Das Spiel
Die gute Nachricht vorneweg: Lugano hat im Rückspiel von nächster Woche in Thun (18:45 Uhr in der Stockhorn Arena) gegen Celje trotz der vierten Pflichtspielniederlage in Folge noch alles in den eigenen Füssen. Das ist angesichts der aktuellen Formkurve der Tessiner mehr als beruhigend. Zumal einige Schlimmeres befürchtet haben.
Der grauenvolle letzte Monat mit vier Niederlagen, einem Remis und nur einem Sieg hat bei Lugano Spuren hinterlassen. Das sieht man der Mannschaft von Mattia Croci-Torti (42) an. Vor allem der Beginn ist kein Vergleich zu den begeisternden europäischen Auftritten vom letzten Herbst. Erst nach gut einer halben Stunde findet sie ins Spiel. Nur blöd, dass der Tabellenfünfte der slowenischen Liga zu diesem Zeitpunkt bereits in Führung liegt.
Und es ist erst noch ein Geschenk von Lugano-Innenverteidiger Antonios Papadopoulos (25), das Celje dankend annimmt. Statt mit dem Torschützen Tamar Svetlin (23) ins Kopfballduell zu steigen, schaut der Deutsch-Grieche dem Slowenen richtiggehend zu, wie dieser den Ball in die Maschen köpft.
Immerhin – und das wird Croci-Torti gefallen haben –, wacht seine Mannschaft ab diesem Moment auf, statt komplett unterzugehen. Seine Spieler suchen zunehmend das Glück in der Offensive. Auch dank Renato Steffen (33), der immer wieder tolle Aktionen einleitet. Allerdings werden sie nie vollendet. Weder in der Schlussphase der ersten Halbzeit, noch in der gesamten zweiten Halbzeit, die ausserdem deutlich ereignisärmer ist als noch der erste Durchgang.
Und so endet das Achtelfinal-Hinspiel wenig überraschend mit nur einem Tor. In den Schlussminuten lässt sich Papadopoulos zwar völlig unnötig noch zu einer Tätlichkeit hinreissen. Das ändert aber nichts daran, dass für das Rückspiel noch alles offen ist. Schon vor der Partie war klar, dass Lugano gute Karten hat, um ins Viertelfinal zu ziehen. Daran hat sich nach 90 von 180 Minuten wenig geändert. Nun muss Lugano in den nächsten Tagen nur wieder die Form finden. Das ist die grosse Herausforderung von Croci-Torti.
Das Tor
23. Minute, Tamar Svetlin, 1:0. Celjes Delaurier-Chaubet hat viel Platz, kann in die Mitte ziehen und in den Strafraum flanken. Dort steigt Svetlin am höchsten und köpft in die Gegenrichtung von Saipi.
Der Beste
Renato Steffen. Ist der aktivste Tessiner und versucht einige Chancen zu kreieren. Allerdings kann er die Pleite auch nicht verhindern.
Der Schlechteste
Antonios Papadopoulos. Ist schuldig am Gegentreffer und holt sich in der Nachspielzeit auch noch völlig unnötig einen Platzverweis wegen einer Tätlichkeit.
Das gab zu reden
Dass Celje eine Tormaschinerie ist, das wusste man schon vor dieser Begegnung. Und das haben die Slowenen auch gegen Lugano unter Beweis gestellt. Nur in einem einzigen ihrer bislang neun Auftritten in der Conference League haben sie kein Tor erzielt. Insgesamt kommt Celje auf insgesamt 18 Tore. Nur Chelsea und Fiorentina haben in diesem Wettbewerb bisher mehr Tore erzielt.
Die Schiris
Antonio Carvalho Nobre (Schiedsrichter), Pedro Ribeiro (Assistent), Nelson Pereira (Assistent), Helder Malheiro (VAR). Keine heikle Szenen zu moderieren für das portugiesische Schiri-Gespann.
Die Fans
Trainer Albert Riera forderte im Vorfeld auch alle Nicht-Celje-Fans in Slowenien dazu auf, zum Spiel zu kommen. Schliesslich ist Celje die einzige slowenische Mannschaft, die noch in Europa vertreten ist. Rieras Aufruf sind aber nicht wirklich viele gefolgt. Im Z’dezele Stadium sind nur 5712 Fans anwesend. Darunter sind auch zwischen 100 und 150 Fans aus dem Tessin.
So gehts weiter
Bevor am nächsten Donnerstag das Rückspiel in Thun steigt (18.45 Uhr), haben es die Tessiner am Sonntag auswärts mit Sion zu tun (16.30 Uhr).