YB-Trainer Seoane vor dem Old-Trafford-Highlight
«30 Minuten Feuerwerk reicht nicht»

YB träumt vom Fussballwunder in Manchester. Das sagt Gerry Seoane über das Spiel des Jahres.
Publiziert: 27.11.2018 um 01:30 Uhr
|
Aktualisiert: 22.12.2018 um 10:20 Uhr
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Gerry Seoane und YB träumen von der Sensation gegen Manchester United.
Foto: Keystone
Matthias Dubach aus Manchester und Alain Kunz

Gerry Seoane, Sie haben 
sicher davon gehört, dass ManUnited vor dem Valencia-Spiel im Stau stecken blieb. Das Spiel begann 
5 Minuten zu spät, es gab eine Uefa-Busse. Haben Sie den Verkehr in Manchester im Griff?
Gerry Seoane:
Ich habe genug 
Arbeit, die Mannschaft für das Spiel aufzustellen. Um den Weg vom Hotel zum Stadion kümmern sich andere Leute bei uns.

Für die Aufstellung fehlen mit 
Hoarau und Sanogo zwei Stützen.
Das sind zwei Spieler, die wir physisch und wegen ihrer Persönlichkeit etwas vermissen werden. Wir haben aber ein ausgeglichenes Kader. Ich bin überzeugt, dass die Spieler, die zur Verfügung stehen, Hoarau und Sanogo ersetzen können.

Im Hinspiel begann YB gut, baute danach aber ab. Wie soll das im Old Trafford gut gehen?
Das Team hat nun vier Spiele 
Erfahrung. Ich hoffe, wir haben uns seit dem ersten Spiel verbessert. Wir können nicht wieder 30 Minuten ein Feuerwerk abbrennen und dann abbauen. Wir brauchen eine Topleistung über 90 Minuten. Manchester darf nicht den besten Tag erwischen, und wir müssen über unser Limit gehen. Wir brauchen einen fehlerfreien Abend und müssen solidarisch verteidigen, denn Sanchez oder Rashford kommen im Eins-zu-eins halt auch mal durch.

In der Champions League hat man gesehen, dass die Innenverteidigung eine Problemzone ist seit dem Abgang von Nuhu. Ist Lauper eine Dauer- oder eine Notlösung?
Er kann problemlos Innenverteidiger spielen, das haben wir bei seinem Zuzug so geplant.

Das heisst, das YB-Kader ist für die Champions League genügend bestückt?
Unsere Philosophie ist es, Spieler zu entwickeln und auch zu verkaufen. Das ist uns bei Nuhu gelungen, für einen hohen Betrag. Die Idee ist es, einen Jungen als Ersatz zu holen – das ist eine für uns nicht verhandel­bare Strategie.

Schwirrt das Uefa-Ranking irgendwo im Kopf eines Trainers herum? Die Schweiz droht zurückzufallen und zum Beispiel den zweiten Champions-League-Quali-Platz zu verlieren.
Das Ranking muss uns Trainer beschäftigen, wir stehen in der Verantwortung. Was wir tun können: Die internationalen Spiele mit höchster Konzentration angehen. YB hat das gemacht. Man kann uns nicht vorwerfen, nicht alles versucht zu haben. Natürlich sind wir mit einem Punkt aus vier Spielen enttäuscht, aber wir wussten immer, dass es ein derartiges Szenario geben kann.

Der Vorwurf geht eher an andere Klubs der Super League?
Ich mache niemandem Vor­würfe.

Abgesehen von solchen Luxus­problemen sind Sie als Trainer der Young Boys derzeit im Paradies. Souveräner Leader in der Super League, heute Königsklasse im 
legendären Old-Trafford-Stadion zu Manchester.
Das ist in der Tat ein toller Arbeitsplatz. Ich fühle mich geehrt, bei YB zu arbeiten. Aber als Trainer muss man ständig die Antenne draussen haben. Ein Problem, allerdings ein schönes, ist die geballte Ladung an Qualitätsspielern. Jeder verdient es, Spielzeit zu erhalten. Aber das Leistungsprinzip steht über allem.

Champions League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Liverpool FC
Liverpool FC
4
9
12
2
Sporting Lissabon
Sporting Lissabon
4
7
10
3
AS Monaco
AS Monaco
4
6
10
4
Stade Brestois 29
Stade Brestois 29
4
6
10
5
Inter Mailand
Inter Mailand
4
6
10
6
FC Barcelona
FC Barcelona
4
10
9
7
Borussia Dortmund
Borussia Dortmund
4
7
9
8
Aston Villa
Aston Villa
4
5
9
9
Atalanta BC
Atalanta BC
4
5
8
10
Manchester City
Manchester City
4
6
7
11
Juventus Turin
Juventus Turin
4
2
7
12
Arsenal FC
Arsenal FC
4
2
7
13
Bayer Leverkusen
Bayer Leverkusen
4
1
7
14
OSC Lille
OSC Lille
4
1
7
15
Celtic Glasgow
Celtic Glasgow
4
0
7
16
GNK Dinamo Zagreb
GNK Dinamo Zagreb
4
-2
7
17
Bayern München
Bayern München
4
4
6
18
Real Madrid
Real Madrid
4
2
6
19
SL Benfica
SL Benfica
4
2
6
20
AC Mailand
AC Mailand
4
1
6
21
Feyenoord Rotterdam
Feyenoord Rotterdam
4
-3
6
22
FC Brügge
FC Brügge
4
-3
6
23
Atlético Madrid
Atlético Madrid
4
-4
6
24
PSV Eindhoven
PSV Eindhoven
4
2
5
25
Paris Saint-Germain
Paris Saint-Germain
4
-2
4
26
Sparta Prag
Sparta Prag
4
-3
4
27
VfB Stuttgart
VfB Stuttgart
4
-3
4
28
FC Shakhtar Donetsk
FC Shakhtar Donetsk
4
-3
4
29
FC Girona
FC Girona
4
-4
3
30
FC Salzburg
FC Salzburg
4
-7
3
31
Bologna FC
Bologna FC
4
-5
1
32
RB Leipzig
RB Leipzig
4
-5
0
33
SK Sturm Graz
SK Sturm Graz
4
-5
0
34
BSC Young Boys
BSC Young Boys
4
-10
0
35
FK Crvena Zvezda Belgrade
FK Crvena Zvezda Belgrade
4
-12
0
36
SK Slovan Bratislava
SK Slovan Bratislava
4
-13
0
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