Das Spiel
Das erste Gastspiel eines Schweizer Klubs beim FC Barcelona seit 16 Jahren (FC Basel, Champions-League-Gruppenphase Saison 2008/09; 1:1-Remis) geht gründlich in die Hosen. 0:5 heissts am Ende – es ist die höchste CL-Niederlage in einem Spiel der Gruppenphase der Berner Historie. Schon nach sieben Minuten sieht der Schweizer Meister seinen Matchplan nach einem schön herausgespielten Lewandowski-Treffer über den Haufen geworfen. Eine wirkliche Reaktion bleibt aus. Bis Colley unverhofft freistehend zum Abschluss kommt (29.). Den Ausgleich verpasst er aber kläglich.
Statt 1:1 stehts wenig später 2:0. Weil YB eine Ecke nicht verteidigt bekommt. Drei Minuten später kommts noch dicker, erneut kassieren die Berner einen Gegentreffer nach einem Standard. Für YB ist es eine Halbzeit zum Vergessen.
Leider wirds auch im zweiten Durchgang nicht viel besser. Sechs Minuten sind gespielt, da schepperts erneut im YB-Kasten, wiederum nach einem stehenden Ball. Drei Gegentore nach Standards – eine derartige Anfälligkeit darf man sich auf diesem Level schlicht nicht erlauben.
Immerhin: Die Gewissheit der Niederlage sorgt bei YB für mehr Mut im Offensivspiel. Etwa bei Monteiro, der sich mit einem schönen Haken sehenswert freie Schussbahn verschafft und das Leder an die Latte schlenzt (66.). In der Nachspielzeit trifft der Walliser gar – doch er steht hauchdünn im Abseits. Zum Ehrentreffer reichts also nicht. Der einzige Berner, der trifft, ist Camara. Dieser stolpert den Ball in der Schlussphase noch ins eigene Tor. So reisen die Berner mit einer 0:5-Packung zurück nach Hause.
Der Start in die neue Champions-League-Kampagne ist dem Schweizer Meister damit gründlich missraten. Nach zwei Partien stehen null Punkte, null Tore und acht Gegentreffer zu Buche.
Die Tore
8. Minute, Robert Lewandowski, 1:0: Die Barça-Stars überfordern YB mit schnellem Kombinationsspiel vor dem Sechzehner. Am Ende der flotten Ballstafette bedient Raphinha Zielspieler Lewandowski, der am zweiten Pfosten nur noch einzuschieben braucht.
34. Minute, Raphinha, 2:0: Die Berner lassen einen unnötigen Eckball zu. Im Anschluss kommt Pedri zum Abschluss, trifft Ittens Kopf, von wo der Ball im Flipperkasten-Stil direkt in den Füssen von Raphinha landet, der mühelos einnetzt.
37. Minute, Iñigo Martinez, 3:0: Die Blaugrana erhalten einen Freistoss an der Grundlinie zugesprochen. Die folgende Hereingabe von Pedri nickt Verteidiger Martinez platziert ins Eck. Locker überspringt der 33-Jährige seinen Hadjam – und das, obwohl er vier Zentimeter kleiner ist als der Franko-Algerier.
51. Minute, Robert Lewandowski, 4:0: Herrje, YB. Die Abstimmung in der Defensive auf Standards passt hinten und vorne nicht. Top-Knipser Lewa sagt Merci und köpfelt nach einer Ecke aus kurzer Distanz zum Doppelpack ein.
81. Minute, Ali Camara (ET), 5:0: Diese Aktion steht sinnbildlich für die letzten Wochen des etatmässigen Berner Abwehrpatrons. Eine scharfe Hereingabe von Baldé stolpert Camara beim Klärungsversuch ins eigene Netz.
Die Stimmen
Der Beste
Raphinha. Der Barcelona-Captain ist omnipräsent. Er leitet ein. Er leitet weiter. Er schiesst aus nah und fern. Und er ist der effektivste auf dem Feld, mit zwei Torvorbereitungen und einem Treffer.
Der Schlechteste
Jaouen Hadjam. Defensiv ist der Franzose ein Alptraum für jede Abwehr. Er hat seine Seite nicht im Griff – lange haben alle gefährlichen Angriffe ihren Ursprung dort. Er verliert des Kopfballduell gegen Iñigo Martinez beim 0:3. Er lässt sich von Yamal vorführen. Mannomann!
