Mittlerweile liegt die Vertragsunterschrift bei Eintracht Frankfurt zehn Tage zurück. Und der Meister-Urknall gegen Luzern bald einen Monet. Die Emotionen haben sich also auch bei Adi Hütter ein bisschen gelegt. Weshalb er vor seinem letzten Spiel für YB sagt: «Da ist nichts von Wehmut.»
Vielmehr herrsche Freude vor. Vorfreude auf ein Spiel, das in der Schweiz eine ganz besondere Bedeutung habe. Und am Ende wartet der erste Cupsieg seit 31 Jahren. Und das zweite Double, 60 Jahre nach jenem von 1958.
Auch der Coach wirkt locker, wie der Rest des Teams. Wegen ein bisschen Restalkohol vom vielen feiern? «Wir haben ja nicht ständig gefeiert! Am Sonntag haben sich die Spieler im Zaum gehalten. Abgesehen davon haben wir von vier Spielen nach dem Titel drei gewonnen. Und die Spieler haben mir in den letzten Tagen einen sehr fokussierten und hungrigen Eindruck gemacht.»
Und dann sind da noch die Cupfinals in Deutschland und Österreichs, in welchen Hütters letzter und nächster Klub eine Hauptrolle spielten: Eintracht Frankfurt hat die Bayern in die Knie gezwungen, Red Bull Salzburg gegen Sturm Graz überraschend verloren. Hütter: «Das alleine ist Warnung genug! Der Sieg der Eintracht ist ein Paradebeispiel, wie ein David gegen einen Goliath gewinnt, wenn der nicht hundert Prozent Leistung bringt. Wenn man Favorit ist, heisst das noch lange nicht, dass man ein Spiel gewinnt. Der FCZ wird sehr bissig nach Bern kommen. Wenn wir aber mit voller Konzentration ans Werk gehen, bin ich überzeugt, dass wir das Double holen.»
Das wäre dann der erste Cupsieg für YB seit 1987, denn die drei Finals seit 1991 haben die Berner allesamt verloren. Alle zuhause. Alle gegen Sion. Die Paarung FCZ gegen YB gabs noch nie. Der FCZ wartet seit elf Meisterschaftsspielen auf einen Sieg gegen YB. Der letzte Erfolg datiert vom 3. August 2014.