Fans toben nach PSG-Schmach
Ist Real-Coach Zidane bereits am Ende?

Im März wurde Zinédine Zidane (47) zum zweiten Mal als Trainer von Real Madrid erkoren. Er sollte den Edelklub wieder auf die Erfolgsstrasse führen. Nun droht der Franzose grandios zu scheitern.
Publiziert: 20.09.2019 um 13:30 Uhr
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Aktualisiert: 20.09.2019 um 15:46 Uhr
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Zinédine Zidane ist in Madrid als Trainer bereits angezählt.
Foto: Getty Images

Lustlos, planlos, chancenlos. Real Madrid zeigt am Mittwochabend beim Auftakt in die Champions-League-Saison in Paris (0:3) eine desolate Leistung. Die Kritiker von Trainer Zinédine Zidane werden immer zahlreicher. Keine Taktik sei zu erkennen, heisst es. Er verlasse sich nur auf die individuelle Klasse. Und er habe den Kader im Sommer nicht genügend verstärkt.

Tatsächlich fiel Reals Shoppingtour auf dem Transfermarkt mager aus. Nur Eden Hazard ist Stammspieler-Material. Bei Manchester Uniteds Paul Pogba blitzte Zidane ab, auch die PSG-Stars Neymar und Kylian Mbappé konnten nicht ins Bernabéu gelotst werden.

Aus der Not müssen deshalb die zwei Unerwünschten, James Rodriguez und Gareth Bale, in Madrid bleiben. Letzteren hat Zidane nach einem Testspiel im Juli sogar öffentlich demontiert: «Er hat nicht gespielt, weil der Klub versucht, ihn zu verkaufen. Je früher er den Klub verlässt, desto besser. Hoffentlich erfolgt der Abgang zeitnah. Das hoffe ich für alle, auch für ihn.»

Am Mittwochabend ist ebendieser Bale der Einzige, der in der Offensive halbwegs Akzente setzt. Irgendwie kurios: Seine Madrider Zukunft scheint mittlerweile gefestigter als jene Zidanes.

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Vom Heilsbringer zum Buhmann?

Denn der Franzose ist nach einer fürchterlichen Saisonvorbereitung (unter anderem ein 3:7 gegen Stadtrivale Atletico Madrid) und dem 0:3 in Paris arg angezählt. Nicht wenige Fans schlagen Alarm. Die Sportzeitung «As» fühlte den Anhängern nach dem Paris-Debakel mit einer Umfrage auf den Zahn. 57 Prozent der über 72’000 Teilnehmer ernennen Zidane als Hauptgrund für die Real-Krise.

Der Trainerstuhl im Madrid wackelt also bereits mächtig, selbst wenn Zidane dank seiner beeindruckenden Erfolge bei Präsident Florentino Pérez mehr Kredit als andere Trainer geniesst. 

Als Zidane im März nach rund achtmonatiger Absenz das Zepter an der Real-Seitenlinie wieder zu schwingen begann, jubelte die Mehrheit der Madridistas. Der Heilsbringer, er ist zurück. Aber auch ein Zidane ist nicht unantastbar. Denn im Madrid zählt nur etwas: Erfolg. Der Grat zwischen Messias und Buhmann – er ist nirgends schmaler als beim erfolgsverwöhnten Real Madrid. (sag)

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