Wegen bizarrer Jubelorgie der Roter-Stern-Fans
YB muss in Belgrad eine Stunde im Car ausharren

Als die Qualifikation geschafft war, endete die serbische Gastfreundschaft. Die Leidtragenden: Die YB-Spieler. Die Uefa ist informiert.
Publiziert: 28.08.2019 um 13:56 Uhr
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Aktualisiert: 28.08.2019 um 14:58 Uhr
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Für YB gehts nach dem CL-Aus im Marakana auch nach der Partie bitter weiter.
Foto: keystone-sda.ch
Alain Kunz, Belgrad

Es ist abgepfiffen. Aus und vorbei. Im Marakana ist es ohrenbetäubend laut. Die Spieler von Roter Stern fallen auf den Rasen. Jubeln. Machen sich auf die Ehrenrunde. Lassen sich von den fanatischen Fans feiern. Und diese singen wie irre immer wieder: «Auf Wiedersehen, auf Wiedersehen!»

Alles kein Problem. Doch die Jubelorgie der Serben geht weiter und weiter. Und irgendwann besteigen sie ein ausrangiertes Armeefahrzeug, fackeln Pyros ab – und jubeln weiter. Das mag in unseren Augen bizarr sein. Aber auch das wäre kein Problem. Wenn sie es nicht direkt vor dem Car von YB getan und die Berner provoziert hätten. Doch vor allem: Der irre serbische Jubel – das Armeefahrzeug, die Spieler, die Ultras – hindert die Berner an der Abfahrt. Es gibt kein Durchkommen. «Eine Stunde lang mussten wir im Car ausharren bis wir endlich losfahren konnten», erzählt Verwaltungsrats-Präsident Hanspeter Kienberger. Den Tausenden Polizisten, die gelangweilt herumstehen, ist das völlig egal. Kienberger weiter: «Bis zum Spielbeginn ist alles geordnet abgelaufen. Doch das sind Dinge, die man dann nicht einfach verniedlichen kann.»

So also brauchen die Gäste rund anderthalb Stunden, bis sie in ihrem nur ein paar Kilometer entfernten Hotel zurück sind. «Die Polizei kümmerte sich nicht um uns wie bei der Fahrt ins Stadion», so Kienberger.

Auch YB-Radio wurde belästigt

Ebenso ihrem Schicksal überlassen wurden die Reporter vom YB-Radio Gelbschwarz. Diese werden auf der zu neunzig Prozent mit Fans besetzten und hoffnungslos überfüllten Pressetribüne permanent mit Gegenständen beworfen.

Schon zuvor hatte es Szenen gegeben, die eines Champions-League-Teilnehmers unwürdig sind. Kienberger: «Wir, die YB-Offiziellen, mussten über den Rasen zu unseren Plätzen gehen. Eigentlich ist das ja kein Problem. Aber man denkt schon: Das kann doch nicht sein. Die Uefa ist normalerweise so gut organisiert, dass man staunt, dass das im Vorfeld minutiös geplante Prozedere nicht eingehalten wird und alles anders abläuft. Aber wir hatten nichts zu befürchten. Und deshalb will ich es auch nicht dramatisieren.»

Dennoch: All das zusammen ergibt einen Affront, der keinesfalls ohne Folgen bleiben darf. YB-Kommunikationschef Albert Staudenmann: «Der Sicherheitsverantwortliche der Uefa hat uns gesagt, er werde das in seinem Rapport festhalten.»

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