Millionenspiel YB gegen Ferencvaros Budapest
Die Ungarn müssen an einem «verdammten» Ort spielen

Wenn Ferencvaros in die Champions League will, müssen die Ungarn an einem «verdammten» Ort bestehen. Das Berner Wankdorf-Stadion hat ihnen die schmerzlichste Fussball-Erinnerung ihrer Geschichte beschert.
Publiziert: 17.08.2021 um 15:37 Uhr
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Aktualisiert: 17.08.2021 um 15:42 Uhr
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1954 ist Ungarn bei der Fussball-WM in der Schweiz das Team der Stunde.
Foto: Popperfoto/Getty Images
Alain Kunz

1954. Fussball-WM in der Schweiz. Ungarn ist das Team der Stunde. Weltweit. Puskas und Co. sind quasi unbesiegbar. Auf dem Weg in den Final gewinnen sie alle Spiele, auch gegen Deutschland mit 8:3. Doch dort geschieht das Unfassbare, aus deutscher Sicht das «Wunder von Bern». Ungarn verliert 2:3. Und noch heute erinnern ungarische Medien daran, dass die Deutschen (legal) mit Methamphetamin gedopt und der Boden schlammig gewesen sei. Die jüngere Generation wie Endre Botka (26) kennt diese Details nicht. «Aber ich werde mich im Internet schlau machen», so der Rechtsverteidiger.

Auch verdammt: Der Berner Kunstrasen

Doch ein anderes Thema ist aktueller – wie immer, wenn ein Team auf internationaler Ebene erstmals in Bern spielt: Der Kunstrasen. auch der wird oft verdammt. Das ist auch bei Ferencvaros nicht anders. Goalie Denes Dibusz (30) auf «Blikk»: «Wir wissen, dass die Young Boys ihren Rasen so vorbereiten, dass er möglichst schnell wird, damit sie den Gegner noch stärker unter Druck setzen können.» Doch nicht nur deshalb erwartet der ungarische Captain ein schweres und kein Kinderspiel – auch wenn er mit seinem zweijährigen Sohn Bence zum ersten Training vor dem Spiel am Mittwoch aufkreuzte. Auch wegen der Stärke von YB. «Es wird mindestens so schwer wie gegen Slavia Prag. Aber unsere in den letzten Jahren gesammelte internationale Erfahrung kann Gold wert sein.» Da hinkt YB aber nicht hinterher. In Zahlen ausgedrückt: Die Berner sind die Nummer 46 von Europa. Fradi, wie die Fans Ferencvaros nennen, die 92…

Supertalent kann noch nicht mittun

Dibusz ist einer von drei aktuellen Nationalspielern. Die anderen sind Botka und Ersatzgoalie Adam Bodgdan. Gut übrigens für YB, dass «Fradis» Blitztransfer nicht spielberechtigt ist, da er letzte Woche nach dem Ausscheiden von Roter Stern Belgrad aus der Champions League nach Ungarn wechselte: Linksstürmer Zeljko Gavric (20) gilt als serbisches Supertalent, das aus finanziellen Gründen (für 1,2 Mio. Euro) verkauft werden musste.

Schon zweimal in der Königsklasse

Eine klare Favoritenrolle hat YB nicht inne. Zum einen, weil Ferencvaros die Champions League schon zweimal erreicht hat. YB erst einmal. Das erste Mal 1995, wo die Ungarn gar in einer Gruppe mit GC spielten und die Hoppers in Zürich 3:0 schlugen, derweil es in Budapest ein 2:2 gab. Allerdings schieden beide Teams aus. Das zweite Mal letzte Saison, als es ein einziges Pünktchen gab, beim 2:2 gegen Dynamo Kiew. Alle anderen Spiele gingen verloren. Gegen Juventus Turin und Barcelona setzte es in drei von vier Spielen Klatschen ab.

Und: Rekordmeister Ferencvaros (32 Titel) ist traditionsbedingt halt immer noch der viel grössere Name. Immerhin gewannen die Ungarn 1965 den Messestädte-Pokal, den Vorgänger-Wettbewerb des Uefa-Cups, nach Siegen gegen die Roma, Athletic Bilbao, Manchester United und im Final in Turin gegen Juventus.

Champions League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Liverpool FC
Liverpool FC
7
13
21
2
FC Barcelona
FC Barcelona
7
15
18
3
Arsenal FC
Arsenal FC
7
12
16
4
Inter Mailand
Inter Mailand
7
7
16
5
Atlético Madrid
Atlético Madrid
7
5
15
6
AC Mailand
AC Mailand
7
4
15
7
Atalanta BC
Atalanta BC
7
14
14
8
Bayer Leverkusen
Bayer Leverkusen
7
6
13
9
Aston Villa
Aston Villa
7
5
13
10
AS Monaco
AS Monaco
7
3
13
11
Feyenoord Rotterdam
Feyenoord Rotterdam
7
2
13
12
OSC Lille
OSC Lille
7
2
13
13
Stade Brestois 29
Stade Brestois 29
7
2
13
14
Borussia Dortmund
Borussia Dortmund
7
8
12
15
Bayern München
Bayern München
7
6
12
16
Real Madrid
Real Madrid
7
5
12
17
Juventus Turin
Juventus Turin
7
4
12
18
Celtic Glasgow
Celtic Glasgow
7
1
12
19
PSV Eindhoven
PSV Eindhoven
7
3
11
20
FC Brügge
FC Brügge
7
-2
11
21
SL Benfica
SL Benfica
7
2
10
22
Paris Saint-Germain
Paris Saint-Germain
7
2
10
23
Sporting Lissabon
Sporting Lissabon
7
1
10
24
VfB Stuttgart
VfB Stuttgart
7
-1
10
25
Manchester City
Manchester City
7
2
8
26
GNK Dinamo Zagreb
GNK Dinamo Zagreb
7
-8
8
27
FC Shakhtar Donetsk
FC Shakhtar Donetsk
7
-6
7
28
Bologna FC
Bologna FC
7
-5
5
29
Sparta Prag
Sparta Prag
7
-12
4
30
RB Leipzig
RB Leipzig
7
-6
3
31
FC Girona
FC Girona
7
-7
3
32
FK Crvena Zvezda Belgrade
FK Crvena Zvezda Belgrade
7
-10
3
33
SK Sturm Graz
SK Sturm Graz
7
-10
3
34
FC Salzburg
FC Salzburg
7
-19
3
35
SK Slovan Bratislava
SK Slovan Bratislava
7
-18
0
36
BSC Young Boys
BSC Young Boys
7
-20
0
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