Das Spiel
Das traurige Schicksal um den Tod von Meschack Elias Sohn (†4) nimmt YB an diesem Champions-League-Spieltag extrem mit. Umso tapferer ist der Start der Berner vor den 60'000 lauten Zuschauern. Zum zweiten Mal in dieser Ligaphase geht YB in Führung. Wie bereits im Schachtar-Spiel (1:2).
Beim platzierten Abschluss von Lakomy von ausserhalb des Strafraums bleibt Deutschlands Nationalgoalie Nübel wie angewurzelt stehen. Doch danach wird schnell klar, dass das Spiel in Stuttgart extrem schwierig wird. Der Ausgleich fällt nach mehreren vergebenen Stuttgarter Top-Chancen.
Extrem unfair ist, wie YB in Rückstand gerät (siehe «Das gab zu reden II»). Danach spielt sich Stuttgart in einen Rausch. Insbesondere einer: Fabian Rieder (22). Der Mann aus Koppigen BE, der es vom YB-Nachwuchs zum Millionentransfer geschafft hat, steuert drei (!) Torvorlagen bei. Am Schluss geht YB 1:5 unter. Nun ist auch rechnerisch nichts mehr möglich: Die Berner sind draussen.
Das gab zu reden I
Es ist ein Torjubel, der unter die Haut geht. Lakomy rennt nach seinem 1:0 zur Seitenlinie und verlangt das Trikot von Elia. Alle YB-Akteure folgen Lakomy, der das Trikot mitfühlend in die Kamera hält. Der Pole widmet sein Goal seinem Teamkollegen und dessen Familie.
Das gab zu reden II
Skandal beim YB-Gegentor zum 1:2! Rieder ist für Stuttgart an der Torlinie am Ball, der Ball kratzt am Toraus – oder ist sogar draussen. Der Linienrichter hebt die Fahne. Senkt sie wieder, und hebt sie nochmals! YB-Spieler wie Athekame hören auf zu spielen, drehen sich ab. Dann erzielt Millot das Tor. Egal, ob der Ball draussen war oder nicht, der Linienrichter dürfte die Fahne nicht heben. Und wenn, ist es das Zeichen für die Spieler, dass der Ball draussen ist.
Die Tore
6. Minute, Lukasz Lakomy, 0:1. Von ausserhalb des Strafraums hämmert Lakomy einen Virginius-Rückpass humorlos in die Maschen. VfB-Keeper Nübel bleibt wie angewurzelt stehen.
25. Minute, Angelo Stiller, 1:1. Stiller erhöht das Tempo, spielt einen simplen Doppelpass mit Vagnoman und bezwingt anschliessend aus kurzer Distanz Von Ballmoos in der nahen Ecke.
53. Minute, Enzo Millot, 2:1. Ein Skandal-Tor! Der Linienrichter hebt zweimal die Fahne, weil er glaubt, dass der Ball im Toraus ist. Deswegen stellt auch die YB-Abwehr den Betrieb ein. Doch Ref Kruaschwili pfeift nicht ab. Rieder setzt Millot in Szene, der Stuttgart aus elf Metern in Führung schiesst.
61. Minute, Chris Führich, 3:1. Statt den Freistoss ins Zentrum zu flanken, wählt Rieder das flache Zuspiel auf den an der Strafraumgrenze lauernden Führich. Damit überrascht er die komplette Berner Defensive. Führich schlenzt den Ball unhaltbar in die lange Ecke.
66. Minute, Josha Vagnoman, 4:1. Nach Camaras Kopfball kommt Stuttgart sogleich wieder in Ballbesitz. Millot flankt auf den zweiten Pfosten, wo Vagnoman unbedrängt einnetzt.
75. Minute, Yannik Keitel, 5:1. Rieder leitet einen Demirovic-Pass direkt weiter zu Keitel. An dessen Flachschuss aus mehr als 20 Metern kommt Von Ballmoos nicht ran.
