Es sind heftige Szenen, die sich am Donnerstagabend im Fussballstadion von Nizza abspielen. Rund eine Dreiviertelstunde vor Spielbeginn versuchen Anhänger des 1. FC Köln, den Fan-Sektor der Nizza-Supporter zu stürmen.
Die nächsten Minuten werden zum blanken Horror auf den Rängen der Arena. Aus beiden Fan-Gruppen fliegen wiederholt Pyro-Fackeln auf den gegnerischen Anhang. Vermummte gehen mit ausgerissenen Stehtischen aufeinander los. Stadionordner geraten in heftige Faustkämpfe.
Zwei Schwerverletzte nach Tumulten
Minutenlang wüten die hässlichen Tumulte vor dem Conference-League-Match zwischen Lucien Favres Nizza und den Gästen aus Köln. Zurück bleiben mehrere blutüberströmte Fans. Insgesamt werden sieben Menschen bei den Auseinandersetzungen verletzt, zwei davon schwer.
Zwischenzeitlich berichteten französische Medien, dass eine Person bei den Schlägereien über ein Geländer in die Tiefe gestürzt sein soll. Diese Meldung konnte bisher nicht bestätigt werden.
Team-Captains versuchen zu beruhigen
Die Fan-Lager konnten schliesslich durch die französischen Polizei getrennt werden. Wegen der schweren Ausschreitungen stand eine Absage des Spiels zur Diskussion. Stattdessen entschieden sich die Verantwortlichen aber für eine Verschiebung der Anspielzeit auf 19.40 Uhr (statt 18.45). Die Captains Jonas Hector vom 1. FC Köln und Dante traten zudem mit Mikrofonen vor ihre Fan-Blöcke, um die Situation zu beruhigen.
Eigentlich sollte die Rückkehr des 1. FC Kölns in die Gruppenphase des Europacups nach fünf Jahren Absenz ein Grund zur Freude für den deutschen Anhang sein. Rund 10'000 Fans reisten darum auch im Vorfeld nach Nizza, um das eigene Team beim Auftakt-Match in der Conference League zu unterstützen. (cat/SDA)