So haben sich das die Kicker von Bodö Glimt ganz sicher nicht vorgestellt. Da reisen sie vom nördlichen Polarkreis in den Letzigrund nach Zürich – und der Rasen dort gleicht eher einem skandinavischen Moor als einem Fussballplatz.
Für norwegischen Profis, die für gewöhnlich auf Kunstrasen kicken, wohl der blanke Horror, zu allem Überfluss giesst es während der ganzen Partie wie aus Kübeln. Hinzu kommt die Gruselkulisse. Zwar fasst das eigene Aspmyra-Stadion bloss 4600 Zuschauer, im Vergleich zum Gastspiel im Letzi dürfte die Heimkulisse aber trotzdem einem Hexenkessel gleichen. Offiziell verirren sich an diesem Donnerstag bloss 1384 Menschen in den Letzi, eine eher optimistische Schätzung.
Lugano stark
Klar ist: Der überzeugende Auftritt der Luganesi hätte mehr Zuschauer verdient. Chance um Chance erspielen sich die Tessiner in der Startphase, mehrfach müssen die Norweger in extremis klären. Nach einer halben Stunde schiesst Stürmer Zan Celar aus elf Metern übers leere Tor. Und ärgert sich hinterher über den miserablen Zustand des Rasens.
Es grenzt an ein Wunder, dass bei diesem Geläuf überhaupt zusammenhängende Spielzüge möglich sind. Bemerkenswert, wie stilsicher beide Teams agieren, kaum Bälle verlieren, selten ausrutschen.
Am Ende trennen sich die beiden Teams zwar torlos, die Auftritte aber machen Lust auf mehr. Am 5. Oktober müssen die Luganesi auswärts zu Besiktas, rund zwei Wochen später empfängt die Mannschaft im Letzigrund die Belgier vom FC Brügge.
Ob der Rasen bis dann ausgetauscht worden ist? Gut möglich. Für das Spiel der Grasshoppers gegen St. Gallen ist die Zeit dafür aber viel zu knapp bemessen. Bereits am Samstag treffen die beiden Klubs im Krisenduell aufeinander. Und dürften sich über die Platzverhältnisse ärgern. (skr)