Hakan Yakin über sein zweiwöchiges Paris-Abenteuer
«Ich kam als Ersatz für Ronaldinho»

2003 wechselt Hakan Yakin von Basel zu PSG. Nur: Das Trikot trug er trotz eines Vierjahresvertrags nie.
Publiziert: 18.10.2016 um 12:55 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 03:00 Uhr
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Die Nummer 10: Hakan Yakin übernimmt 2003 das Trikot von Ronaldinho.
Foto: Toini Lindroos
Sandro Inguscio

Morgen trifft Basel auf PSG – der Champions-League-Knaller in Paris. Dort, wo 2003 ein Basler hätte zum neuen Star-Spielmacher werden sollen.

Doch der Transfer des damals 26-jährigen Hakan Yakin floppt: Obwohl der heutige St. Galler Nachwuchs-Coach vom FCB kam und einen Vierjahresvertrag unterschrieb, trug er das PSG-Trikot nie. Die Gründe: Ein banaler Leistenbruch und viele kleine Missverständnisse.

Heute. 13 Jahre später. Vor dem Duell zwischen dem FCB und PSG spricht Yakin über das Hickhack von damals.

«PSG hatte mir kurz vor Ende der Transferperiode ein Angebot unterbreitet. Ich fragte Gigi Oeri, ob ich in Basel einen langfristigen Vertrag erhalten könnte. Als ich nicht die gewünschte Antwort erhielt, sagte ich PSG zu», blickt der heute 39-Jährige zurück. Der Traum vom Ausland wird endlich wahr. Die Aussichten sind top. Yakin: «Ich wurde verpflichtet, um Ronaldinho zu ersetzen. Ronaldinho! Natürlich klang das verlockend, aber es machte auch blind.» Das böse Erwachen folgt schon bei der Präsentation. Der damalige PSG-Trainer Vahid Halilhodzic sagt: «Er muss erst einmal drei Kilogramm abnehmen.» Yakins Stimmung sinkt in den Keller. Dazu plagen ihn Schmerzen in der Leiste.

Eine verkorkste Transfergeschichte

«Die PSG-Ärzte meinten, es sei nur eine Reizung, es reiche Therapie. Man liess mich ewig lange joggen und mit einem unqualifizierten Boxtrainer ackern», sagt Yakin.

Die Schmerzen werden stärker. Sein Vertrauensarzt in der Schweiz findet einen Leistenbruch. Der Darm droht durchzubrechen. Eine OP sei nötig.

Doch bei PSG heisst es: Lässt sich Yakin operieren, wird der Vertrag aufgelöst! «Ich unterschrieb den Auflösungsvertrag, verzichtete auf eine Entschädigung und reiste in die Schweiz zur OP», sagt Yakin. Der Traum vom Ausland ist nach nur zwei Wochen geplatzt.

Es ist der Höhepunkt seiner verkorksten Transfergeschichten. Im Winter zuvor scheiterte ein Liverpool-Wechsel, weil sich zu viele Berater in Yakins Namen gemeldet hatten. «Wir verfügten einfach nicht über die nötige Geduld und Erfahrung, um kurzfristig Entscheide zu treffen. Ich hatte eine überzeugende Saison gespielt, aber gleichzeitig entwickelte ich ungewollt eine überzogene Wahrnehmung von mir», weiss Yakin heute.

Basel nahm den Paris-Rückkehrer wieder auf. Doch Yakin ging bald wieder. «Ich hätte besser noch eine Saison beim FCB angehängt, statt im Winter zu Stuttgart zu wechseln. Wer hätte gedacht, dass ich das mal sagen werde.»

Er sagt es heute. Heute, wo er laut eigenen Angaben übrigens auch die drei Kilogramm weniger auf den Rippen hätte.

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