Am meisten Zeit, sagt Michael Lang, habe er damit verbracht, all die Glückwunschnachrichten zu beantworten, nachdem er gegen Manchester United in der Schlussminute den Siegtreffer erzielt hatte. Denjenigen, die er persönlich kenne, schreibe er immer zurück, erzählt er.
Das passt zu diesem bodenständigen Ostschweizer, der in den letzten Wochen so richtig durchgestartet ist. Sein frühes 1:0 eröffnete die rauschende Nacht beim 5:0 gegen Benfica. Gegen Manchester war er der Matchwinner. Im Cup und in der Meisterschaft gegen Luzern traf Lang doppelt. Auch am Wochenende gegen Lausanne gelang ihm ein Treffer.
Wird dieser Michi langsam unheimlich, wird Trainer Wicky vor dem Spiel gegen Benfica gefragt. «Ja», sagt Wicky, «das finde ich auch.» Wicky weiter: «Ich hätte nichts dagegen, wenn er so weiter macht.»
Der Spieler selber sagt: «Ich fliege zwar nicht gerade über den Platz, aber das Selbstvertrauen ist schon da.»
Heute Abend (ab 20.45 Uhr) gegen Benfica will Lang wieder treffen. Die Ausgangslage für das Erreichen des Achtelfinals ist hervorragend: Wenn Basel dasselbe Resultat erreicht wie ZSKA Moskau in Manchester, dann sind die Bebbi durch. Einzige Ausnahme: Die Russen schlagen die Red Devils mit drei oder mehr Toren Differenz. «Wir wollen nicht auf die Anderen schauen», sagt Lang, «wir wollen unser Spiel spielen.»
Der Rechtsverteidiger hat ziemlich konkrete Vorstellungen davon, wie das aussehen könnte. «Hinten kompakt und konzentriert stehen, schnell umschalten. Benficas Innenverteidigung ist nicht die Allerschnellste.»
Und vielleicht kann er danach wieder Glückwünsche beantworten.