Lichtsteiner nach zweiter Final-Niederlage
«Wir werden Zeit brauchen, das zu verarbeiten»

Und wieder eine Final-Pleite für Stephan Lichtsteiner (33)! Doch nach 6 Titeln in der Serie A darf er auch stolz sein - und spricht gegenüber BLICK zu 6 Stichworten.
Publiziert: 03.06.2017 um 22:58 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 02:50 Uhr
1/5
Stephan Lichtsteiner in Cardiff – wo sich Juventus Real geschlagen geben muss.
Foto: KEY
Andreas Böni

Meine CL-Finals:
«Natürlich tut es weh, in den wichtigen Champions-League-Spielen, auch im Final gegen Real Madrid, auf der Bank zu sitzen. Ein Fussballspieler lebt besonders für solche Spiele. Es ist schade, dass wir auch den zweiten Final verloren haben. Aber so ist es im Fussball nun mal. Den Pokal holt nur eine Mannschaft, wir müssen Real gratulieren. Vor zwei Jahren schon war es ein unbeschreibliches Gefühl, in Berlin den Final gegen Barcelona zu spielen. Die Enttäuschung war riesig, als wir das Ziel dann verpasst hatten. Wie auch dieses Mal. Wir werden eine Weile brauchen, um dies zu verarbeiten.»

Meine Familie:
«Meine Familie ist für mich das Wichtigste auf der Welt. Als ich vor neun Jahren von Lille zu Lazio Rom wechselte, kam Manuela mit mir nach Rom. Es war extrem hart für sie, in der Schweiz ihren Job, ihre Familie und ihre Freunde für mich und meine Karriere aufzugeben und sich ein neues Leben aufzubauen. Dafür werde ich ihr ewig dankbar sein und natürlich für den extrem grossen Rückhalt und die emotionale Unterstützung, die sie mir jeden Tag gibt. Es ist schön einen solchen Menschen in seinem Leben zu haben. Ebenso dankbar, bin ich für die wunderschöne Familie, die sie mir geschenkt hat. Meine beiden Kinder, Kim und Noe bedeuten mir Alles. Ebenso wichtig für mich sind natürlich auch mein Bruder und meine Eltern, die mir in all diesen Jahren den Rücken gestärkt haben und immer für mich da waren und meine Freunde, die immer zu mir stehen. Sich gegenseitig zu unterstützen, darum geht es doch im Leben.»

Meine grössten Mitspieler:
«Ich durfte in den letzten sechs Jahren neben unglaublichen Menschen spielen. Gigi Buffon ist neben dem Feld eigentlich ein ruhiger Typ, aber du kannst immer mit ihm reden, er hat immer einen Rat. Als Goalie ist er eine Legende, einer der grössten aller Zeiten. Für mich hat er in diesem Jahr den Ballon d’Or als bester Spieler der Welt verdient.»

«Alessandro Del Piero und Andrea Pirlo sind zwei weitere Legenden, extrem beeindruckende Persönlichkeiten, sehr intelligent. Obwohl Sie grosse Stars waren, sind Sie innerhalb des Teams nie auf Distanz gegangen. Sie waren immer herzlich, nett und angenehm. Es war eine grosse Ehre, sie im Team gehabt zu haben. Bei Paul Pogba mag seine extrovertierte Art und die extravagante Frisur ein wenig täuschen. Er verkörpert die Show, die im Fussball immer mehr gefordert wird. Als Mensch ist er auf dem Boden geblieben, aber auch ein Perfektionist. Wir schoben viele Extra-Einheiten zusammen und schreiben uns heute noch oft SMS. Ein absoluter Ausnahmekönner.»

Meine Fans:
«Meine Fans bedeuten mir sehr viel! Meistens nimmt man die riesigen Poster und Plakate erst nach der Partie wahr. Als Spieler gibt es dir einen Kick, so etwas zu sehen und so viele herzliche und positive Rückmeldungen zu erhalten, ich habe in meiner Karriere unzählige Leibchen verschenkt und versuche, auch immer wieder den Fans eine kleine Freude oder Überraschung zu machen. Juventus hat auch in der Schweiz extrem viele Fans. Da ist es klar, dass sich diese besonders freuen, wenn ein Schweizer sich bei einem Top-Klub durchgesetzt hat und über so lange Zeit erfolgreich ist.»

