Das Spiel
Wer vor einem halben Jahr prophezeit hätte, dass Renato Veiga beim FC Chelsea in der Starformation stehen und dem FC Basel 14 Millionen Ablöse einbringen wird, wäre wohl für komplett ahnungslos erklärt worden. Oder für verrückt. Oder für beides. Gefühlt bloss ein richtig gutes Spiel hat der mit Top-Anlagen gesegnete Portugiese für den FCB absolviert, nun steht der zentrale Mittelfeldspieler für die Blues gegen Servette in der Startelf. Als linker Aussenverteidiger, der bei Ballbesitz ins Zentrum zieht.
Dass Veiga in Gedanken noch immer ein wenig im Joggeli zu sein scheint und Dinge tut, die er auch in Basel tat, demonstriert er nach sieben Minuten. Sein Fehlpass aber bleibt ohne Konsequenzen. Weil Ondouas verunglückte Flanke knapp über die Latte segelt.
Nach einer Viertelstunde kommt Kutesa nach einem feinen Doppelpass zum Abschluss, Chelsea-Goalie Filip Jörgensen aber kann zum Eckball klären. Der ist bei Chelsea für gewöhnlich bloss die Nummer 2, auch sonst stehen Spieler auf dem Platz, die für gewöhnlich kaum Premier-League-Luft schnuppern. Aber auch absolute Top-Stars wie Nkunku, Pedro Neto (Neuzugang für 60 Mio.) und Mudryk. Die kombinieren sich ab und an gefällig und mit viel Tempo durch die Reihen der Genfer, Mudryk hat die beste Chance, setzt seinen Schuss aus bester Position aber neben den Pfosten.
Kurz nach der Pause kommt Frick gegen Nkunku zu spät, zieht seine Arme zwar zurück, bringt den Chelsea-Stürmer aber trotzdem zu Fall. Penalty. 1:0 für die Londoner. Nur wenig später verliert Frick als letzter Mann den Ball, Chelsea-Angreifer Marc Guiu aber bringt das Kunststück fertig, erst das leere Tor nicht zu treffen und dann insgesamt dreimal hintereinander an Frick zu scheitern. Andere Fussballer hätten ihre Karriere nach so einer Aktion wohl beendet, Guiu wird weitermachen. Am Wochenende aber kaum in der Startelf stehen. Besser machts der eingewechselte Madueke, der Frick nach einem Konter in der nahen hohen Ecke bezwingt. Servette, das zuvor phasenweise mutig nach vorne spielt und sich in jeden Zweikampf schmeisst, ist zu keiner Reaktion mehr fähig.
Und Renato Veiga? Der macht in der Schlussphase dann doch noch Renato-Veiga-Dinge und bleibt nach einem Zweikampf länger liegen. Weil die Teamkollegen den Ball aber nicht rausspedieren, steht der Portugiese wieder auf und hilft mit, dass Chelsea zu null spielt.
Und die Genfer? Die brauchen in einer Woche ein Wunder, um in dieser Saison weiterhin international zu spielen.
Die Tore
50. Minute, Christopher Nkunku, 1:0. Der zweitbeste Mann auf dem Feld, zieht in den Strafraum, Frick kommt zu spät, der Schiri zeigt auf den Punkt. Nkunku verwandelt eiskalt.
76. Minute, Noni Madueke, 2:0. Nach einem herrlichen Konter setzt Madueke den Ball in die hohe, nahe Ecke. Frick ist chancenlos.
Der Beste
Dereck Kutesa. Deutet an, warum er im erweiterten Kreis der Nati ist. Scheitert nach einem feinen Doppelpass an Chelsea-Goalie Filip Jörgensen.
Der Schlechteste
Mykhaïlo Mudryk scheitert bei allem, was er versuchte. Nur schlechte Entscheidungen. Der 100-Millionen-Mann kocht ein ganz dünnes Süppchen.
Zuschauer
40'853 Fans sind an der Stamford Bridge. Davon 700 Genfer. Das Stadion ist ausverkauft.
Das gab zu reden
Die Flammen vor dem Spiel. Bei Chelsea haben seit zwei Jahren US-Amerikaner das Sagen. Wohl auch deshalb schiessen vor dem Anpfiff Flammen aus dem Rasen. Als wäre das Hinspiel der Conference-League-Playoffs gegen Servette der Super Bowl. Und die Show neben dem Platz fast wichtiger als der sportliche Event.
So gehts weiter
Das Rückspiel im Stade de Genève findet am kommenden Donnerstag um 20.30 Uhr statt. Bis dahin hat Servette spielfrei, der FC Chelsea trifft in der Premier League am Sonntag auswärts auf die Wolves (15 Uhr). Der Super-League-Alltag geht für die Genfer dann am Sonntag, 1. September, mit dem Auswärtsspiel in Winterthur weiter (14.15 Uhr).
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Chelsea FC | 3 | 13 | 9 | |
2 | Legia Warschau | 3 | 8 | 9 | |
3 | Jagiellonia Bialystok | 3 | 6 | 9 | |
4 | SK Rapid Wien | 3 | 5 | 9 | |
5 | Vitoria Guimaraes | 3 | 4 | 9 | |
6 | 1. FC Heidenheim 1846 | 3 | 4 | 9 | |
7 | Shamrock Rovers | 3 | 4 | 7 | |
8 | AC Florenz | 3 | 3 | 6 | |
9 | Pafos FC | 3 | 3 | 6 | |
10 | NK Olimpija Ljubljana | 3 | 3 | 6 | |
11 | FC Lugano | 3 | 1 | 6 | |
12 | Heart of Midlothian FC | 3 | 1 | 6 | |
13 | KAA Gent | 3 | 0 | 6 | |
14 | Vikingur Reykjavik | 3 | 0 | 6 | |
15 | Cercle Brügge | 3 | 2 | 4 | |
16 | Djurgardens IF | 3 | 0 | 4 | |
17 | Apoel Nicosia | 3 | 0 | 4 | |
18 | Real Betis Balompie | 3 | 0 | 4 | |
19 | FK Borac Banja Luka | 3 | -1 | 4 | |
20 | NK Celje | 3 | 1 | 3 | |
21 | AC Omonia Nicosia | 3 | 1 | 3 | |
22 | Molde FK | 3 | -1 | 3 | |
23 | FK Tsc Backa Topola | 3 | -1 | 3 | |
24 | The New Saints FC | 3 | -1 | 3 | |
25 | FC Astana | 3 | -2 | 3 | |
26 | HJK Helsinki | 3 | -4 | 3 | |
27 | FC St. Gallen | 3 | -5 | 3 | |
28 | FC Noah | 3 | -7 | 3 | |
29 | FC Kopenhagen | 3 | -1 | 2 | |
30 | LASK Linz | 3 | -2 | 2 | |
31 | Panathinaikos Athen | 3 | -4 | 1 | |
32 | Istanbul Basaksehir FK | 3 | -5 | 1 | |
33 | FK Jungbunzlau | 3 | -4 | 0 | |
34 | Dinamo Minsk | 3 | -6 | 0 | |
35 | Larne FC | 3 | -7 | 0 | |
36 | Petrocub Hincesti | 3 | -8 | 0 |