«Zerstört ausgerechnet er den Bayern-Traum?», fragten deutsche Medien vor dem Viertelfinal-Knaller in der Champions League zwischen Inter Mailand und Bayern München. Es ist der Traum vom Final in der eigenen Münchner Allianz Arena, der nach dem 1:2 im Hinspiel am Dienstagabend in die Ferne gerückt ist.
«Er» ist Schweizer Goalie Yann Sommer, der erstmals seit seinem halben Jahr bei den Bayern in diese Arena zurückkehrt. Zwar gewann man damals den Meistertitel, doch richtig gefunkt hat es damals nicht. Ganz anders bei Inter, wo der Schweizer zuletzt als «Superman» in Italien gefeiert wurde.
Und es ist auch Yann Sommer, der zu Beginn im Mittelpunkt steht und mehrere Chancen entschärfen muss. Danach verlieren die Bayern den Faden, leisten sich Fehler und Ungenauigkeiten. Die Gäste aus Mailand profitieren, werden stärker. Und nach 38 Minuten ist es Yann Sommer, der mit einer Flanke ins Mittelfeld den Angriff zur Führung für die Gäste einleitet. Marcus Thuram legt überragend auf seinen Captain Lautaro Martinez ab, der diese Aktion mit einem Aussenrist-Kunstschuss zur 1:0-Führung abschliesst. Ein Weltklasse-Tor.
Schiri Schärers fehlerlose Leistung
Die Gäste ziehen sich anschliessend zurück und überlassen das Spiel komplett den Hausherren, das vom Schweizer Schiedsrichter-Trio um Sandro Schärer fehlerlos geleitet wird. Lang können die Bayern nicht von der Dominanz profitieren – bis in der 74. Minute das ganze Stadion steht: Thomas Müller, dessen Bayern-Ende besiegelt ist, wird eingewechselt. Und wie es im Fussball so spielt, ist es die Klublegende Müller, der elf Minuten später Yann Sommer bezwingt.
Das grosse Müller-Märchen also? Nein, beim Stand vom 1:1 lassen die Gastgeber nochmals einen Konter zu, der von Inters Davide Frattesi in der 88. Minute eiskalt ausgenutzt wird. Wieder leitet Sommer den Angriff ein. Ein bitterer Nackenschlag mit Blick auf das Rückspiel am Mittwoch.