Das Spiel
Start nach Mass für die Tessiner ins europäische Geschäft. Gegen einen vermeintlich leichten Gegner, der letztes Jahr aber immerhin finnischer Meister wurde, bringt Lugano ein Distanzschuss von Papadopoulos zum Durchbruch. Denn zuvor war es zum Haareraufen.
Von Beginn weg geben die «Hausherren» im über 200 km von Lugano entfernten Thun den Tarif durch. Steffen und Co. sorgen für die Musik rund um das finnische Tor. Doch es mangelt im ersten Durchgang an Effizienz. Die Offensivspieler lassen mehrere Chancen aus nächster Nähe liegen. Anstelle einer komfortablen Führung beissen sich die Tessiner am Gegner, und auch an sich selbst, die Zähne auf. Nach etwas mehr als einer Stunde gelingt dann Papadopoulos mit seinem Premierentreffer für Lugano der Dosenöffner.
Den Gästen aus dem Norden kann man nicht viel vorwerfen. Sie verteidigen kollegial und trauen sich immer wieder nach vorne. Doch Lugano findet enorm viele Räume vor. Die zweite Halbzeit verläuft im selben Stil. Spätestens nach dem Tor von Marques ist die Partie dann entschieden.
Lugano geht in den Energiesparmodus, ist mit dem Kopf bereits beim nächsten Super-League-Spiel gegen Yverdon. Und plötzlich dominieren die Gäste aus der finnischen Hauptstadt das Geschehen. Bei den Tessinern hätte man sich nicht beklagen dürfen, wenn sie in der Schlussphase noch einen Elfer gegen sich erhalten hätten. Doch die Pfeife des Unparteiischen bleibt stumm. Den Schlusspunkt setzt ausgerechnet Daniel Dos Santos, der erst im Sommer aus der Thuner Stockhorn Arena ins Cornaredo wechselte.
Die Tore
34. Minute, Antonios Papadopoulos, 1:0. Der aufgerückte Innenverteidiger zieht aus rund 25 Metern einfach mal ab. Sein Geschoss kann Helsinki-Keeper Nijhuis zwar parieren, der abgefälschte Ball springt dann doch noch ins Tor.
56. Minute, Martim Marques, 2:0. Ein hoher Ball in den Strafraum der Finnen bleibt nach einem Zweikampf liegen. Bei aller Verwirrung behält Marques die Übersicht und schiebt aus wenigen Metern ein.
90+2. Minute, Daniel Dos Santos, 3:0. Der Neuzugang aus Thun tankt sich von der Mittellinie bis zum Strafraum durch. Aus rund 16 Metern zieht er ab und trifft präzise ins Eck.
Der Beste
Antonios Papadopoulos. Danke! Der Innenverteidiger nimmt in einer Phase, wo sämtliche Lugano-Stürmer Mal um Mal Grosschancen versemmeln, das Herz in die Hand, trifft per Distanzschuss. Dank ihm gibts kein böses Erwachen.
Der Schlechteste
Uran Bislimi. Möglicherweise etwas unfair, weil er sehr aktiv ist und seine technische Klasse regelmässig aufblitzen lässt und dadurch auch Chancen kreiert. Doch mindestens eine seiner beiden Grosschancen aus drei Metern (12./13.) muss sitzen. Eigentlich beide.
Die Zuschauer
932 Fans ist die offizielle Zahl. Von den finnischen Journalisten hat dem Vernehmen nach niemand den über 2000 km weiten Weg nach Thun mitgemacht. Dafür aber einige Fans! Rund zwei Dutzend sind im Gästeblock. Und sie sind den Möglichkeiten entsprechend laut. Sie johlen bei jedem Namen, den der Stadionspeaker ausruft – und buhen bei den Luganesi. Sogar ein italienisches Schimpfwort haben sie eingeübt. Während des Spiels singen die Finnen dann lautstark.
Das Schiedsrichter-Gespann
Kommt aus Schottland. Das Team um David Dickinson (44) hat zuvor noch mit keinem Schweizer Team Bekanntschaft gemacht. Bereits in der 8. Minute verwarnt Dickinson Luganos Hajdari, der einem Gegner nachhechtet und ihn auf den Boden legt. Ein Warnsignal. Auch danach hat der Schotte die Partie im Griff.
Das gab zu reden
Eine spezielle Affiche an diesem Donnerstagabend in der fast leeren Stockhorn-Arena in Thun, wo zum Start auch noch der Nieselregen einsetzt. Über 200 km lang war die Anreise für Lugano ans «Heimspiel». Und über 2000 km für die Finnen. Lugano sehnt sich nach dem neuen Stadion, das 2026 eröffnet werden soll und bei dem bereits das Fundament einer Tribüne zu sehen ist.
So gehts weiter
Für die Tessiner gehts am Sonntag (14.15 Uhr) in der Super League mit einem schwierigen Auswärtsspiel beim FC Zürich weiter, ehe sich der Klubfussball in die nächste Länderspielpause verabschiedet. In der Conference League reist Lugano am Donnerstag, 24. Oktober (21.00 Uhr), zum tschechischen Vertreter Mlada Boleslav.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Chelsea FC | 6 | 21 | 18 | |
2 | Vitoria Guimaraes | 6 | 7 | 14 | |
3 | AC Florenz | 6 | 11 | 13 | |
4 | SK Rapid Wien | 6 | 6 | 13 | |
5 | Djurgardens IF | 6 | 4 | 13 | |
6 | FC Lugano | 6 | 4 | 13 | |
7 | Legia Warschau | 6 | 8 | 12 | |
8 | Cercle Brügge | 6 | 7 | 11 | |
9 | Jagiellonia Bialystok | 6 | 5 | 11 | |
10 | Shamrock Rovers | 6 | 3 | 11 | |
11 | Apoel Nicosia | 6 | 3 | 11 | |
12 | Pafos FC | 6 | 4 | 10 | |
13 | Panathinaikos Athen | 6 | 3 | 10 | |
14 | NK Olimpija Ljubljana | 6 | 1 | 10 | |
15 | Real Betis Balompie | 6 | 1 | 10 | |
16 | 1. FC Heidenheim 1846 | 6 | 0 | 10 | |
17 | KAA Gent | 6 | 0 | 9 | |
18 | FC Kopenhagen | 6 | -1 | 8 | |
19 | Vikingur Reykjavik | 6 | -1 | 8 | |
20 | FK Borac Banja Luka | 6 | -3 | 8 | |
21 | NK Celje | 6 | 0 | 7 | |
22 | AC Omonia Nicosia | 6 | 0 | 7 | |
23 | Molde FK | 6 | -1 | 7 | |
24 | FK Tsc Backa Topola | 6 | -3 | 7 | |
25 | Heart of Midlothian FC | 6 | -3 | 7 | |
26 | Istanbul Basaksehir FK | 6 | -3 | 6 | |
27 | FK Jungbunzlau | 6 | -3 | 6 | |
28 | FC Astana | 6 | -4 | 5 | |
29 | FC St. Gallen | 6 | -8 | 5 | |
30 | HJK Helsinki | 6 | -6 | 4 | |
31 | FC Noah | 6 | -10 | 4 | |
32 | The New Saints FC | 6 | -5 | 3 | |
33 | Dinamo Minsk | 6 | -9 | 3 | |
34 | Larne FC | 6 | -9 | 3 | |
35 | LASK Linz | 6 | -10 | 3 | |
36 | Petrocub Hincesti | 6 | -9 | 2 |