«Vielleicht werde ich jetzt Probleme kriegen»
Chelsea-Coach Tuchel wütet nach Real-Pleite gegen Schiri

Chelsea scheidet im Viertelfinal nach hartem Kampf gegen Real Madrid aus. Für Thomas Tuchel ist klar, dass der Schiedsrichter am Champions-League-Out mitschuldig ist.
Publiziert: 13.04.2022 um 11:03 Uhr
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Aktualisiert: 13.04.2022 um 13:33 Uhr
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Für Thomas Tuchel ist der Schiedsrichter mitschuldig an der Real-Pleite.
Foto: Getty Images
Carlo Emanuele Frezza

Denkbar knapp verpasst Chelsea das Wunder in Madrid. Bis zur 80. Minute führen die Blues 3:0 im Santiago Bernabeu. Das Halbfinal-Ticket für die Champions League liegt schon bereit. Denn Real Madrid zeigt bis dahin eine schwache Vorstellung.

Doch dann schlagen die Oldies zu. Zunächst flankt Luka Modric (36) per Aussenrist mustergültig zum zweiten Pfosten, wo Rodrygo steht und zum 3:1 verwertet. Verlängerung. In dieser schlägt die Stunde von Karim Benzema (34). Per Kopf schiesst er Real in den Halbfinal. Es ist im 38. Spiel sein 38. Tor – sein zwölftes in der laufenden Königsklasse. Eindrücklich.

Frust bei Tuchel

Riesen-Jubel bei Real Madrid. Ernüchterung pur bei Chelsea. Coach Thomas Tuchel braucht nicht lange, um einen Schuldigen auszumachen: Schiedsrichter Szymon Marciniak. «Vielleicht werde ich jetzt Probleme kriegen», setzt der deutsche Trainer an. «Wenn es gegen Real geht, kannst du vielleicht nicht erwarten, dass jeder den Mut hat... Ich hatte das Gefühl, dass auch im Hinspiel und heute im Rückspiel kleine Entscheidungen gegen uns getroffen wurden.»

Dabei regt sich Tuchel vor allem über ein nicht gegebenes Tor von Marcos Alonso in der 63. Minute auf. Das vermeintliche 3:0 ist wegen einer Handspiel-Entscheidung vom VAR annulliert worden. «Ich habe das Tor nicht gesehen», räumt der Deutsche ein, «aber ich habe dem Schiedsrichter gesagt, dass ich mega enttäuscht bin, dass er nicht rausgeht und es selbst überprüft.»

Tuchel redet sich in Rage: «In einem Spiel wie diesem, in dem man eine bestimmte Linie zu pfeifen hat, sollte man als Schiedsrichter der Chef bleiben und die Entscheidung nicht jemandem überlassen, der auf einem Stuhl sitzt und von der Atmosphäre und dem Spielgeschehen isoliert ist. Der Schiedsrichter sollte das Sagen haben und es selbst überprüfen, dann könnte er es auch besser erklären.»

In seiner Wutrede vergisst Tuchel aber offensichtlich, dass das 2:0 von Antonio Rüdiger nicht hätte zählen dürfen. Denn das Tor entsteht nach einem Eckball, der gar keiner gewesen ist. Doch es sind nicht nur die Entscheidungen des Schiedsrichters während des Spiels, die den deutschen Trainer aufregen.

«Der falsche Zeitpunkt»

Nach Schlusspfiff will sich Tuchel in grosser Fair-Play-Manier beim Schiedsrichter für das Spiel bedanken. Doch dann sieht er was, was ihm gar nicht runter geht. «Er hat sich mit meinem Kollegen Carlo Ancelotti amüsiert, der ein Gentleman und ein netter Kerl ist, aber als ich hingehen und mich für das Spiel bedanken wollte, sehe ich den Schiri grinsend und laut lachend mit dem gegnerischen Trainer. Ich denke, es ist der falsche Zeitpunkt, dies nach dem Schlusspfiff zu tun.»

Am Ende muss sich der letztjährige Champions-League-Sieger mit dem Viertelfinal-Aus abfinden. «Wir hatten es in der Hand und hatten nicht das nötige Glück, das ist nun mal so», resümiert Tuchel.

Für Chelsea geht es am Wochenende im FA-Cup-Halbfinal gegen Crystal Palace weiter. Real Madrid trifft am Sonntag in der Meisterschaft auf Sevilla. In der Champions League geht es für die Blancos am 27. April weiter. Im Halbfinal treffen sie auf den Sieger zwischen Atletico Madrid und Manchester City.

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