Das Spiel
Eins zu drei gegen das derzeit beste deutsche Team. Das ist auf der einen Seite enttäuschend. Auf der anderen Seite ein ziemlich klares Spiegelbild dieses Spiels. YB machte, wie es Loris Benito treffend formulierte, einfach «ein paar Fehler zu viel, und wir waren in einigen Situationen zu zögerlich». Es ist eben nicht das perfekte Spiel, das es braucht, um einen Gegner dieses Kalibers auf die Hörner zu nehmen.
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So reiten die Bullen, ohne abgeworfen zu werden, durch eine stimmungsmässig magische Nacht im Wankdorf, deren elektrisierende Atmosphäre von allen Seiten gelobt wurde. Sei es Freund wie YB-Coach Raphael Wicky und Sandro Lauper oder «Feind» wie Trainer Marco Rose, Xaver Schlager und Emil Forsberg. Der Schwede orakelte, «dass hier viele Mannschaften Mühe haben werden».
Und doch gehört die Nacht einem anderen, einem Österreicher. Und so ist dieser Strich zum 2:1 eben doch das, was diesen Abend zu einer Schlagernacht macht. Es ist das Game-winning-Goal in einer Phase, in der man sogar zu hoffen begann, dass YB gewinnen könne. «Wir haben da versucht, das zweite Tor zu suchen. Das Stadion brannte. Da wäre einiges möglich gewesen», so Benito. Bis eben die falsche Melodie spielte. Schlager statt Berner Rock ’n’ Roll.
YB bezahlt an diesem Abend dann doch Lehrgeld. «Viel Lehrgeld», sagt Benito. Sinnbild ist der bislang so starke Goalie Anthony Racioppi, der beim frühen 0:1 uralt aussieht. Den darf er niemals reinlassen. Immerhin steigert er sich dann markant. Das Tor ist das Ende einer fulminanten Anfangsphase, in der RB in vier Minuten vier Abschlüsse hat. Was ebenso nicht passieren darf wie ein anderer Umstand. «Wir haben zwei Tore auf stehende Bälle erhalten. Das darf nicht sein», bilanziert Trainer Raphael Wicky. Wegen der doch überwiegenden Negativpunkte geht der zwischenzeitliche und herrlich herausgespielte Ausgleich von Meschack Elia, eine «Spitzgugele» feinster kongolesischer Machart, fast ein bisschen unter.
«Wir können stolz sein», bringt es Benito auf den Punkt. «Aber am Ende ist eine Niederlage eine Niederlage.»
Wicky liess YB erstmals unter seiner Ägide mit einer Dreierabwehr spielen. «Ich hatte das mit dem Team und dem Staff nach dem Xamax-Spiel besprochen. So wollten wir das Spiel von Leipzig stoppen und sie hoch anlaufen.» Das gelang phasenweise sogar, wie Rose sagte. Der überdies zugab, von dieser Massnahme überrascht worden zu sein. Aber am Ende fruchtete sie nichts. «Die Taktik war auch nicht der Grund für das 1:3», so Wicky. Muss er auch sagen, als unterlegener Coach.
YB spielt also nicht um Platz zwei. RB ist definitiv eine Nummer zu gross. Es geht, wie erwartet, gegen Roter Stern um die Europa League. In zwei Wochen in Belgrad. Es ist schon so was wie ein Endspiel.
YBs ärgster Konkurrent um den dritten Rang in der Gruppe G sorgt in Manchester beinahe für die Sensation. Nach einem Treffer von Osman Bukari geht Roter Stern Belgrad mit einer 1:0-Führung gegen City in die Halbzeitpause. Nach dem Seitenwechsel legt der Champions-League-Sieger mit dem eingewechselten Akanji dann aber eine Schippe drauf und macht aus dem 0:1 ein 3:1. Entscheidend dabei: Weltmeister Julian Alvarez mit zwei Toren.
YBs ärgster Konkurrent um den dritten Rang in der Gruppe G sorgt in Manchester beinahe für die Sensation. Nach einem Treffer von Osman Bukari geht Roter Stern Belgrad mit einer 1:0-Führung gegen City in die Halbzeitpause. Nach dem Seitenwechsel legt der Champions-League-Sieger mit dem eingewechselten Akanji dann aber eine Schippe drauf und macht aus dem 0:1 ein 3:1. Entscheidend dabei: Weltmeister Julian Alvarez mit zwei Toren.
Der Beste
Xavi Simons. Das Leipzig-Juwel verliert zwar auch ein Laufduell gegen Elia und bleibt ab und zu hängen – doch er bringt viel Power, Emotionen und Tempo ins Spiel, ist ein Ballmagnet mit herausragender Technik.
Der Schlechteste
Schwierig, bei dieser intensiven Partie einen Schlechtesten herauszupicken. Auch Cédric Itten, der in der 70. Minute für Ganvoula weichen muss, behauptet einige Male stark den Ball. Doch ganz vorne ist er harmlos.
Das gab zu reden
Die Penaltyszene in der 52. Minute, als Simons im vollen Lauf über das ausgefahrene Bein von YB-Goalie Racioppi stolpert. Schiri Enea Jorgji entscheidet auf Abstoss. Doch der VAR schaltet sich ein. Jorgji bleibt nach dem Videostudium bei seinem Entscheid: kein Penalty! Der Kontakt ist zwar da, doch Simons tritt eher auf das bereits dastehende Bein von Racioppi als umgekehrt. Dennoch ein mutiger Entscheid von Jorgji, dem VAR nicht zu folgen, was Schiris ansonsten in 95 Prozent der Fälle tun – es ist das erste Champions-League-Spiel des 39-jährigen albanischen Schiris.
