Das Spiel
Unmittelbar vor Anpfiff in St. Gallen bekommen die Ostschweizer noch einen kurzen Gruss von einem Ligakonkurrenten mit auf den Europacup-Weg: Der FC Basel reagiert via X auf die Mannschaftsaufstellung des FCSG gegen Tobol Kostanay. «Viel Glück» schreibt der FCB – und nicht nur bei den Espen kommen da nochmals Erinnerungen an das blamable Out der Basler vor einem Jahr gegen denselben Gegner hoch.
Ein regelrechtes Déjà-vu gibts dann nach knapp einer halben Stunde, als die Kasachen nach einem Vallci-Eigentor auch noch die Führung bejubeln können. Droht tatsächlich der nächste Schweizer Europacup-Traum gegen Kostanay zu platzen?
Das Team von Coach Enrico Maassen jedenfalls wehrt sich nach diesem Fehlstart vehement gegen das Basler Szenario. Und mit Erfolg: Ein Doppelschlag noch vor der Pause sorgt für die nötige Kurskorrektur und hebt im Stadion schlagartig die ohnehin schon gute Stimmung. Richtig überschwänglich wirds beim Espen-Anhang dann in der zweiten Halbzeit. Weil St. Gallen ansehnlich kombiniert. Weil von Tobol immer weniger kommt. Und weil zwei weitere Treffer in der Schlussphase für ein komfortables Polster im Rückspiel sorgen.
Die Tore
28. Minute, Vallci (Eigentor), 0:1. Über die rechte Seite kombinieren sich die Kasachen ansehnlich Richtung Strafraum. Ein Versuch von Igor Ivanovic ist zwar eine Mischung aus Schuss und Flanke, doch der Ball wird von FCSG-Verteidiger Vallci unhaltbar ins eigene Tor abgelenkt.
35. Minute, Stevanovic 1:1. Christian Witzig schlägt eine Flanke in den Fünfmeterraum. Von der Tobol-Abwehr fühlt sich niemand für den 22-jährigen Mihailo Stevanovic zuständig, der unbedrängt per Kopf trifft.
39. Minute, Akolo 2:1. Nach einem schnell vorgetragenen Angriff bringt Isaac Schmidt einen Querpass direkt vors Tor. Selbst wenn Chadrac Akolo direkt aus der St. Galler Badi Drei Weieren auf den Platz gelaufen wäre, hätte er diesen Ball locker versenkt.
77. Minute, Toma 3:1. Der eingewechselte Mambimbi hebelt mit einer einfachen Finte die linke Abwehrseite von Kostanay aus. Toma übernimmt anschliessend den Ball völlig frei und trifft aus spitzem Winkel sehenswert.
90.+7. Minute, Vallci 4:1. Ein Eckball auf den zweiten Pfosten ist die ideale Vorlage für Verteidiger Albert Vallci, der nach dem Eigentor in der ersten Halbzeit jetzt auch noch ins richtige Tor treffen kann.
Die Stimmen
Enrico Maassen: «Mein erstes Heimspiel gleich mit einem Sieg zu beenden, ist natürlich ein tolles Gefühl. Der Support der Fans war von Anfang an fantastisch. Umso schöner, konnten wir einen wichtigen Schritt in Richtung Weiterkommen machen. Wir hatten auch schon gegen Winterthur gut gespielt, so wie auch heute. Diesmal haben wir uns belohnt und das ist wichtig.»
Albert Vallci: «Zwei Tore? Das ist, glaube ich, eine Premiere für mich (lacht). Aber klar ist auch, dass wir vor allem nach vorne spielen wollen. Da geht nicht jede Chance rein, aber die vier Tore heute sind sicher gut. Und gegen YB wollen wir an dieser Leistung anknüpfen.
Mihailo Stevanovic: «Der Rückstand hat uns nicht aus dem Konzept gebracht. Am Ende hätten wir sogar noch höher gewinnen können. Wir tun aber gut daran, den Gegner trotz des Polsters auch in Kasachstan nicht zu unterschätzen.»
