Ex-FCB-Coach Fink trainierte beide Xhakas
«Hatte wegen Taulant Streit mit Granit!»

Thorsten Fink ermöglichte beiden Xhaka-Brüdern das Profi-Debüt. Im BLICK erinnert sich der Ex-FCB-Coach zurück.
Publiziert: 06.12.2016 um 10:13 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 10:26 Uhr
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An der EM trafen die Xhaka-Brüder Taulant (l.) und Granit mit Albanien und der Schweiz aufeinander.
Foto: REUTERS
Stefan Kreis

Gut möglich, dass alles anders gekommen wäre. Vielleicht wäre Thorsten Fink noch Bundesliga-Trainer, hätte sich Granit Xhaka damals im Winter 2012 für den HSV entschieden. Fink, der den FCB Wochen zuvor in Richtung Hamburg verlassen hatte, buhlte um das Top-Talent, wollte den damals 20-Jährigen mit aller Macht in die Hansestadt lotsen. Doch Granit bleibt in Basel – und wechselt ein halbes Jahr später zu Gladbach. Fink ist mittlerweile Trainer bei Austria Wien. Und Xhaka wechselte im Sommer zum FC Arsenal, kehrt heute als 40-Millionen-Mann ins Joggeli zurück.

«Sein Weg überrascht mich nicht, Granit war schon in jungen Jahren selbstbewusst, wusste, was er wollte. Als er mit der U17-Nati Weltmeister wurde, hat er seinen Marktwert genau gekannt», so Fink. Im August 2011 ermöglicht der Deutsche dem Top-Talent das Profidebüt. Auswärts in der Champions-League-Quali gegen Debrecen. «Er hat gleich in seinem ersten Spiel ein Tor geschossen», erinnert sich Fink, Wochen später holen die Basler beim 3:3 gegen Manchester United auswärts einen Punkt. «Er war 18, hatte gerade im Old Trafford gespielt und war trotzdem unzufrieden, weil wir nicht gewonnen haben», so Fink. 

Während Granit innerhalb weniger Wochen zum unumstrittenen Stammspieler reift, steht der zwei Jahre ältere Bruder auf dem Abstellgleis. Zwar debütiert auch Taulant unter Fink beim FC Basel, doch für den Terrier hat der Coach kaum Verwendung. «Einmal hatte ich deshalb ein Streitgespräch mit Granit. Er hat sich für seinen Bruder eingesetzt», verrät Fink. An der Situation hat sich aber trotzdem nichts geändert.

Taulant wird für ein Jahr zu den Grasshoppers ausgeliehen, heute ist er beim FCB Stammspieler. «Das freut mich für ihn. Er war schon damals ein frecher Hund, ein dominanter Spieler», sagt Fink. «Ich wusste, dass auch er seinen Weg machen wird.» Ein Weg, der die beiden Brüder heute Abend im Joggeli zusammenführt.

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