Ex-City-Star Gelson über Scheich Mansour
«Er ist ein Top-Mann, komplett fussballverrückt»

Als Gelson Fernandes im Sommer 2007 zu ManCity wechselt, ist der Klub noch eine graue Maus. Wie der Mittelfeldspieler den Einstieg von Scheich Mansour erlebte. Und obs gleich eine Lohnerhöhung gab.
Publiziert: 10.06.2023 um 11:06 Uhr
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Aktualisiert: 10.06.2023 um 14:43 Uhr
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Als Gelson Fernandes (r.) bei ManCity spielt, ist der Klub noch eine graue Maus.
Foto: Getty Images
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Stefan KreisReporter Fussball

Für gewöhnlich strahlt Gelson Fernandes heller als die Sonne, nun aber mischt sich Trauer ins Gesicht der Frohnatur. Sein FC Sion, der Klub seiner Jugend, sein Herzensverein, muss den Gang in die Zweitklassigkeit antreten. Gelson ist live vor Ort, als die Walliser auf der Pontaise gegen Lausanne-Ouchy 2:4 untergehen. «Das tut jedem weh, der diesen Klub liebt. Sion gehört in die Super League.»

Und Lausanne-Ouchy? «Die haben sich das verdient, die machen einen guten Job, clevere Transfers.» Zu verdanken haben die Waadtländer den Aufstieg ihrem Besitzer, Multimillionär Vartan Sirmakes. Der buttert seit Jahren Geld in den Verein, nun erntet er die Früchte.

Lohnerhöhung für Gelson

Fernandes weiss, was es bedeutet, wenn ein finanziell potenter Investor einen Verein übernimmt. Im Sommer 2008 ist er dabei, als Manchester City, damals noch eine graue Maus in der Premier League, von Scheich Mansour aus Abu Dhabi übernommen wird. «Das war für uns damals eine Überraschung, weil der Klub erst ein Jahr zuvor vom ehemaligen Premierminister Thailands gekauft worden war», erinnert sich Gelson. Zu Beginn habe man nicht gewusst, was passieren werde.

Dann hätten sich die Sorgen aber in Luft aufgelöst. Weil sich Scheich Mansour persönlich mit den Spielern unterhalten habe. Hats gleich eine Lohnerhöhung geschneit? «Ja», sagt Gelson mit einem Schmunzeln. «Aber nicht, weil neue Besitzer gekommen sind, sondern weil ich eine gute erste Saison hatte.» Vom Treffen mit Mansour ist der 67-fache Schweizer Natispieler noch heute beeindruckt: «Er ist ein Top-Mann, komplett fussballverrückt. Er sagte uns, dass dieser Verein einer der besten der Welt werden würde. Dass er etwas aufbauen wolle.»

Eine Milliarde für das Triple?

15 Jahre später stehen die Skyblues am Samstag im Champions-League-Final gegen Inter Mailand vor der Krönung, dem Triple-Gewinn. Fast zwei Milliarden hat der Scheich in all der Zeit für neue Spieler ausgegeben.

Zu Beginn aber sei es nicht einfach gewesen, eine schlagkräftige Mannschaft aufzubauen. In der ersten Saison unter Mansour ist Robinho, der für 35 Millionen von Real Madrid in den englischen Nordwesten stösst, der einzige Transfer mit internationaler Strahlkraft. «ManCity war damals noch keine Marke. Kein Klub, wo man als Top-Spieler hinwechselt. Erst als Pep Guardiola kam, hat sich das verändert. Er war der Schlüssel zum heutigen Erfolg», sagt Gelson, der im Sommer 2007 für 9,1 Millionen vom FC Sion auf die Insel wechselt.

Der Star-Trainer habe City eine DNA verpasst, Werte vermittelt, eine Spielidee gegeben. Unter Guradiola wurde City fünfmal englischer Meister. Und steht am Samstag gegen den krassen Aussenseiter Inter vor dem erstmaligen Gewinn der Champions League.

Champions League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Liverpool FC
Liverpool FC
6
12
18
2
FC Barcelona
FC Barcelona
6
14
15
3
Arsenal FC
Arsenal FC
6
9
13
4
Bayer Leverkusen
Bayer Leverkusen
6
7
13
5
Aston Villa
Aston Villa
6
6
13
6
Inter Mailand
Inter Mailand
6
6
13
7
Stade Brestois 29
Stade Brestois 29
6
4
13
8
OSC Lille
OSC Lille
6
3
13
9
Borussia Dortmund
Borussia Dortmund
6
9
12
10
Bayern München
Bayern München
6
9
12
11
Atlético Madrid
Atlético Madrid
6
4
12
12
AC Mailand
AC Mailand
6
3
12
13
Atalanta BC
Atalanta BC
6
9
11
14
Juventus Turin
Juventus Turin
6
4
11
15
SL Benfica
SL Benfica
6
3
10
16
AS Monaco
AS Monaco
6
2
10
17
Sporting Lissabon
Sporting Lissabon
6
2
10
18
Feyenoord Rotterdam
Feyenoord Rotterdam
6
-1
10
19
FC Brügge
FC Brügge
6
-2
10
20
Real Madrid
Real Madrid
6
1
9
21
Celtic Glasgow
Celtic Glasgow
6
0
9
22
Manchester City
Manchester City
6
4
8
23
PSV Eindhoven
PSV Eindhoven
6
2
8
24
GNK Dinamo Zagreb
GNK Dinamo Zagreb
6
-5
8
25
Paris Saint-Germain
Paris Saint-Germain
6
0
7
26
VfB Stuttgart
VfB Stuttgart
6
-3
7
27
FC Shakhtar Donetsk
FC Shakhtar Donetsk
6
-8
4
28
Sparta Prag
Sparta Prag
6
-11
4
29
SK Sturm Graz
SK Sturm Graz
6
-5
3
30
FC Girona
FC Girona
6
-6
3
31
FK Crvena Zvezda Belgrade
FK Crvena Zvezda Belgrade
6
-9
3
32
FC Salzburg
FC Salzburg
6
-15
3
33
Bologna FC
Bologna FC
6
-6
2
34
RB Leipzig
RB Leipzig
6
-7
0
35
SK Slovan Bratislava
SK Slovan Bratislava
6
-16
0
36
BSC Young Boys
BSC Young Boys
6
-19
0
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