Meine 6 Meisterschaften:
«Viele würden sagen, die erste Meisterschaft sei die speziellste. Ich sehe es nicht ganz so. Jeder Meistertitel hat seine eigene Geschichte, und keiner ist spezieller als der andere. Im ersten Jahr zum Beispiel waren wir die Jäger, alle rechneten mit Milan als Meister. Seither waren wir immer die Gejagten. Und das macht es nicht einfacher. Aber jetzt haben wir seit drei Jahren ein unglaublich breites Kader für sämtliche Wettbewerbe. Wir können immer bis zum Schluss um alle Titel mitspielen.»

Meine Zeit auf der Bank:
«Kann bei Juve jeden Mal treffen. Stammspieler oder nicht Stammspieler, das gibt es bei Juve nicht. Schaut man die letzten sechs Wochen an, gab es von Spiel zu Spiel immer 6 bis 7 Wechsel. In den letzten eineinhalb Monaten habe ich in der Meisterschaft gespielt und Dani Alves in der Champions League. Ich mache aus jeder Situation das Beste und packe jede Chance, die sich mir bietet. Juve ist für mich eine grosse Familie. Mit 6 Titeln zu den Juve-Legenden zu gehören, das macht mich unglaublich stolz.»

Champions League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Liverpool FC
Liverpool FC
4
9
12
2
Sporting Lissabon
Sporting Lissabon
4
7
10
3
AS Monaco
AS Monaco
4
6
10
4
Stade Brestois 29
Stade Brestois 29
4
6
10
5
Inter Mailand
Inter Mailand
4
6
10
6
FC Barcelona
FC Barcelona
4
10
9
7
Borussia Dortmund
Borussia Dortmund
4
7
9
8
Aston Villa
Aston Villa
4
5
9
9
Atalanta BC
Atalanta BC
4
5
8
10
Manchester City
Manchester City
4
6
7
11
Juventus Turin
Juventus Turin
4
2
7
12
Arsenal FC
Arsenal FC
4
2
7
13
Bayer Leverkusen
Bayer Leverkusen
4
1
7
14
OSC Lille
OSC Lille
4
1
7
15
Celtic Glasgow
Celtic Glasgow
4
0
7
16
GNK Dinamo Zagreb
GNK Dinamo Zagreb
4
-2
7
17
Bayern München
Bayern München
4
4
6
18
Real Madrid
Real Madrid
4
2
6
19
SL Benfica
SL Benfica
4
2
6
20
AC Mailand
AC Mailand
4
1
6
21
Feyenoord Rotterdam
Feyenoord Rotterdam
4
-3
6
22
FC Brügge
FC Brügge
4
-3
6
23
Atlético Madrid
Atlético Madrid
4
-4
6
24
PSV Eindhoven
PSV Eindhoven
4
2
5
25
Paris Saint-Germain
Paris Saint-Germain
4
-2
4
26
Sparta Prag
Sparta Prag
4
-3
4
27
VfB Stuttgart
VfB Stuttgart
4
-3
4
28
FC Shakhtar Donetsk
FC Shakhtar Donetsk
4
-3
4
29
FC Girona
FC Girona
4
-4
3
30
FC Salzburg
FC Salzburg
4
-7
3
31
Bologna FC
Bologna FC
4
-5
1
32
RB Leipzig
RB Leipzig
4
-5
0
33
SK Sturm Graz
SK Sturm Graz
4
-5
0
34
BSC Young Boys
BSC Young Boys
4
-10
0
35
FK Crvena Zvezda Belgrade
FK Crvena Zvezda Belgrade
4
-12
0
36
SK Slovan Bratislava
SK Slovan Bratislava
4
-13
0
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