endspiel. Und zwar mit seinem Stammklub FC Basel. Nur zwischen 2016 und 2017 ging er ins fussballerische Exil, nach Augsburg und St. Gallen.
Zweimal Meister war er schon, doch der Cupsieg fehlt ihm noch. 2014 gegen den FCZ war er überzählig und 2015 im Final gegen Sion (0:3-Klatsche) kam Ajeti bloss zu einem Kurzeinsatz. Jetzt steht der schweizerisch-albanische Doppelbürger wieder im Endspiel. Und zwar mit seinem Stammklub FC Basel. Nur zwischen 2016 und 2017 ging er ins fussballerische Exil, nach Augsburg und St. Gallen.
Der FC Basel könnte mit dem Cupsieg die Saison retten – einverstanden?
Ajeti: Ja. Spätestens nachdem YB durch war, war für uns klar, dass wir diesen Cupsieg unbedingt wollen. Wir stehen in der Pflicht. Aber wir hatten es nicht einfach, bis in den Final zu kommen. Ich denke gerade an das Auswärtsspiel in Sion, als wir 0:2 hinten lagen und das Spiel noch drehen konnten.
Dejan, denkt ihr in Thun vielleicht schon zu sehr an den Cupfinal? Zuletzt hat es in der Meisterschaft doch ziemlich geharzt …
Sorgic: Ich denke nicht, dass dies das Problem ist. Es ist vielmehr eine Einstellungssache. Kommt dazu, dass wir einige verletzte Spieler hatten, die wir nicht so einfach ersetzen können, wie jetzt zum Beispiel der FCB mit seinem breiten Kader. Umso schöner ist es, dass wir den Finaleinzug geschafft haben, auch wenn wir wohl nicht der Favorit sind.
Diese Rolle muss der FCB annehmen, oder?
Ajeti: Auf jeden Fall. Aber das ist auch besser so. Damit können wir im Moment besser umgehen, als wenn wir Aussenseiter sind. Wir wissen, dass wir dieses Spiel gewinnen müssen. Aber wie gesagt: Zuletzt waren wir dann am besten, wenn wir Druck hatten.
Noch wartet er auf seinen ersten Titel, doch 2012 fehlte wenig. Damals stand er mit Luzern im Cupfinal gegen den FCB. Doch bei der Penalty-Pleite musste er wegen eines Kreuzbandrisses zuschauen. Der schweizerisch-serbische Doppelbürger startete bei den Luzernern auch seine Profi-Karriere. Via Schaffhausen und Kriens kam Sorgic 2016 zu den Thunern.
Noch wartet er auf seinen ersten Titel, doch 2012 fehlte wenig. Damals stand er mit Luzern im Cupfinal gegen den FCB. Doch bei der Penalty-Pleite musste er wegen eines Kreuzbandrisses zuschauen. Der schweizerisch-serbische Doppelbürger startete bei den Luzernern auch seine Profi-Karriere. Via Schaffhausen und Kriens kam Sorgic 2016 zu den Thunern.
Kann es umgekehrt für Thun ein Vorteil sein, als klarer Aussen-seiter ins Spiel zu gehen?
Sorgic: Logisch hat Basel mehr Druck als wir. Aber es ist ein einziges Spiel. Da gibt es keinen klaren Favoriten. In einem Spiel kann alles passieren. Wenn wir schon im Final stehen, dann wollen wir ihn natürlich auch gewinnen.
Im Cupfinal im Stade de Suisse wird auf Kunstrasen gespielt: Ist das ein kleiner Vorteil für die Thuner, die sich das gewohnt sind?
Ajeti: Da ist sicher ein kleiner Vorteil für Thun. Aber wir kennen den Kunstrasen ja inzwischen auch sehr gut und werden uns in der Woche vor dem Final sicherlich darauf einstellen und auf Kunstrasen trainieren.
Sorgic: Das ist wohl unser einziger Vorteil. Aber wie Albi schon gesagt hat: Der FC Basel spielt auch regelmässig auf Kunstrasen.
Es gab für beide Teams einen Schlüsselmoment auf dem Weg in den Final: Bei Thun war es das Penaltyschiessen im Achtelfinal gegen Wil, bei Basel dieses 4:2 in Sion nach einem 0:2-Rückstand.
Ajeti: Gegen Sion zu spielen, ist nie einfach. Schon gar nicht im Cup, und dann noch auswärts. Jeder weiss, welche Bedeutung dort der Cup hat. Wir haben sehr gut reagiert. Wenn man sich das ganze Spiel anschaut, dann war unser Sieg aber doch verdient.
Sorgic: Bei uns war es noch enger. Es ist nie einfach gegen einen Unterklassigen. Die stehen hinten rein. Wir waren klar überlegen. Im Nachhinein, denke ich, war es wichtig, dass wir dieses Penaltyschiessen erleben durften. Diese Erfahrung ist wichtig. Wir sind auf ein Penaltyschiessen vorbereitet.
Ajeti: Mir wäre schon lieber, wenn wir nach 90 Minuten gewinnen würden! Aber auch vor einem Penaltyschiessen hätte ich keine Angst.
Dejan, wenn Sie wählen könnten: Würden Sie dann lieber für Basel spielen?Sorgic: (lacht) Nein, im Moment nicht. Wir haben es selber geschafft, dieses Endspiel zu erreichen, und wir haben Basel in dieser Saison schon einmal bezwungen.
Sie muss man wohl nicht fragen, ob Sie lieber für Thun spielen würden, Albian …
Ajeti: Nein, das müssen Sie nicht! (lacht)
Dejan, welche Stärken hat Albian?
Sorgic: Wie er seinen Körper einsetzt, das imponiert mir; wie er den Ball abdeckt, den Körper zwischen Ball und Gegner stellt. Es ist extrem schwierig, ihm den Ball abzunehmen. Im Strafraum ist er sehr gefährlich, egal ob mit links oder rechts oder mit dem Kopf. Albi ist sehr kaltblütig.
Albian, was sind die Stärken von Dejan?
Ajeti: Ich kann die Komplimente nur zurückgeben. Dejan ist im Strafraum stark. Was mir ausserdem aufgefallen ist, vor allem im Spiel in Thun, das wir verloren hatten, dass er super Laufwege hat. Da habe ich mir einiges abgeschaut. Er fackelt nicht lange vor dem Tor. Er weiss, wo das Tor steht, und dort will er den Ball reinschiessen.
Warum gewinnt Basel den Final, Albian?
Ajeti: Weil wir mehr Qualität haben, weil wir besser drauf sind. Und weil wir es dem Klub und den Fans schuldig sind.
Sie sehen das vermutlich anders, Dejan?
Sorgic: Oh ja, auf jeden Fall. Wir wollen Geschichte schreiben. Wir hätten das nach dieser grossartigen Saison verdient. Wir sind nicht unter Druck. Unsere Mannschaft ist intakt.