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«Yamal wird immer unheimlicher»
Ex-Barça-Star Rakitic schätzt YB-Chancen ein

Ivan Rakitic hat mit dem FC Barcelona alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt: Champions League, Meisterschaft, Cup. Als Schweizer ist der neue Superstar von Hajduk Split der perfekte Mann, um einzuschätzen, ob YB eine Chance gegen die Katalanen hat.
Publiziert: 01.10.2024 um 00:02 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2024 um 09:54 Uhr
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Ivan Rakitic hat für Barcelona 310 Spiele bestritten.
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Auf einen Blick

  • Für Rakitic ist die Talentschmiede La Masia Hauptgrund für die Erfolge
  • Der neue Trainer Hansi Flick vereint erfolgreich junge und erfahrene Spieler
  • Barça startete mit sieben Siegen in sieben La-Liga-Spielen, verlor aber den CL-Auftakt
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Alain KunzReporter Fussball

Blick: Ivan, erklären Sie uns mal die Faszination FC Barcelona in wenigen Wörtern bitte.
Ivan Rakitic: Schon der Slogan erklärt eigentlich alles: «Mes que un club.» Mehr als ein Verein. Weshalb Barça einen einzigartigen Bezug zu seinen Fans weltweit hat. Das macht den Unterschied aus, dieses Verhältnis zu Fans auf dem ganzen Planeten.

Sieht man mal vom letzten Spiel gegen Osasuna ab, läuft es auf dem Planeten FCB diese Saison prächtig. Was sind die Gründe für den La-Liga-Start mit sieben Siegen aus sieben Spielen?
Für mich ist der Hauptgrund die Talentschmiede La Masia. Die funktioniert top, einmal mehr. Es ist doch fast nicht normal, dass man nach der Goldenen Generation um Leo Messi, Xavi und Iniesta wieder solch eine Generation hinbringt wie mit den aktuellen Jungen Yamal, Gavi und Pedri. Sie sind die Lösung. Sie bringen den Schwung. Sie gehen vorneweg. Sie sind die Leistungsträger.

Mehr als die grossen Stars? Mehr als Lewandowski, Raphina, Olmo und Co.?
Die Jungen haben jedenfalls einen Riesenanteil. Sie brauchen die Genannten und den nun verletzten Ter Stegen. Aber das Verhältnis ist wechselseitig. Ohne die Jungen hätte es Barça schwer.

Welchen Anteil hat der neue Coach Hansi Flick? Man verehrt ihn schon fast als Magier …
Er verfügt über die nötige Erfahrung und er hat es verstanden, diesen Mix aus Jung und Alt zu kreieren. Dabei hilft die deutsche Mentalität. Das kommt richtig gut zusammen.

Apropos deutsch: Wie schwer wiegt der Ausfall von Marc-André ter Stegen?
Er ist der Captain. Er hat einen Top-Saisonstart hingelegt. Seine Absenz ist ein Riesenschlag. Nicht nur auf dem Platz. Sondern auch als Führungsfigur neben dem Platz, gerade, um die Jungen an die Hand zu nehmen.

Ivan Rakitic persönlich

Ivan Rakitic wird am 10. März 1988 als Sohn jugoslawischer Eltern aus Zepce im heutigen Bosnien-Herzegowina in Rheinfelden AG geboren und wächst in Möhlin AG auf. Die Junioren durchläuft er beim FC Möhlin-Riburg/ACLI und ab sieben beim FC Basel. 2005 erhält er einen Profivertrag beim FCB, mit dem er 2007 den Cup gewinnt. Gleich danach wechselt er für rund sechs Millionen Franken zu Schalke 04. 2011 gewinnt er den DFB-Pokal; dennoch verbannen ihn die Königsblauen für lächerliche drei Millionen zu Sevilla, wo er durchstartet und 2014 ein erstes Mal die Europa League gewinnt. Er verabschiedet sich für rund 20 Millionen zum FC Barcelona. Mit den Katalanen holt er je viermal die Meisterschaft und den Cup sowie 2015 die Champions League. Im Final gegen Juve schiesst er das 1:0. 2020 geht er zurück zu Sevilla. Mit den Andalusiern gewinnt er 2023 die Europa League ein zweites Mal. Ende Januar 2024 wechselt er zum Al-Shabab FC aus Riad in die Saudi Pro League. Ein halbes Jahr später kehrt er der Wüste den Rücken und geht zum kroatischen Topteam Hajduk Split.

