Von Tuggen ins Juve-Stadion
YB-Durchstarter Fassnacht will jetzt Europas Türen öffnen

Vor rund vier Jahren kickte Christian Fassnacht noch für Tuggen. Heute läuft er im Turiner Stadion ein. Und kann es selbst kaum fassen.
Publiziert: 02.10.2018 um 16:37 Uhr
|
Aktualisiert: 02.10.2018 um 16:43 Uhr
1/8
Christian Fassnacht hat mit YB den Sprung in die Königsklasse geschafft.
Foto: TOTO MARTI
Alain Kunz, Turin

Irgendwie wirkt Christian Fasnacht (24) immer noch ein wenig ungläubig. Champions League? «Da gehen einem schon viele Gedanken durch den Kopf. Was wäre wenn? Ich meine: Wir stehen auf der ganz grossen Bühne. Halb Europa schaut zu. Das kann schon Türen für die Zukunft öffnen. Ich habe noch nie in Italien gespielt. Ich bin gespannt auf das Stadion, den Innenraum, die Kabine, die Stimmung.»

2014 kickte Fassnacht noch auf Amateur-Niveau.

Zumindest virtuell wusste der YB-Star schon, was auf ihn zukommt. Weil er die Netflix-Dokumentation über den Klub geschaut hat.

Champions League. Wer hätte das erahnen können, als «Fasi», vom einen oder anderen Klub oder Trainer verkannt, am 4. Oktober 2014 für den FC Tuggen aufläuft. Promotion League. Gegner: FC Basel U21. Der FCT siegt 3:2 an der Linthstrasse. Auch dank zwei Fassnacht-Toren.

Erst dann folgt der Durchstart. Anderthalb Jahre Winterthur, Challenge League. Eine Saison Thun. Und im Sommer letzten Jahres der Wechsel zu YB. Und nun die Königsklasse!

Ein neuer «Carnevale»?

Klar, in erster Linie zählen Top-Leistungen. Manchmal kann aber auch ein Interview helfen. Eines, wie er es «Tuttosport» aus Turin gab, einer der drei grossen Sportzeitungen Italiens. Dort stellt der Thalwiler fest, dass es bereits einen Fas(s)nacht in der Serie A gegeben hat: Andrea Carnevale. Goalgetter von Napoli zu Maradonas Zeiten. Fassnacht: «Das habe ich nicht gewusst, aber ich betrachte das als Wink. Ich hoffe, dass in Zukunft ein neuer Carnevale in der Serie A sein wird, ein Fassnacht.»

Weiter der 24-Jährige: «Wir stehen auf der ganz grossen Bühne. Halb Europa schaut zu. Das kann schon Türen für die Zukunft öffnen.»
Foto: TOTO MARTI

Denn er hat sich bereits in die Notizblöcke von Fiorentina, Sassuolo oder Atalanta und Bundesligisten geschossen. Wo liegt seine Präferenz? «Juve ist die absolute Spitze! Als ich aufwuchs, hatte aber die AC Milan von Ancelotti die Champions League erobert. Und Milan kommt wie YB allmählich zurück an die Spitze.»

Das Trikot kann er nicht mit seinem grossen Vorbild tauschen, dem gesperrten Cristiano Ronaldo. Er will das deshalb mit Paulo Dybala tun. Für Ronaldo hat er sich ohnehin etwas anderes «aufgespart»: «Es ist ein Traum von mir, Ronaldo in ein Shirt meines Modelabels Sedici schlüpfen zu sehen.»

Wenn man sieht, in welchem Tempo sich Fasis Träume erfüllen – schliessen wir nicht mal das aus.

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?