Darum gehts
- Lille scheidet aus Champions League aus, Präsident kritisiert Schiedsrichter
- Létang bemängelt Schärers Entscheidungen und Kommunikation mit Dortmund-Spielern
- Lille lag früh in Führung, verlor aber 1:2 gegen Borussia Dortmund
Die Enttäuschung über das Champions-League-Aus ist bei Lille gross. Zumal man dank eines groben Patzers von Dortmund-Goalie Gregor Kobel (27) früh in Führung lag und damit auf bestem Weg ins Viertelfinal war. Es wäre einer kleinen Sensation gleichgekommen. Schliesslich waren die Nordfranzosen noch nie unter den besten Acht Europas.
Am Ende muss sich Lille dem BVB aber doch noch geschlagen geben. Weil die Borussen das Spiel mit einem Penalty- und einem Traumtor tatsächlich noch drehen. Allerdings sorgt der von Schiri Sandro Schärer (36) gepfiffene Penalty im Nachgang für grosse Diskussionen. Für viele ist er zu hart. Insbesondere im Lager der Franzosen.
Präsident poltert
«Für mich ist das kein Foul», schildert Lille-Präsident Olivier Létang (52) seinen Standpunkt. Dieser Pfiff habe das Spiel verändert, ergänzt er. Sowieso ist es aber nicht die einzige Szene, die den Franzosen gestört hat. Denn wenn es nach ihm geht, hätte Schärer einen Dortmund-Spieler mit Rot des Platzes verweisen müssen.
«Anton macht in der zweiten Halbzeit genau das gleiche Foul wie in der ersten. Einmal gibts Gelb, das andere Mal nicht. Und direkt nach dem zweiten Foul nimmt Kovac ihn natürlich vom Platz», erzählt Létang. Der Präsident wittert deshalb eine Verschwörung gegen seinen Klub. Und die hat mit der Herkunft Schärers zu tun.
«Als ich davon erfuhr, dass ein Deutschschweizer dieses Spiel pfeift, fand ich das ziemlich speziell. In der Pause sprach er mit den Dortmund-Spielern ausschliesslich Deutsch», sagt Létang. Völlig absurd. Zumal der Präsident abschliessend meint: «Ich will keine Polemik machen». Nun ja, ganz gelungen ist es ihm nicht. Und sonst wäre es eine sehr eigenartige Art, um keine Polemik zu machen.