Der Beste
Vier Skorerpunkte hatte Nati-Spieler Fabian Rieder bislang in dieser Saison. Alle in der Bundesliga. Zu wenig für seine Ansprüche. Nun verdoppelt er diese Zahl fast aus dem Stand mit seinen drei Assists.
Der Schlechteste
Es ist zum Verzweifeln mit Jaouen Hadjam. Er steht wieder zig Mal falsch. Kommt oft zu spät. Läuft zu wenig energisch nach. Und wenn dann nach vorne wenig bis nichts geht, dann ist die Bilanz unter dem Strich miserabel.
Die Schiris
Der Schiri heisst Giorgi Kruaschwili (38, Georgien). Es ist sein zweiter Champions-League-Einsatz. Zuerst souverän, dann entscheidet er bei der Skandal-Szene des Linienrichters nach minutenlangem Videostudium des VAR auf Tor.
Die Zuschauer
Bei der Schweigeminute für Elias Sohn sind natürlich alle der 60'000 Fans ganz still. Die MHP-Arena in Stuttgart ist ausverkauft, wie bei jedem Champions-League-Spiel. Bemerkenswert: Davon sind 3500 Berner. Der Gästesektor ist also auch voll. Diese 3500 sind ein neuer YB-Klubrekord für europäische Auswärtsspiele.
So gehts weiter
Bevors in die Winterpause geht, empfängt YB am Sonntag in der Liga noch Servette (14.15 Uhr). Die letzten zwei Champions-League-Partien des Schweizer Meisters finden am 22. (auswärts gegen Celtic Glasgow) und 29. Januar (zu Hause gegen Roter Stern Belgrad) statt.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Liverpool FC | 6 | 12 | 18 | |
2 | FC Barcelona | 6 | 14 | 15 | |
3 | Arsenal FC | 6 | 9 | 13 | |
4 | Bayer Leverkusen | 6 | 7 | 13 | |
5 | Aston Villa | 6 | 6 | 13 | |
6 | Inter Mailand | 6 | 6 | 13 | |
7 | Stade Brestois 29 | 6 | 4 | 13 | |
8 | OSC Lille | 6 | 3 | 13 | |
9 | Borussia Dortmund | 6 | 9 | 12 | |
10 | Bayern München | 6 | 9 | 12 | |
11 | Atlético Madrid | 6 | 4 | 12 | |
12 | AC Mailand | 6 | 3 | 12 | |
13 | Atalanta BC | 6 | 9 | 11 | |
14 | Juventus Turin | 6 | 4 | 11 | |
15 | SL Benfica | 6 | 3 | 10 | |
16 | AS Monaco | 6 | 2 | 10 | |
17 | Sporting Lissabon | 6 | 2 | 10 | |
18 | Feyenoord Rotterdam | 6 | -1 | 10 | |
19 | FC Brügge | 6 | -2 | 10 | |
20 | Real Madrid | 6 | 1 | 9 | |
21 | Celtic Glasgow | 6 | 0 | 9 | |
22 | Manchester City | 6 | 4 | 8 | |
23 | PSV Eindhoven | 6 | 2 | 8 | |
24 | GNK Dinamo Zagreb | 6 | -5 | 8 | |
25 | Paris Saint-Germain | 6 | 0 | 7 | |
26 | VfB Stuttgart | 6 | -3 | 7 | |
27 | FC Shakhtar Donetsk | 6 | -8 | 4 | |
28 | Sparta Prag | 6 | -11 | 4 | |
29 | SK Sturm Graz | 6 | -5 | 3 | |
30 | FC Girona | 6 | -6 | 3 | |
31 | FK Crvena Zvezda Belgrade | 6 | -9 | 3 | |
32 | FC Salzburg | 6 | -15 | 3 | |
33 | Bologna FC | 6 | -6 | 2 | |
34 | RB Leipzig | 6 | -7 | 0 | |
35 | SK Slovan Bratislava | 6 | -16 | 0 | |
36 | BSC Young Boys | 6 | -19 | 0 |