YB-Ravet über bittere Pleite gegen Moskau
«Das ist, wie wenn man sich eine Kugel in den Fuss jagt!»

Yoric Ravet, der Mann im Fokus. Der es geblieben wäre, hätte nicht Kasim Nuhu bei der 0:1-Niederlage der Young Boys dieses unfassbare Eigentor geschossen. Und nun, Herr Ravet, ab Richtung Bundesliga?
Publiziert: 16.08.2017 um 11:11 Uhr
|
Aktualisiert: 12.09.2018 um 12:10 Uhr
Alain Kunz

Wenn man ihn so reden hört, voller Leidenschaft den Versuch unternehmend, das eben geschehene Grausame in Worte zu fassen, dann deutet wenig auf das Theater der letzten Woche hin. Als das Angebot des SC Freiburg die Sinne des Franzosen vernebelte. Derart, dass er Trainer Adi Hütter am letzten Mittwoch bat, gegen Thun nicht spielen zu müssen, weil er mental und physisch nicht dazu in der Lage sei.

Gegen Breitenrain im Cup gabs eine zweite Pause hinterher. Und danach liess Hütter offen, ob der Franzose im Kader für das Champions-League-Quali-Spiel gegen ZSKA Moskau stehe. Die Bestätigung, dass er im Kader ist, erfolgt erst am Vortag des Spiels. Und dann spielt Ravet von Beginn weg, wie wenn nichts gewesen wäre. Schon etwas überraschend. «Ich weiss nicht, weshalb das überraschend sein soll», kontert Hütter. «Er ist ein Schlüsselspieler. Solch einen brauchen wir. Nein, diese Überlegung, ihn nicht zu bringen, gab es nie.»

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Bitter: YBs Kasim Nuhu trifft in der Nachspielzeit ins eigene Tor.
Foto: TOTO MARTI

Zurecht. Ravet ist stark, wie die meisten YB-Spieler. Bis eben… Bis zum Aussetzer von Nuhu in der Nachspielzeit. Ravet beschreibt den Moment so: «Es ist nicht einfach, dieses Gefühl in Worte zu fassen. Es ist, wie wenn man sich eine Kugel in den Fuss jagt!»

Ravets Zukunft weiterhin ungewiss

Aufgeben will deswegen keineswegs. «Erst recht nicht, nachdem wir den Beweis angetreten haben, dass der Exploit in Moskau möglich ist. Sonst könnten wir gleich ganz aufhören und müssten zum Rückspiel gar nicht erst antreten. Sie gehen in die Champions League und wir in die Europa League. Nein, es ist erst Halbzeit!»

Das tönt zum Glück wie eine Drohung…

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David von Ballmoos (l.). Kaum geprüft. Hellwach, gegen Mario Fernandes. Nicht schuldlos beim Tor. Note 3.
Foto: TOTO MARTI

Und dann macht Ravet YB ein tolles Abschiedsgeschenk, bevor er nach Freiburg geht, indem er die Berner in die Champions League schiesst? «Ich weiss nicht, wo ich sein werde. Was ich weiss: Solange ich bei YB unter Vertrag bin, gebe ich hundert Prozent für Mannschaft und Trikot! Egal, was passiert. Voilà! Mein Ziel ist das Spielfeld. Was ausserhalb passiert, interessiert mich nur am Rande. Aber da kümmere nicht ich mich darum.»

Yoric Ravet, der Mann im Fokus. Der es geblieben wäre, hätte nicht Kasim Nuhu dieses unfassbare Eigentor geschossen. Und nun, Herr Ravet, ab Richtung Bundesliga?

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Borussia Dortmund
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