Der Beste
St. Gallens Rechtsverteidiger Isaac Schmidt lässt nach hinten nichts anbrennen und sorgt mit seinen Flügelläufen im Stile eines Rechtsaussen im wieder für Gefahr. Kurz nach der Pause muss er aber mit einer Verletzung an der rechten Hüfte raus.
Der Schlechteste
Tobol-Stürmer Islam Chesnokov sieht gegen die FCSG-Abwehr kein Land und hätte nach versuchter Tätlichkeit gegen Okoroji in der ersten Hälfte vom Platz fliegen müssen.
Die Zuschauer
Es sind Schulferien und zu Gast ist ein Gegner, der nicht gerade für internationale Strahlkraft steht. Nur: In St. Gallen kümmert das die Fans wenig. Sie pilgern trotzdem in Scharen ins Stadion. Offiziell gezählt werden 11'383 Zuschauer.
Das gab zu reden
Gegen Kostanay kann der FCSG auf einen Edel-Fan zählen: Unter den Zuschauern auf der Tribüne ist auch Simon Ehammer (24), die Schweizer Weitsprung-Medaillenhoffnung bei den Olympischen Spielen in Paris. Ob er es morgen noch rechtzeitig zur Eröffnungsfeier in die französische Hauptstadt schafft?
So gehts weiter
Am 1. August (Anpfiff 18 Uhr Schweizer Zeit) kommts zum Rückspiel in dieser Quali-Runde für die Conference League. Vorher empfängt der FCSG am kommenden Sonntag noch den Schweizer Meister YB im Kybunpark. Der Super-League-Kracher steigt um 16.30 Uhr.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Chelsea FC | 6 | 21 | 18 | |
2 | Vitoria Guimaraes | 6 | 7 | 14 | |
3 | AC Florenz | 6 | 11 | 13 | |
4 | SK Rapid Wien | 6 | 6 | 13 | |
5 | Djurgardens IF | 6 | 4 | 13 | |
6 | FC Lugano | 6 | 4 | 13 | |
7 | Legia Warschau | 6 | 8 | 12 | |
8 | Cercle Brügge | 6 | 7 | 11 | |
9 | Jagiellonia Bialystok | 6 | 5 | 11 | |
10 | Shamrock Rovers | 6 | 3 | 11 | |
11 | Apoel Nicosia | 6 | 3 | 11 | |
12 | Pafos FC | 6 | 4 | 10 | |
13 | Panathinaikos Athen | 6 | 3 | 10 | |
14 | NK Olimpija Ljubljana | 6 | 1 | 10 | |
15 | Real Betis Balompie | 6 | 1 | 10 | |
16 | 1. FC Heidenheim 1846 | 6 | 0 | 10 | |
17 | KAA Gent | 6 | 0 | 9 | |
18 | FC Kopenhagen | 6 | -1 | 8 | |
19 | Vikingur Reykjavik | 6 | -1 | 8 | |
20 | FK Borac Banja Luka | 6 | -3 | 8 | |
21 | NK Celje | 6 | 0 | 7 | |
22 | AC Omonia Nicosia | 6 | 0 | 7 | |
23 | Molde FK | 6 | -1 | 7 | |
24 | FK Tsc Backa Topola | 6 | -3 | 7 | |
25 | Heart of Midlothian FC | 6 | -3 | 7 | |
26 | Istanbul Basaksehir FK | 6 | -3 | 6 | |
27 | FK Jungbunzlau | 6 | -3 | 6 | |
28 | FC Astana | 6 | -4 | 5 | |
29 | FC St. Gallen | 6 | -8 | 5 | |
30 | HJK Helsinki | 6 | -6 | 4 | |
31 | FC Noah | 6 | -10 | 4 | |
32 | The New Saints FC | 6 | -5 | 3 | |
33 | Dinamo Minsk | 6 | -9 | 3 | |
34 | Larne FC | 6 | -9 | 3 | |
35 | LASK Linz | 6 | -10 | 3 | |
36 | Petrocub Hincesti | 6 | -9 | 2 |