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Corona wütet auch in der Champions League
Barça-Gegner hat noch 13 Mann

Corona kriegt auch die Champions League allmählich in den Würgegriff. Das Spiel Barcelona gegen Dynamo Kiew steht auf der Kippe. Und Ajax-Trainer Ten Hag findet das Corona-Vorgehen in Dänemark unfair.
Publiziert: 03.11.2020 um 14:44 Uhr
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Aktualisiert: 03.11.2020 um 14:51 Uhr
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Dynamo Kiew hat ein Corona-Problem.
Foto: keystone-sda.ch
Alain Kunz

Heute um 21 Uhr spielt Ajax Amsterdam in der Champions League in Herning auf Jütland gegen YB-Bezwinger Midtjylland. Und dies wohl mit einem Rumpfteam. Denn bei Ajax sind vier Spieler positiv getestet worden. Sieben weiteren ist die Einreise nach Dänemark verweigert worden. Und das hat Ajax-Trainer Erik ten Hag auf die Palme gebracht.

«Ich finde das ziemlich seltsam. Wir spielen in einem europäischen Wettbewerb, aber die europäischen Länder haben in Sachen Corona unterschiedliche Vorschriften. Das ist kein Fair Play. In Holland dürfen sie spielen, in Dänemark aber nicht.»

Den Virus eingefangen haben Captain Dusan Tadic, die Mittelfeldspieler Ryan Gravenberch und Davy Klaassen sowie Stammgoalie André Onana. Weil Ersatzgoalie Maarten Stekelenburg verletzt ist, muss nun Rookie Kjell Scherpen (20) ran, der noch keine Sekunde für Ajax gespielt hat, seit er 2019 vom FC Emmen zum Grossklub gewechselt hat. Immerhin hat er für Emmen 34 Spiele in der Eredivisie gemacht. Ob die von vielen Portalen kolportierte Meldung stimmt, wonach Ajax ohne Ersatzgoalie nach Dänemark reist, muss doch stark bezweifelt werden. Gestern Abend sind jedenfalls Onana, Tadic und Gravenberch nachgereist. Ajax hofft, sie nach einem negativen Test dennoch einsetzen zu dürfen.

Erinnerungen an YB-Gegner

Nicht die Dänen, aber Klaksvik, der Meister der ihnen nahestehenden Färöer-Inseln, hatten in der Qualifikation für die Champions-League bereits für einen Eklat gesorgt. Die Fähringer Behörden hatten die gesamte Mannschaft von Slovan Bratislava quasi in Corona-Sippenhaft genommen, weil ein slowakischer Spieler nach der Landung am Flughafen positiv getestet wurde. Als Slovan mit der U21 spielen wollte und diese nachreiste, wurde auch diese in Quarantäne gestellt, weil auch in dieser ein Positiver entdeckt worden war. Am Ende konnte das Spiel nicht ausgetragen werden. Und die Uefa tat das, was sie im Reglement für solche Fälle vorsieht: Sie wertete das Spiel mit 3:0 forfait für die Nordinsulaner, weil die Slowaken die Corona-Fälle in ihren Reihen hatten. Ein fragwürdiges Prozedere. Immerhin rächte YB sie und warf Klaksvik aus dem Wettbewerb.

Mit 13 Mann gegen Barcelona

Und es gibt einen zweiten Corona-Sorgenfall in der Königsklasse: Mit gerade 13 Mann läuft Dynamo Kiew heute im Campo Nou zu Barcelona auf. Es ist die Minimalzahl, mit welcher man ein Spiel gemäss Uefa bestreiten muss. Diese 13 sollen heute nochmals getestet werden. Ist auch nur ein Spieler positiv, kann das Spiel nicht steigen. Der Grund liegt nicht nur bei Covid-19. Neun Spieler fallen aufgrund von positiven Tests oder Quarantänen aus. Dazu gesellen sich Verletzte und Gesperrte wie Captain Sergej Sidortschuk. Auch hier fallen die Goalies Nummer eins und zwei aus, sodass auch hier ein ganz Junger ran muss: Der erste 18-jährige Ruslan Nescheret. Immerhin hat er das Tor bereits in der heimischen Liga gegen Dnipro gehütet. Und Dynamo hat 2:1 gewonnen.

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