«Wir können etwas Grossartiges schaffen»
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Wicky vor Belgrad-Spiel:«Wir können etwas Grossartiges schaffen»

«Können Grossartiges schaffen»
Sorgt Wicky als YB-Trainer für eine Premiere?

Trotz der ärgerlichen Schlappe beim FCZ und dem Verlust der Tabellenführung: Die Zuversicht bei YB ist vor dem Endspiel um Platz drei gegen Roter Stern Belgrad ungebrochen.
Publiziert: 27.11.2023 um 12:47 Uhr
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Aktualisiert: 27.11.2023 um 18:57 Uhr
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Raphael Wicky schaut aufs CL-Spiel voraus.
Foto: Claudio De Capitani/freshfocus
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Alain KunzReporter Fussball

Da war das Spiel in Belgrad, dieses 2:2. Als YB dem Sieg ebenso nahestand wie Roter Stern. «Das war vor ein paar Monaten», sagt Trainer Raphael Wicky. Gefühlt, muss man hinzufügen. Denn es war am 4. Oktober. Aber im Stakkato der Spiele fühlen sich gut anderthalb Monate an wie ein paar. Anyway: «Dieses Spiel gibt uns Vertrauen, weil wir auf Augenhöhe waren und fast gewonnen haben. Mit diesem Mindset müssen wir ins Spiel vom Dienstag steigen, dass wir Grossartiges leisten können und uns für die K.o.-Spiele der Europa League qualifizieren können.»

Wicky selber hat mit Basel sogar einst die Achtelfinals erreicht, in der besten Champions-League-Kampagne eines Schweizer Teams aller Zeiten. Wie wichtig wäre es für ihn persönlich, der Trainer zu sein, der YB erstmals aus der Königsklasse heraus europäisch überwintern lässt? «Dazu habe ich mir keine grossen Gedanken gemacht», sagt der Oberwalliser. «Es geht da wirklich nicht um mich. Ich bin ein Teil von YB, klar. Wenn wir es schaffen, ist es auch für mich schön. Aber es hat für mich nicht eine grössere Bedeutung als für Spieler und Verein.»

Benito setzt auf Support der YB-Fans

Just vor dem Serben-Showdown hat YB in Zürich gegen den FCZ eine aus Berner Sicht ärgerliche Leistung erbracht. Mit vielen haarsträubenden individuellen Fehlern. Wicky glaubt aber nicht, dass dies – so im Sinne eines Wachrüttelns – hilfreich sei. «Es ist nie gut, Spiele zu verlieren. Der Frust und die Enttäuschung waren gross. Es gab Gründe, weshalb es nicht so lief, wie gewünscht. Diese haben wir aufgearbeitet. Wenn man ein Spiel so verliert, beginnt im nächsten wieder alles bei null. Ebenso, wenn man 6:1 gewinnt. Auch das muss man dann wieder bestätigen.»

Innenverteidiger Loris Benito seinerseits zählt auf die YB-Fans. «Ich bin überzeugt, dass es eine Super-Stimmung geben wird. Wir haben bereits gegen RB Leipzig und Manchester City gesehen, was das für eine Kraft das ist, wenn die Fans in Bern voll mitmachen.» Das Zürich-Spiel hingegen, nach welchem er mehrmals ultimativ gesagt hatte, so gehe es am Dienstag nicht, ist aus den Köpfen. «Die Enttäuschung war deshalb so gross, weil wir uns bewusst sind, was wir können, und das konnten wir nicht umsetzen. Die Thematik im Zürich-Spiel war nicht nur eine nur auf das Spiel bezogen, sondern eine Grundeinstellung, auch eine mentale Sache. Das ist nun abgehakt.»

Sein Wort in Gottes Ohr.

27.11.2023, 13:34 Uhr

Schlussfazit

YB-Trainer Raphael Wicky ist sich der Wichtigkeit des Spiels gegen Roter Stern Belgrad bewusst. Er konzentriert sich auf sich und sein Team, hat einen Matchplan parat. Trotzdem verspürt er keinen grossen Druck. «Ich gehe nie mit dem Gedanken des Müssens so eine Sache an, sondern immer mit dem Können. Wir können mit einem Sieg etwas Grosses erreichen.» Aus dem Hinspiel, das unentschieden endete, nimmt er das Vertrauen mit, mit dem Gegner auf Augenhöhe zu sein. Dem späten Ausgleich trauert er nicht mehr hinterher.

Dass man am Samstag gegen den FC Zürich verloren hat und dabei keine gute Figur abgegeben hat, spielt keine Rolle mehr. «Der Frust und die Enttäuschung waren bei allen gross», meint Wicky. Sie hätten die Partie besprochen und wüssten nun, was sie anders machen müssen. Er erwartet kein Abwarten, sondern dass die Belgrader nach vorne spielen werden.

Damit, dass die Partie erst wenige Tage her ist, haben sie kein Problem. «Wir sind uns englische Wochen gewöhnt», sagt Loris Benito. Er freut sich auf eine tolle Stimmung im Stadion und die Unterstützung der YB-Fans als zwölfter Mann.

