Beim HSV wurde Ambrosius abgeschrieben
St. Gallens Held erklärt seinen No-Look-Penalty

Weil er den entscheidenen Penalty gegen Trabzon mit einem No-Look-Schuss versenkt, ist Stephan Ambrosius in St. Gallen schon nach wenigen Wochen ein Held. Was er sich beim Elfmeter gedacht hat. Und was ein langjähriger Weggefährte sagt.
Publiziert: 30.08.2024 um 17:45 Uhr
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Kompromisslos im Zweikampf: FCSG-Verteidiger Stephan Ambrosius.
Foto: keystone-sda.ch

Auf einen Blick

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Stefan KreisReporter Fussball

Stephan Ambrosius muss schmunzeln. Auf die Frage, ob er geplant habe, den entscheidenden Penalty gegen Trabzon mit einem No-Look-Schuss zu versenken, antwortet der Hamburger: «Das ist so ein Tic von mir. Wenn ich nach links schiesse, dann gucke ich gerne weg, damit ich mehr Druck auf den Ball geben kann.»

Funktioniert im Hexenkessel von Trabzon ganz gut. Der Ball landet in der linken oberen Ecke, der FCSG steht zum ersten Mal seit elf Jahren wieder in einer europäischen Gruppenphase.

Durch den Kopf gegangen sei ihm nicht viel beim Penalty, so Ambrosius. Und das sei in solchen Situationen gar nicht mal so schlecht. «Ich hatte einfach ein gutes Gefühl, weil wir schon so weit gekommen sind. Darum dachte ich: ‹Wenn mein Penalty reingeht, ist es eine Belohnung. Und wenn nicht, können wir trotzdem stolz auf uns sein.›»

«Er verfolgt seine Gegner bis aufs Klo»

Umso grösser ist die Freude über den Einzug in die Gruppenphase. Auch in Hamburg, Ambrosius' Heimat. Von einer «Cinderella-Story» spricht Babak Milani. Der ist «Bild»-Reporter für den Hamburger SV und kennt Ambrosius seit Jahren. «Ein ganz feiner Kerl» sei dieser, ein «echter Hamburger Jung».

Dass Ambrosius statt in der zweiten Bundesliga beim HSV nun international spielen dürfe, habe sich der Innenverteidiger verdient. Weil er in seiner Karriere oft zurückgeworfen wurde, so Milani: «Er hatte in jungen Jahren zwei Kreuzbandrisse. Immer, wenn er nah dran war an der ersten Mannschaft, schien der Traum zu platzen.»

Ambrosius aber sei ein Kämpfer und habe nie den Mut verloren. Trotzdem habe man in Hamburg zuletzt nicht mehr an ihn geglaubt. «Unter dem ehemaligen Trainer Tim Walter hat er nicht ins System gepasst, weil er mehr über den Einsatz kommt als über den spielerischen Ansatz», sagt Milani. «Stephan ist wie eine schnaufende Lokomotive. Ein Spielertyp, der seinen Gegner bis aufs Klo verfolgt.»

Immer positiv, immer hilfsbereit

Dass er nun für St. Gallen den entscheidenden Elfmeter verwandelt, habe ihn überrascht, so der Reporter: «Das hätte ich nicht gedacht, beim HSV hätte er wohl nie einen Elfer schiessen dürfen.» Weil beim FCSG aber Coach Enrico Maassen entscheidet und Ambrosius das Vertrauen ausspricht, wird dieser zum Helden. «Das zeigt, wie viel der Trainer von ihm hält.»

Ambrosius sei ein Typ, der sehr wichtig für die Kabine sei, so Milani. «Der ist immer positiv, immer strahlend, immer hilfsbereit. Menschlich top.» Aufgewachsen ist der mittlerweile 25-Jährige in Wilhelmsburg, einem Stadtteil südlich der Innenstadt, auf einer Elbinsel. Jetzt also folgen die magischen Europacup-Nächte mit den Espen. «Er wurde hier in Hamburg bereits abgeschrieben, nun kann er durch St. Gallen laufen und kriegt überall einen Tee oder einen Kaffee spendiert», freut sich Milani. «Das ist doch grossartig.»

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Djurgardens IF
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FC Lugano
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Legia Warschau
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Jagiellonia Bialystok
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Shamrock Rovers
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Pafos FC
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Panathinaikos Athen
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NK Olimpija Ljubljana
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Real Betis Balompie
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