Natürlich muss da noch was kommen, schliesslich endet jedes Feuerwerk mit einem letzten grossen Knall. Zum Zündmeister wird André Schürrle! Mit links. Mit voller Wucht ins Eck! Ein Hammertreffer vier Minuten vor dem Abpfiff. Es ist der Schlusspunkt einer berauschenden Partie, die in der 17. Minute lanciert wird. Cristiano Ronaldo macht seinem Ruf als Deutschland-Schreck mal wieder alle Ehre, sein 1:0 ist das 18. Champions-League-Tor des Portugiesen gegen einen Bundesligisten, gegen keine andere Nation trifft der dreifache Weltfussballer öfter.
Die Führung ist alles andere als zwingend, Dortmund ist die spielbestimmende Mannschaft, kombiniert gekonnt, presst, ist aber auf den Aussenbahnen anfällig – und läuft naiv in den Konter. Erst rutscht Sokratis aus, dann wird Guerreiro getunnelt, der Schweizer im BVB-Goal, Roman Bürki, hat keine Abwehrchance.
Ganz im Gegensatz zu seinem Gegenüber Keylor Navas. Der lässt in der 43. Minute einen harmlosen Freistoss von Guerreiro nach vorne abklatschen, der Ball landet via Real-Verteidiger Varane bei Dortmund-Stürmer Aubameyang, der seinen sechsten Saisontreffer erzielt.
122 Tage muss Goalie Navas wegen einer Achillessehnenverletzung pausieren, sein Comeback hat er sich wohl anders vorgestellt. «Läuft derzeit nicht so gegen gelbe Teams, oder?», fragt der BVB vor dem Spiel via Twitter in Richtung von Real Madrid. Hintergrund: Die Königlichen hatten zuletzt gegen Villarreal und Las Palmas nur Unentschieden gespielt, beide Klubs haben – wie Dortmund – gelbe Farben.
Auch gegen den BVB werden die Punkte geteilt. Weil die Dortmunder eine lange Real-Flanke nicht unterbinden können, Benzema den Ball an den Pfosten lenkt und Varane zum 2:1 abstaubt.
Und weil Schürrle das spielerische Fussball-Feuerwerk mit einem Knall beendet.