Gonzalez hatte unfassbares Glück!
So heftig war der Crash wirklich

Die Zeitlupe zeigt: FCB-Rakete Derlis Gonzalez (23) hatte unfassbares Glück!
Publiziert: 19.02.2015 um 20:04 Uhr
|
Aktualisiert: 01.10.2018 um 01:54 Uhr
Von Stefan Kreis und Alain Kunz

Es sind dramatische Aufnahmen. Bilder, die weh tun. Nichts für schwache Gemüter. Mit vollem Tempo rauscht FCB-Flügel Derlis «Speedy» Gonzalez in Porto-Goalie Fabiano. Eine Millisekunde zuvor erwischt ihn Verteidiger Alex Sandro mit dem Knie ebenfalls am Kopf. Erst in der Wiederholung wird deutlich, wie heftig der Crash wirklich war. Wie übel Gonzalez’ Schädel durchgeschüttelt wird. Wie viel Glück der Paraguayer hatte. Hätte Fabiano ihn nur wenige Zentimeter weiter rechts erwischt, er hätte Gonzalez’ Schläfe getroffen. Nicht auszudenken, welche Folgen das gehabt hätte!

So aber kann sich der 23-Jährige bei seinem Schutzengel bedanken, blutet «nur» aus dem Ohr, spielt sogar noch 14 Minuten weiter.

Bis Vizecaptain Fabian Frei interveniert und der FCB-Bank das Wechsel-Zeichen gibt: «Er sprach spanisch, und ich verstehe es einigermassen. Als ich sah, dass er weiter aus dem Ohr blutete, musste er gar nicht viel sagen. Wenn einer aus dem Ohr blutet, ist das nie gut ...»

Zu diesem Zeitpunkt werden Erinnerungen an den WM-Final wach, als Deutschlands Christoph Kramer nach einem Zusammenprall mit einem Argentinier nicht mehr wusste, wo er war.

Gonzalez hingegen sei noch bei der Sache gewesen, so Frei: «Weg war Derlis nicht. Ich sah auch nicht, dass er torkelte oder nicht mehr rund ging.

Er hatte einen Schlag aufs Ohr gekriegt. Der Doc sagte, er habe keine Hirnerschüt­terung, aber einen Schlag auf den Ohrknorpel.»

Gestern die Entwarnung. «Er hat sich eine äussere Verletzung am Ohr zugezogen!», meldet der FCB. Ob der Südamerikaner am Sonntag gegen YB wird spielen können, lässt der Verein noch offen.

Und Gonzalez selbst? Der äusserte sich bislang noch nicht, dafür wandte sich seine Ehefrau, Karimi Chavez, an die Öffentlichkeit.

Sekunden nach Abpfiff veröffentlicht sie ein Foto, auf dem ihr Gatte zu sehen ist. Liegend, mit blutverschmierten Ohr. Karimi schreibt: «Glückwunsch zum Tor, aber es schmerzt, dass du nicht zu Ende spielen konntest!»

Aufgrund der Video-Aufnahmen dürfte sie froh sein, dass ihr Mann mit dem Schrecken davon gekommen ist.

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