Das Spiel:

Der neu verlegte Rasen im St. Jakob Park wird sogleich mächtig auf die Probe gestellt. Die harten Zweikämpfe machen dem Untergrund und dem FC Basel zu schaffen. Nach rund zwanzig Minuten toben sich Frei und Kasami auf der Spielwiese ein erstes Mal aus. Ein genialer Doppelpass lanciert den Führungstreffer von Millar. Wenig später hallen laute Pfiffe durch das Stadion. Die französische Schiedsrichterin spricht den Zyprioten aus Nikosia einen fragwürdigen Penalty zu. Cömert steigt unbeholfen in den Zweikampf. Gibt es eine Berührung? Dem theatralischen Fall des Gegenspielers zufolge ja. Die Zeitlupe bestätigt einen leichten Kontakt. Trotzdem ist der Entscheid zu hart.

Der VAR wird in der Conference League nicht eingesetzt. So ist die Unparteiische auch in der nächsten heiklen Szene auf sich alleine gestellt. Zhegrova spediert den Ball an den Arm eines Gegenspielers. Der Elfmeterpfiff lässt die immer noch sichtlich aufgebrachten FCB-Fans aufhorchen. Von einem glasklaren Penalty kann auch hier keine Rede sein. Fazit: Es gibt ihn eben doch, den auf Fairness achtenden Fussball-Gott. Cabral weiss diese Geste zu schätzen und netzt ein.

Wie präsentiert sich eigentlich Ex-YB-Spieler Jan Lecjaks im Dress von Omonia Nikosia? Giftig. Mit Fabian Frei kreuzt er die Klingen bei einem Eckball. Nebst ein paar ausgerissenen Grashalmen hinterlässt der Tscheche jedoch keine grossen Spuren. In der Halbzeit ist Feierabend. Das Spiel mutiert zum Tanz auf der Rasierklinge. Der FCB schaukelt das Ding trotzdem nach Hause und erobert die Tabellenführung.

Die Tore:

19. Minute 1:0 | Liam Millar: Fabian Frei leitet den Angriff mit einem doppelten Doppelpass ein. Kasami haut von der rechten Seite drauf – und trifft den Pfosten. Der Abpraller landet auf dem Fuss von Millar. Der Kanadier versenkt das Spielgerät im Netz.

27. Minute 1:1 | Jordi Gomez: Cömert begeht ein Foulspiel im eigenen Sechzehner. Ob er seinen Gegenspieler jedoch wirklich trifft? Fragwürdig. Ein harter Entscheid von der Schiedsrichterin. Jordi Gomez läuft an und versenkt den Elfmeter routiniert im Gehäuse.

41. Minute 2:1 | Arthur Cabral: Führungstreffer und Ausgleich in der Penalty-Statistik. Eine Flanke von Zhegrova landet am Arm des Gegenspielers. Dieser dreht sich unglücklich ab und wird getroffen. Auch hier kein ganz klarer Penalty. Cabral ist das Schnuppe. Der Brasilianer verlädt den Keeper. In der rechten Ecke schlägt der Ball ein.

88. Minute 3:1 | Edon Zhegrova: Ein wunderbar herausgespielter Konter bringt die Entscheidung. Males wird in der eigenen Platzhälfte losgeschickt. Er spielt ganz uneigennützig den Querpass auf Zhegrova. Ein Dribbling und ein strammer Schuss später steht es 3:1.

Der Beste: Edon Zhegrova. Meist, wenn der Kosovare am Ball ist, geht was. Sprüht phasenweise vor Spielwitz, krönt seine Leistung mit dem Tor zum 3:1

Der Schlechteste: Andronikos Kakoulli. Hat eine Viertelstunde vor Schluss die Chance zum Ausgleich, setzt den Ball aber völlig frei neben das Tor.

Das gab zu reden: Stéphanie Amélie Marthe Frappart, Schiedsrichterin aus Frankreich – und die Bossin auf dem Feld. Zwar sind mehrere ihrer Entscheidungen fragwürdig, aus der Ruhe bringen lässt sich die Unparteiische deswegen aber nicht. Im Gegenteil, sie zieht ihre Linie durch.

So gehts weiter: Die Basler treffen am kommenden Sonntag zuhause auf den FC Lugano (16.30 Uhr). In der Conference League geht es für den FCB am 4. November weiter. Dann gastieren sie in Zypern beim heutigen Gegner Omonia Nikosia.