Selbst die kühnsten Optimisten finden nach dem Hinspiel im Champions-League-Viertelfinal zwischen Borussia Dortmund und Barcelona kaum mehr Argumente, wie zum Teufel der BVB die 0:4-Hypothek im Rückspiel in einer Woche noch drehen soll.
Das Hinspiel? Eine glasklare Angelegenheit. Hier Barcelona, das in Spanien Tabellenführer ist und im Final der Copa del Rey steht, vor Selbstvertrauen nur so strotzt, so fest, dass es die Dortmunder auf dem Rasen fast erstarren lässt. Da Dortmund, bei dem wenig zusammenpasst.
Traum-Sturm zerlegt Dortmunder
5. Minute: Super-Youngster Lamine Yamal, mit seinen 17 Jahren schon Europameister und eines der Aushängeschilder dieser Mannschaft, schlenzt aufs BVB-Tor – Gregor Kobel hält. 6. Minute: Yamal schult Gegenspieler Ramy Bensebaini mit einem «Elastico»-Trick, wie ihn Ronaldinho einst perfektionierte, im Dortmunder Strafraum ein, schiesst dann Zentimeter am Tor vorbei. Das Publikum rastet aus. 7. Minute: Yamal schlenzt leicht übers Tor. Kobel? Wäre wohl machtlos gewesen. Ein erstes Mal schlägts in der 25. Minute hinter Kobel ein.
Vor dem Spiel sagte sein Trainer Niko Kovac: «Ich hoffe, er muss heute nicht allzu viel tun». In den ersten Minuten fliegen dem Schweizer mehr Schüsse um die Ohren, als sein Gegenüber Wojtech Szczesny im ganzen Spiel halten muss. Das Barça-Schaulaufen geht in diesem Takt weiter. Nach dem Seitenwechsel spielen sich die Katalanen in einen Rausch. Die Tore: Zweimal Robert Lewandowski (48./66.), einmal Raphinha (25.), einmal der 17-jährige Wunderknabe Yamal (77.), der noch an zwei weiteren Goals beteiligt ist.
Dem BVB wird nur kurz vor der Pause Luft zum Atmen gegeben. Entsprechend bedient ist Kobel, der nach der Partie zum Spielverlauf sagt. «Super frustrierend, dass wir mit dieser Ausgangslage dastehen. Es war nicht nötig, hier vier Tore zu kriegen.»