Das Schiedsrichter-Gespann
Wirklich schwierig war die Leitung dieses Spiels für den Belgier Erik Lambrechts und seine Crew um den holländischen VAR Rob Dieperink nicht. Ärgerlich, dass Lamprechts die beiden Gelben für YB zu Unrecht zückt. Und dass er zu oft auf die selbstverschuldeten Gravitations-Schwierigkeiten von Superteenie Lamine Yamal reinfällt. Kurz: Dass sich der Europameister oft fallenlässt.
Die Fans
45'097 Fans sind im Estadi Olimpic Lluis Companys bei einer Kapazität von 50'000 zugegen. Die Atmosphäre ist friedlich und gut, auch dank der 2500 YB-Fans. Die können sich immer wieder Gehör verschaffen. Das ist auch dem Umstand geschuldet, dass die Barça-Hardcore Fans im Leichtathletik-Stadion-Exil nicht so lautstark auftreten wie im Camp Nou.
Das gab zu reden
Schade, schade. Joël Monteiro hätte sich das Ehrentor verdient, als Barça kurz vor Schluss pennte und der Walliser die Chance eiskalt nutzte. Doch er steht hauchdünn offside. Weshalb es doch nichts zu reden gibt: Kalibrierte Linie, automatisierte Entscheidung …
So gehts weiter
Für YB wartet in der Super League gleich das nächste attraktive Duell: Am Sonntag reisen die Berner zum Auswärtsspiel nach Basel (16.30 Uhr). In der Champions League gehts für YB derweil erst Ende Oktober weiter. Dann aber ebenfalls mit einer Hammer-Affiche: Am 23. Oktober kommt der italienische Meister Inter Mailand zu Besuch ins Wankdorf (21.00 Uhr).
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Liverpool FC | 4 | 9 | 12 | |
2 | Sporting Lissabon | 4 | 7 | 10 | |
3 | AS Monaco | 4 | 6 | 10 | |
4 | Stade Brestois 29 | 4 | 6 | 10 | |
5 | Inter Mailand | 4 | 6 | 10 | |
6 | FC Barcelona | 4 | 10 | 9 | |
7 | Borussia Dortmund | 4 | 7 | 9 | |
8 | Aston Villa | 4 | 5 | 9 | |
9 | Atalanta BC | 4 | 5 | 8 | |
10 | Manchester City | 4 | 6 | 7 | |
11 | Juventus Turin | 4 | 2 | 7 | |
12 | Arsenal FC | 4 | 2 | 7 | |
13 | Bayer Leverkusen | 4 | 1 | 7 | |
14 | OSC Lille | 4 | 1 | 7 | |
15 | Celtic Glasgow | 4 | 0 | 7 | |
16 | GNK Dinamo Zagreb | 4 | -2 | 7 | |
17 | Bayern München | 4 | 4 | 6 | |
18 | Real Madrid | 4 | 2 | 6 | |
19 | SL Benfica | 4 | 2 | 6 | |
20 | AC Mailand | 4 | 1 | 6 | |
21 | Feyenoord Rotterdam | 4 | -3 | 6 | |
22 | FC Brügge | 4 | -3 | 6 | |
23 | Atlético Madrid | 4 | -4 | 6 | |
24 | PSV Eindhoven | 4 | 2 | 5 | |
25 | Paris Saint-Germain | 4 | -2 | 4 | |
26 | Sparta Prag | 4 | -3 | 4 | |
27 | VfB Stuttgart | 4 | -3 | 4 | |
28 | FC Shakhtar Donetsk | 4 | -3 | 4 | |
29 | FC Girona | 4 | -4 | 3 | |
30 | FC Salzburg | 4 | -7 | 3 | |
31 | Bologna FC | 4 | -5 | 1 | |
32 | RB Leipzig | 4 | -5 | 0 | |
33 | SK Sturm Graz | 4 | -5 | 0 | |
34 | BSC Young Boys | 4 | -10 | 0 | |
35 | FK Crvena Zvezda Belgrade | 4 | -12 | 0 | |
36 | SK Slovan Bratislava | 4 | -13 | 0 |