So gehts weiter
Der zweite Champions-League-Gegner von YB heisst Roter Stern Belgrad, der Match in Serbien findet am 4. Oktober statt. Leipzig duelliert sich am selben Tag zu Hause mit Titelverteidiger Manchester City.
Den nächsten Ernstkampf bestreiten die Berner am kommenden Sonntag im Wankdorf gegen Lugano. Die Super-League-Partie beginnt um 16.30 Uhr.
Wankdorf, 31’500 Fans (ausverkauft), SR: Jorgji (Albanien).
Tore: 3. Simakan (Raum) 0:1. 33. Elia (Ugrinic, Garcia) 1:1. 73. Schlager (Kampl) 1:2. 92. Sesko (Henrichs) 1:3.
YB: Racioppi; Amenda, Camara, Benito; Janko, Lauper, Niasse, Garcia; Ugrinic; Elia, Itten.
Leipzig: Blaswich; Henrichs, Simakan, Lukeba, Raum; Kampl, Schlager; Forsberg, Simons; Openda, Poulsen.
Einwechslungen YB: Ganvoula (69. für Itten). Blum (69. für Janko). Males (77. für Lauper). Persson (77. für Garcia). Nsame (85. für Niasse).
Einwechslungen Leipzig: Sesko (64. für Poulsen). Baumgartner (79. für Forsberg). Lenz (88. für Openda). Werner (88. für Simons).
Gelb: 45. Benito (Foul). 55. Kampl (Reklamieren). 68. Simons. 77. Blum (beide Foul). 79. Forsberg (Unsportlichkeit). 90. Simakan (Foul).
Bemerkungen: YB komplett. RB ohne Klostermann (krank), Dani Olmo, Orban, Bitshiabu und Haidara (verletzt).
Wankdorf, 31’500 Fans (ausverkauft), SR: Jorgji (Albanien).
Tore: 3. Simakan (Raum) 0:1. 33. Elia (Ugrinic, Garcia) 1:1. 73. Schlager (Kampl) 1:2. 92. Sesko (Henrichs) 1:3.
YB: Racioppi; Amenda, Camara, Benito; Janko, Lauper, Niasse, Garcia; Ugrinic; Elia, Itten.
Leipzig: Blaswich; Henrichs, Simakan, Lukeba, Raum; Kampl, Schlager; Forsberg, Simons; Openda, Poulsen.
Einwechslungen YB: Ganvoula (69. für Itten). Blum (69. für Janko). Males (77. für Lauper). Persson (77. für Garcia). Nsame (85. für Niasse).
Einwechslungen Leipzig: Sesko (64. für Poulsen). Baumgartner (79. für Forsberg). Lenz (88. für Openda). Werner (88. für Simons).
Gelb: 45. Benito (Foul). 55. Kampl (Reklamieren). 68. Simons. 77. Blum (beide Foul). 79. Forsberg (Unsportlichkeit). 90. Simakan (Foul).
Bemerkungen: YB komplett. RB ohne Klostermann (krank), Dani Olmo, Orban, Bitshiabu und Haidara (verletzt).
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Liverpool FC | 4 | 9 | 12 | |
2 | Sporting Lissabon | 4 | 7 | 10 | |
3 | AS Monaco | 4 | 6 | 10 | |
4 | Stade Brestois 29 | 4 | 6 | 10 | |
5 | Inter Mailand | 4 | 6 | 10 | |
6 | FC Barcelona | 4 | 10 | 9 | |
7 | Borussia Dortmund | 4 | 7 | 9 | |
8 | Aston Villa | 4 | 5 | 9 | |
9 | Atalanta BC | 4 | 5 | 8 | |
10 | Manchester City | 4 | 6 | 7 | |
11 | Juventus Turin | 4 | 2 | 7 | |
12 | Arsenal FC | 4 | 2 | 7 | |
13 | Bayer Leverkusen | 4 | 1 | 7 | |
14 | OSC Lille | 4 | 1 | 7 | |
15 | Celtic Glasgow | 4 | 0 | 7 | |
16 | GNK Dinamo Zagreb | 4 | -2 | 7 | |
17 | Bayern München | 4 | 4 | 6 | |
18 | Real Madrid | 4 | 2 | 6 | |
19 | SL Benfica | 4 | 2 | 6 | |
20 | AC Mailand | 4 | 1 | 6 | |
21 | Feyenoord Rotterdam | 4 | -3 | 6 | |
22 | FC Brügge | 4 | -3 | 6 | |
23 | Atlético Madrid | 4 | -4 | 6 | |
24 | PSV Eindhoven | 4 | 2 | 5 | |
25 | Paris Saint-Germain | 4 | -2 | 4 | |
26 | Sparta Prag | 4 | -3 | 4 | |
27 | VfB Stuttgart | 4 | -3 | 4 | |
28 | FC Shakhtar Donetsk | 4 | -3 | 4 | |
29 | FC Girona | 4 | -4 | 3 | |
30 | FC Salzburg | 4 | -7 | 3 | |
31 | Bologna FC | 4 | -5 | 1 | |
32 | RB Leipzig | 4 | -5 | 0 | |
33 | SK Sturm Graz | 4 | -5 | 0 | |
34 | BSC Young Boys | 4 | -10 | 0 | |
35 | FK Crvena Zvezda Belgrade | 4 | -12 | 0 | |
36 | SK Slovan Bratislava | 4 | -13 | 0 |