95 Minuten sind im San Siro gespielt, als sich Yann Sommer den Kopfball von Thomas Müller krallt – und so den Halbfinal-Einzug von Inter Mailand festhält. Nach dem 2:1-Sieg im Hinspiel reicht den Nerazzurri in einem spektakulären Rückspiel ein 2:2-Unentschieden.
Schon in der ersten Halbzeit ist eine richtig intensive Partie. Klare Torchancen lassen aber lange auf sich warten. Calhanoglu, dessen Distanzschuss haarscharf am Tor vorbeistreicht, verpasst die beste Möglichkeit.
Das grosse Spektakel beginnt aber nach der Pause. Kane trifft kurz nach dem Seitenwechsel zum 1:0 für die Gäste aus München. Di Marco lässt dem Bayern-Knipser im eigenen Strafraum viel zu viel Zeit, Sommer ist beim satten Flachschuss chancenlos.
Doch Inter zeigt sich unbeeindruckt. Nach einer Ecke drückt Martinez, der schon im Hinspiel getroffen hatte, den Ball zum Ausgleich über die Linie – das San Siro kocht! Und die Nerazzurri legen nach. Erst kann Dier einen Darmian-Schuss noch von der Linie grätschen, Sekunden später liegt der Ball trotzdem im Bayer-Kasten. Nach einer Ecke steigt Pavard am höchsten und nickt wuchtig zum 2:1 ein. Inter dreht die Partie innert drei Minuten! Und mit Pavard trifft ausgerechnet ein ehemaliger Bayern-Profi.
Sommer zieht erstmals in CL-Halbfinal ein
Die Entscheidung? Noch nicht. Wieder ist es eine Ecke, dieses Mal auf der anderen Seite. Dier überlistet Sommer mit einem Kopfball von der Grundlinie, der sich irgendwie ins Tor dreht. Weil die Bayern den Ball in den hitzigen Schlussminuten nicht mehr an Sommer vorbeibringen, bleibts aber beim 2:2. Im Halbfinal bekommt es Inter in zwei Wochen mit dem FC Barcelona zu tun.
Für Sommer wird es der erste Halbfinal in der Königsklasse sein. «Das bedeutet mir sehr viel», sagt der ehemalige Nati-Goalie im Interview nach dem Spiel. «Wir mussten hart dafür arbeiten, es wurde uns nicht geschenkt.» Sie seien defensiv gut gestanden, haben wenig zugelassen und viel Energie aus der Stimmung im San Siro gezogen. Und vor allem: «Wir haben in den richtigen Momenten zugeschlagen – das war heute der Schlüssel.»