Er durchläuft die SFV-Auswahlen von der U16 bis zur U21 und ist an der U17-EM-Endrunde Captain. Nach vier Spielen für die Schweizer U21 entscheidet er sich für Kroatien. Er wird 105 Länderspiele machen und 15 Tore schiessen. Höhepunkt: der 2018 verlorene WM-Final gegen Frankreich. 2020 tritt er aus der Kroatien-Nati zurück.

Ivan Rakitic wird am 10. März 1988 als Sohn jugoslawischer Eltern aus Zepce im heutigen Bosnien-Herzegowina in Rheinfelden AG geboren und wächst in Möhlin AG auf. Die Junioren durchläuft er beim FC Möhlin-Riburg/ACLI und ab sieben beim FC Basel. 2005 erhält er einen Profivertrag beim FCB, mit dem er 2007 den Cup gewinnt. Gleich danach wechselt er für rund sechs Millionen Franken zu Schalke 04. 2011 gewinnt er den DFB-Pokal; dennoch verbannen ihn die Königsblauen für lächerliche drei Millionen zu Sevilla, wo er durchstartet und 2014 ein erstes Mal die Europa League gewinnt. Er verabschiedet sich für rund 20 Millionen zum FC Barcelona. Mit den Katalanen holt er je viermal die Meisterschaft und den Cup sowie 2015 die Champions League. Im Final gegen Juve schiesst er das 1:0. 2020 geht er zurück zu Sevilla. Mit den Andalusiern gewinnt er 2023 die Europa League ein zweites Mal. Ende Januar 2024 wechselt er zum Al-Shabab FC aus Riad in die Saudi Pro League. Ein halbes Jahr später kehrt er der Wüste den Rücken und geht zum kroatischen Topteam Hajduk Split.

Er durchläuft die SFV-Auswahlen von der U16 bis zur U21 und ist an der U17-EM-Endrunde Captain. Nach vier Spielen für die Schweizer U21 entscheidet er sich für Kroatien. Er wird 105 Länderspiele machen und 15 Tore schiessen. Höhepunkt: der 2018 verlorene WM-Final gegen Frankreich. 2020 tritt er aus der Kroatien-Nati zurück.

Jetzt holt Flick Wojciech Szczesny aus dem Nach-Juventus-Ruhestand. Ein guter Entscheid?
Ich denke schon. Auch wenn Barça mit Iñaki Peña, den ich noch aus gemeinsamen Zeiten bestens kenne, einen absoluten Topmann als Ter-Stegen-Backup hatte. Er ist mit 25 noch jung, hat aber an der Seite des Deutschen unglaublich viel gelernt. Barcelona kann auch mit ihm als Nummer eins absolut beruhigt sein. Aber klar ist es optimal, nun auch einen erfahrenen Goalie zu haben, denn es sind sehr, sehr viele Spiele zu absolvieren. Und der Druck ist unheimlich gross beim FCB. Nun kann dieser auf den Schultern von Beiden verteilt werden, sofern man sich dafür entscheidet, keine klare Nummer eins zu definieren. Aber einen Ersatz für Ter Stegen gibt es schlicht nicht.

Zuletzt gabs das angesprochene 2:4 bei Osasuna. In der Champions League verloren die Blaugrana zum Start gegen Monaco. Sie stehen also gegen YB unter gewaltigem Druck!
Klar. Denn mit dem neuen Champions-League-Format kann man sich nicht manchen Fehltritt erlauben. Man weiss ja noch nicht mal, wie viele Punkte man braucht, um weiterzukommen. Da ist deshalb jedes Spiel ein kleiner Final.

