Mit Schmerz im Bauch zum Husarenritt
Pep Guardiola ausser Rand und Band

Es war ein Triumph von einem anderen Stern. Mittendrin ein Trainer, der sein schönstes Siegergesicht zeigte und sich freihüpfte von der Schmach vom vergangenen Jahr. Der Sieg gegen Real war Pep Guardiolas bisheriges Meisterstück mit Manchester City.
Publiziert: 18.05.2023 um 10:45 Uhr
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Aktualisiert: 18.05.2023 um 14:07 Uhr
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Guardiola herzte nach dem Spiel jeden seiner Spieler einzeln: hier Riyad Mahrez.
Foto: keystone-sda.ch
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Patrick MäderAutor Blick Sport

Dieser Mann ist leidenschaftlich, emotionsgeladen, explosiv, sensibel. Der Schmerz über Niederlagen steht ihm jeweils tief ins Gesicht geschrieben. Und wenns gut läuft? Dann wird er zum ausgelassenen Kind, zum heissblütigen Liebhaber, zum Inbegriff von Glück und Genugtuung.

Pep Guardiola umarmte nach dem magistralen 4:0-Sieg gegen Real Madrid am Mittwochabend seine Spieler – einen nach dem anderen; innig, ausgelassen, überschwänglich, liebevoll. Er sprach danach von den Schmerzen im Bauch, die sie nach dem Ausscheiden vor einem Jahr gegen eben dieses Real im Halbfinal der Champions League zwölf Monate lang mitgetragen hätten. «Heute haben wir alles herausgeholt, den ganzen Schmerz, unser ganzes Können. Es war vielleicht eines unserer besten Spiele überhaupt.»

Welch ein Abend das für die Engländer werden könnte, zeigte sich schon im Startfurioso. Manchester City kombinierte wunderbar, ballsicher, lustvoll. Nach dem 1:0 durch Bernardo Silva schickte Guardiola Küsschen ins Publikum, ballte die Faust, heizte die Fans an, wollte das Stadion umarmen. Nach dem 2:0 – wieder durch Silva – hüpfte der Spanier jubelnd der Linie entlang. Jetzt war er berauscht von sich und dem, was er auf dem Feld geboten bekam. Pep ausser Rand und Band.

Wie auf der Konsole

Das wirkte alles perfekt, teils sogar unecht, wie auf der Konsole gespielt. Manchester demolierte Real. In diesem Spiel gabs einen Klassenunterschied. City spielte in einer anderen Liga. Pep Guardiola würde wohl nie von einem perfekten Spiel sprechen. Der Tüftler findet immer Dinge, die man besser machen kann.

Doch offensichtlich ist, dass er mit Manchester City noch einmal das zu schaffen scheint, was er mit Barcelona schon einmal hinbekam. Da hatte er von 2008 bis 2012 eine Übermannschaft entwickelt, die den europäischen Fussball mit der Spielidee Ballbesitz prägte und dominierte. Höhepunkt: der zweimalige Gewinn der Champions League (2009, 2011).

Den Spielstil von damals hat Guardiola mit Manchester City längst weiterentwickelt – immer noch steht Ballbesitz im Vordergrund, aber jetzt geht es mehr nach vorne statt in die Breite. Das frühe Pressing und das schnelle Umschaltspiel machen es keinem Gegner leicht. Sogar lange Bälle von der Verteidigung in den Sturm sind bei Pep nicht mehr verpönt und dienen der Variabilität des Spiels.

Das alles gelingt auch dank der herausragenden Fähigkeiten der einzelnen Spieler: dem genialen De Bruyne, der alles kann. Dem gefährlichen Dribbler Jack Grealish, der endgültig in Manchester angekommen ist. Dank Rodri, dem beinahe perfekten Sechser, Denker und Lenker. Dank Haaland, der immer da, immer gefährlich, eine Wucht ist. Dank der Tore von Bernardo Silva, dank brillanten Defensivspielern wie Akanji und Stones. Puuuuh, was für ein Team!

Warnung vor Inter

Nun steht Guardiola vor dem Triple. Am Sonntag kann er den Titel in der Premier League sicherstellen, am 3. Juni steht City im englischen Cupfinal gegen Manchester United und am 10. Juni findet in Istanbul der Champions-League-Final gegen Inter Mailand statt.

Doch Guardiola wäre nicht Guardiola, wenn er nicht bereits den Mahnfinger in die Höhe hielte: «Einen Final gegen einen italienischen Gegner, ist nie das Beste. Wir müssen uns geistig gut vorbereiten. Viele glauben, dass wir klarer Favorit sind. Aber das ist falsch und das Schlimmste, was uns passieren kann.»

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Stade Brestois 29
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Inter Mailand
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FC Barcelona
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Borussia Dortmund
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Aston Villa
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Atalanta BC
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Manchester City
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Juventus Turin
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Arsenal FC
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Bayer Leverkusen
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OSC Lille
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Celtic Glasgow
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Bayern München
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Atlético Madrid
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Bologna FC
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RB Leipzig
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BSC Young Boys
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SK Slovan Bratislava
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