27.11.2023, 13:26 Uhr

Ende der Pressekonferenz

Mit dieser Frage endet die PK. Raphael Wicky und Loris Benito verabschieden sich von den Anwesenden.

27.11.2023, 13:25 Uhr

Was ist der Mindset, wenn es wenige Minuten vor Schluss unentschieden steht? Welche Gedanken haben Sie dazu?

Raphael Wicky: «Wir sind uns der Ausgangslage bewusst. Wir wissen, was wir mit einem Sieg erreichen und was ein Unentschieden bedeutet. Es kommt aufs Spiel an. Sind wir dominant oder nicht, der Führung nahe oder weit entfernt? Wenns harzig ist, kanns sein, dass man sagt, jetzt nehmen wir den Punkt mit.»

27.11.2023, 13:22 Uhr

Das Spiel gegen Zürich war sicher ein Ärgernis für Sie. Wie ist es, wenn man das ausgerechnet vor dem Spiel des Jahres hat?

Raphael Wicky: «Letztlich verlieren wir alle nie gerne. Der Frust und die Enttäuschung waren bei allen sehr gross. Es ist nie gut, Spiele zu verlieren. Kein Trainer wird sagen, es ist gut, dass wir zwei Tage vor der Champions League verloren haben. Es gibt Gründe, wieso es gegen Zürich nicht so lief, wie wir wollten. Wir haben das besprochen, wissen ,was wir anders machen müssen. Jetzt blättern wir die Seite um und legen den Fokus aufs nächste Spiel. Ich hoffe wie immer, dass das letzte Spiel aufs nächste Spiel keinen Einfluss hat. Alles was wir in der Vergangenheit gemacht haben, was uns auszeichnet, das müssen wir morgen auf den Platz bringen. Und nicht nur daran denken, was am Wochenende schlecht war.»

27.11.2023, 13:20 Uhr

Am Samstag haben Sie gegen Zürich gespielt. Auf was haben Sie sich in dieser kurzen Zeitspanne bis zum Champions-League-Spiel konzentriert? Wie läuft so eine Vorbereitung?

Loris Benito: «Wir sind an englische Wochen gewöhnt. Es macht mehr Spass zu spielen als zu trainieren. Wir schauen von Spiel zu Spiel. Nach dem Schlusspfiff gegen Zürich war klar, jetzt konzentrieren wir uns auf Belgrad. Wir werden versuchen, bestmöglich umzusetzen, was der Trainer sagt. Wir haben einen klaren Matchplan.»

27.11.2023, 13:17 Uhr

Trauern Sie dem spät kassierten Ausgleich in Belgrad noch hinterher? Was würde eine Qualifikation gegen Roter Stern bedeuten?

Raphael Wicky: «Ich verliere keine Gedanken mehr an das Endresultat in Belgrad. Natürlich war die Stimmung nach dem Spiel nicht gut, wir waren enttäuscht. Eben weil man lange geführt hat und am Ende nur ein Unentschieden herausgeschaut hat. Die Qualifikation für die Champions-League-Gruppenphase kann man nicht vergleichen mit der Chance, sich für die Europa League zu qualifizieren. Es ist beides ein Ziel für uns. Das erste haben wir erreicht, jetzt wollen wir es auch noch schaffen, europäisch zu überwintern.»

27.11.2023, 13:13 Uhr

Mit Basel haben Sie schon europäisch überwintert. Wie wichtig wäre es für Sie persönlich, für Ihr Palmarès, dass man nächstes Jahr in der Europa League spielt?

Raphael Wicky: «Ich habe mir keine Gedanken dazu gemacht. Ich bin Teil der Mannschaft, Teil des Klubs. Es geht um die Young Boys und nicht um mich. Wir wollen das von uns gesteckte Ziel erreichen. Wenn wir das schaffen, dann ist es auch für mich schön, weil ich Teil davon bin. Ich gehe nicht in diese Aufgabe mit dem Gefühl, es hätte für mich persönlich eine grössere Bedeutung.»

27.11.2023, 13:11 Uhr

Letztes Mal gab es Ausschreitungen

Beim letzten YB-Heimspiel gegen Roter Stern Belgrad ist es zu Ausschreitungen gekommen. An der PK wird auf Nachfrage darüber informiert, dass man in engem Austausch mit der Polizei ist und ein Konzept erstellt hat. Es werde auf jeden Fall ein grosses Aufgebot vor Ort sein. Details werden keine verraten.

27.11.2023, 13:10 Uhr

Cedric Itten hat sich vor kurzem verletzt. Haben Sie Infos dazu, wie lange er ausfallen wird?

Raphael Wicky: «Er wird mehrere Wochen nicht mit uns trainieren. Wir gehen davon aus, dass er im Januar zurückkehrt.»

27.11.2023, 13:09 Uhr

Nach der Niederlage gegen Zürich meinten Sie mehrfach «so geht das nicht». Haben Sie das Spiel noch im Kopf?

Loris Benito: «Solche Spiele werden immer sofort verarbeitet. Das Spiel ist abgehakt. Wir wissen, was wir besser machen müssen und der Fokus liegt nun ganz auf dem Duell mit Belgrad.»

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