Das Spiel
Plötzlich fehlt nur noch ein Tor für die Verlängerung. Der Führungstreffer durch Crivelli in der 72. Minute versetzt das Stadion in Ekstase und haucht den Grenats wieder Mut ein. Für kurze Zeit wankt der haushohe Favorit aus der Premier League, Servette hat Chancen. Die besten vergeben Ondoua, der nach einer Kopfballabwehr an den Ball kommt, aber zu lange mit dem Abschluss zögert und Congnat, der in der Nachspielzeit nur knapp am Kasten vorbeischlenzt. Ein aufopferungsvoller Kampf der Genfer, der am Ende nicht belohnt wird.
Zweimal hat man das Gefühl, dass der Premier-Ligist das Ding locker nach Hause schaukelt, zweimal belehrt einen Servette eines Besseren. Chelsea macht von Anfang an Druck, gesteht Servette nur wenig Entlastung zu und geht nach einer Viertelstunde per Penalty in Führung. Es droht eine klare Angelegenheit zu werden.
Doch Servette glaubt weiter an seine Chance und kommt nach einem unwiderstehlichen Antritt von Kutesa durch Guillemenot zum Ausgleich (32.). Plötzlich steht das Team von Trainer Enzo Maresca, der seine Aufstellung im Vergleich zum Premier-League-Wochenende auf acht Positionen verändert hat, hinten drin und muss zusehen, nicht in Rückstand zu geraten: Jörgensen pariert drei Minuten vor der Pause gegen den starken Kutesa.
Nach dem Seitenwechsel haben die Blues lange wieder alles im Griff, Servette tritt offensiv nicht mehr gross in Erscheinung – bis zu jener 72. Minute. Die ganz grosse Sensation gelingt nach dem 0:2 im Hinspiel nicht, gleichwohl aber eine herausragende Leistung und auf dem Papier ein Sieg gegen eine Mannschaft mit einem Marktwert von über einer Milliarde Euro.
Die Zuschauer
28'000 Zuschauerinnen und Zuschauer im ausverkauften Stade de Genève sorgen für eine erstklassige Atmosphäre. Die Mannschaft zahlt die grosse Unterstützung mit einem beherzten Auftritt zurück. Die Genfer Fankurve sorgt kurz vor dem Ende mit Fackeln und Raketen für eine knapp dreiminütige Unterbrechung – Feuerwerk auf und neben dem Rasen in der Schlussphase.
Die Tore
14. Minute, Christopher Nkunku. 0:1. Tsunemoto verschätzt sich bei einem langen Ball auf Mudryk. Der Ukrainer schnappt sich im Rücken des Japaners den Ball, sodass der Klärungsversuch des Servettiens zu einem Tritt ins Bein wird – Penalty. Nkunku verwandelt mit einem strammen Schuss in die linke Ecke.
32. Minute, Jérémy Guillemenot, 1:1. Kutesa zieht vom Mittelkreis einfach mal in Richtung Tor, schüttelt unterwegs zwei Gegenspieler ab und steckt durch zu Guillemenot. Dieser erwischt Keeper Jörgensen mit einem flachen Direktschuss unten links.
72. Minute, Enzo Crivelli, 2:1. Stevanovic flankt von rechts und findet den Kopf des eingewechselten Crivelli. Jörgensen im Tor läuft aus dem Kasten, bleibt aber auf halbem Weg stehen und kommt daher nicht mehr entscheidend an die Kugel.
Der Beste
Dereck Kutesa hat sich diese Auszeichnung redlich verdient. Sein Lauf und sein Assist zum 1:0 von Guillemenot sind Weltklasse.
Der Schlechteste
Der 18-jährige Katalane Marc Guiu wird vielleicht eines Tages ein grosser Stürmer sein, aber er ist es offensichtlich noch nicht. Oder jedenfalls noch nicht genug, um seine Duelle gegen Steve Rouiller und Yoan Séverin zu gewinnen.
Das gab zu reden
Thomas Häberli hatte zu Beginn der Saison klar gesagt, dass Joël Mall in der Super League und Jérémy Frick in den Cup-Wettbewerben spielen wird. Bisher wurde der Turnus eingehalten. Doch am Donnerstag wurde der zypriotische Nationalspieler Mall für dieses Prestige-Spiel aufgestellt. Es ist davon auszugehen, dass Frick diese Entscheidung nicht begrüsst.
Das Schiedsrichter-Gespann
Der Italiener Marco Di Bello und seine Assistenten haben das Spiel im Griff, treffen keine kontroverse Entscheidung. Beim vermeintlichen Ausgleich von Jackson in der Schlussphase erkennen sie die Offsideposition auch ohne Hilfe des VAR.
So gehts weiter
Servette spielt am Sonntag in Winterthur (14.15 Uhr). Chelsea empfängt fast zeitgleich Crystal Palace in der Premier League (14.30 Uhr). Die Auslosung der Ligaphase in der Conference League findet am Freitag in Monaco statt (14.30 Uhr).
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Chelsea FC | 4 | 15 | 12 | |
2 | Legia Warschau | 4 | 11 | 12 | |
3 | Jagiellonia Bialystok | 4 | 6 | 10 | |
4 | SK Rapid Wien | 4 | 5 | 10 | |
5 | Vitoria Guimaraes | 4 | 4 | 10 | |
6 | AC Florenz | 4 | 4 | 9 | |
7 | NK Olimpija Ljubljana | 4 | 4 | 9 | |
8 | FC Lugano | 4 | 3 | 9 | |
9 | 1. FC Heidenheim 1846 | 4 | 2 | 9 | |
10 | Shamrock Rovers | 4 | 4 | 8 | |
11 | Cercle Brügge | 4 | 4 | 7 | |
12 | Djurgardens IF | 4 | 1 | 7 | |
13 | Apoel Nicosia | 4 | 1 | 7 | |
14 | Vikingur Reykjavik | 4 | 0 | 7 | |
15 | FK Borac Banja Luka | 4 | 0 | 7 | |
16 | Pafos FC | 4 | 2 | 6 | |
17 | Heart of Midlothian FC | 4 | -1 | 6 | |
18 | KAA Gent | 4 | -2 | 6 | |
19 | FC Kopenhagen | 4 | 0 | 5 | |
20 | NK Celje | 4 | 1 | 4 | |
21 | FK Tsc Backa Topola | 4 | -1 | 4 | |
22 | Real Betis Balompie | 4 | -1 | 4 | |
23 | FC Astana | 4 | -2 | 4 | |
24 | Panathinaikos Athen | 4 | -3 | 4 | |
25 | FC St. Gallen | 4 | -5 | 4 | |
26 | FC Noah | 4 | -7 | 4 | |
27 | Molde FK | 4 | -2 | 3 | |
28 | AC Omonia Nicosia | 4 | -2 | 3 | |
29 | The New Saints FC | 4 | -2 | 3 | |
30 | FK Jungbunzlau | 4 | -3 | 3 | |
31 | HJK Helsinki | 4 | -5 | 3 | |
32 | LASK Linz | 4 | -3 | 2 | |
33 | Istanbul Basaksehir FK | 4 | -5 | 2 | |
34 | Petrocub Hincesti | 4 | -8 | 1 | |
35 | Dinamo Minsk | 4 | -7 | 0 | |
36 | Larne FC | 4 | -8 | 0 |