Die Start-Niederlage gegen Monaco hatte man ganz bestimmt nicht auf dem Plan gehabt.
Nein. Aber die Monegassen sind eine Topmannschaft. Barça war früh nur noch zu zehnt. Und dennoch hätten die Spanier etwas mitnehmen müssen. Denn mit so vielen Spielern, die in der Lage sind, mit Einzelaktionen etwas zu bewirken, kannst du auch in Unterzahl gefährlich werden. Das wird übrigens etwas vom Entscheidenden sein aus Berner Sicht, diese Spieler aus dem Spiel zu nehmen.

Aber da hat es so viele – das ist doch praktisch unmöglich!
Ich habe auch nicht gesagt, es werde einfach. Selbst wenn mit Dani Olmo einer der wichtigsten Einzelkönner auch verletzt fehlt. Raphinha ist in Topform. Von Lamine gar nicht zu sprechen, das wird ja immer unheimlicher mit dem. Lewandowski macht Tore ohne Ende. Das ist halt Champions League. Und das wird YB bis in die Haarspitzen motivieren.

Wie geht man am besten in solch ein Spiel?
Ich kann den YB-Spielern nur sagen: Geniesst solche Momente! Erstens. Und gebt alles. Glaubt an euch. Denn im Fussball ist immer alles möglich.

Sie denken also, YB hat in der katalanischen Metropole eine Chance?
Es wird sicher unglaublich schwierig. Da muss jedes noch so kleine Detail stimmen. Fehler darf man sich nicht erlauben. YB muss sich gut vorbereiten, bereit sein und die Spieler müssen an sich glauben. Und ich wiederhole mich gerne: Es ist immer alles möglich!

Suchen wir weiter nach kleinen Vorteilen für YB: Die Magie des Camp Nou wird fehlen. Im Olympiastadion ist die Stimmung nicht dieselbe – oder?
Nein. Das ist auch nicht möglich. Da muss man nicht lange um den heissen Brei herumreden. Das Campo Nou ist einzigartig! Und nun wird es nochmals umgebaut und modernisiert. Und wird womöglich das beste Stadion der Welt. Aber glaub mir: Die YB-Spieler hätten liebend gerne im Camp Nou gespielt. Da spielst du einmal in deinem Leben gegen Barça in Spanien – und dann spielt man in einem Stadion mit Laufbahn rundherum. Vielleicht ist es aber auch solch ein kleines Detail, das helfen kann.

Sie haben nicht per Zufall YB gegen Aston Villa gesehen?
Doch, ich habe mir das Spiel zumindest teilweise angeschaut. Denn ich habe Villas Sportdirektor Monchi, der vor dem Wechsel nach London fast sein gesamtes fussballerisches Leben bei meinem Herzensklub Sevilla verbracht hat, zum Geburtstag gratuliert und wollte mit ihm ein bisschen über das letzte Spiel reden können.

Was ist Ihr Fazit?
(zögert) Mmh. Man hat einmal mehr gesehen, dass es in der Champions League Fehler, wie sie YB begangen hat, nicht verträgt. Aber der Schweizer Meister hat auch gezeigt, dass er gefährlich sein kann. Barça kann dieses Spiel nicht auf die leichte Schulter nehmen. Auch wenn der Meisterschaftsstart der Berner nicht so ausfiel, wie man sich das erwartet hatte.

Und doch steht die Behauptung: Die grösste Chance der Berner ist, dass sie keine Chance haben.
Irgendwo stimmt das schon. Denn niemand erwartet, dass YB das grosse Barcelona wirklich ärgern kann. Weshalb es in der Tat die grosse Chance von YB ist, dass alle erwarten, dass sich Barcelona nach dem 1:2 gegen Monaco mit einem Sieg zurück in die Spur bringt. Nicht immer gewinnt aber die favorisierte oder auf dem Papier bessere Mannschaft.

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Arsenal FC
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