FCB-Flitzer hat genug von anonymen Anfeindungen
Steffen macht Schluss mit Facebook und Co

Damit er sich nur auf das Duell gegen Moskau konzentrieren kann, lässt FCB-Flitzer Renato Steffen die Finger von den sozialen Medien.
Publiziert: 17.10.2017 um 10:55 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 00:47 Uhr
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Renato Steffen verzichtet auf Facebook, Instagram und Twitter.
Foto: TOTO MARTI
Stefan Kreis

Eine Welt ohne Facebook, Instagram und Twitter? Für Milliarden Menschen unvorstellbar, für Renato Steffen Realität. Weil er genug von anonymen Anfeindungen hat, löscht der FCB-Flitzer seine kompletten Profile: «Ich brauche das nicht mehr, das ganze Zurschau­stellen. Damit biete ich nur eine Angriffsfläche für jene, die sich hinter dem Computer verstecken und anonyme Kommentare posten. Dazu habe ich keine Lust mehr.»

Es sei eine Befreiung ge­wesen, als er auf den Löschen-Knopf drückte: «Jetzt bin ich nicht mehr so oft am Handy und kann mich voll und ganz auf Fussball konzentrieren.» Auf das morgige Champions-League-Duell gegen den russischen Meister ZSKA beispielsweise. «Wir sind uns bewusst, dass wir in den beiden Spielen gegen Moskau den Grundstein für die Achtelfinal-Quali legen können.»

Dass in der russischen Hauptstadt Temperaturen um den Gefrierpunkt herrschen, stört den bald 26-Jährigen nicht. «Ich habe es gern, wenn es kälter ist, dann mag ich länger rennen.» Heiss laufen werde er sowieso, so der Linksfuss: «Das ist mein Naturell.»

Fast in Flammen aufgegangen ist Steffen bei der 5:0-Gala gegen Benfica Lissabon, sein Assist zum 2:0? Weltklasse! Warum er trotz teils hervorragenden Leistungen noch immer beim FC Basel spielt und nicht im Ausland? «Weil bei einem Transfer alles passen muss. Ich wechsle nicht, nur damit ich später mal sagen kann, dass ich im Ausland war.»

Warum Vladimir Petkovic auf ihn verzichtet, obwohl er den Triumph gegen Benfica live vor Ort verfolgte? «Weil ich zuvor ein paar nicht so gute Spiele hatte. Ein guter Auftritt reicht nicht für ein Nati-Auf­gebot.»
Die WM in Russland hat Steffen trotzdem noch nicht abgeschrieben. Und den Wechsel ins Ausland? «Sag niemals nie, im Fussball kann es schnell gehen, aber ich weiss, was ich beim FCB habe.»

Unter anderem die Möglichkeit, sich der Öffentlichkeit zu präsentieren. Und dabei völlig auf Facebook und Co. zu verzichten.

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