41 Tote wegen Liverpools Champions-League-Spiel?
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Englische Studie schockiert
41 Tote wegen Liverpools Champions-League-Spiel?

Laut einer neuen Studie aus England sollen dutzende Corona-Todesfälle auf das Champions-League-Spiel zwischen Liverpool und Atletico Madrid zurückzuführen sein.
Publiziert: 25.05.2020 um 11:51 Uhr
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Liverpool-Trainer Jürgen Klopp (52) während des Champions-League-Spiels seiner Liverpooler gegen Atletico Madrid.
Foto: Getty Images

Am Sonntag macht Daniel Koch vom Bundesamt für Gesundheit den Schweizer Fussball-Fans im «Sportpanorama» bei SRF Hoffnung: «Der Sport ist ein wichtiger Bereich, dem jetzt auch Lockerungsmassnahmen zustehen. Das gilt auch für die Zuschauer. Sollten die Fallzahlen weiter so sinken wie in den letzten Wochen, dann dürften Sportveranstaltungen mit Zuschauern schon bald, vielleicht bereits im Juli wieder möglich sein.»

Nun: Am 11. März indes war dies zumindest in der Champions League noch möglich. Da trat Atletico Madrid in der Festung Anfield Road an, den amtierenden Titelhalter Liverpool auszuschalten. Vor 52'000 Fans im Stadion der Reds, 3000 davon aus Spanien angereist.

41 Corona-Todesfälle?

Nun enthüllt eine neue Studie der Datenanalysefirma Edge Health aus England, die sich auf Daten des National Health Service (NHS) beruft, dass es in Verbindung mit diesem einen Spiel 41 Todesfälle gegeben habe! Dies berichtet die «Sunday Times».

So sollen die Todesfälle 25 bis 35 Tage nach dem Spiel in Spitälern in und rund um Liverpool aufgetreten sein. Wie das Imperial College London und die Universität Oxford schätzen, habe England zum Zeitpunkt des Spiels rund 100'000 Corona-Infektionen gehabt, Spanien sogar 640'000!

«Skandalös!» – «Ein Fehler!»

Der Bürgermeister von Liverpool City, Steve Rotheram (58), forderte schon im April eine Untersuchung, weshalb das Spiel noch vor Fans habe stattfinden können. Es sei «skandalös», wie er gegenüber der «BBC» erklärte, falls sich Menschen bei einem Sportereignis anstecken, das nicht hätte stattfinden dürfen.

Auch der Bürgermeister von Madrid, Jose Luis Martinez-Almedia, gab letzten Monat zu, dass es ein «Fehler» war, das Spiel so zuzulassen. «Es machte keinen Sinn, dass zu diesem Zeitpunkt 3000 Atletico-Fans nach Anfield reisen konnten», so Martinez-Almedia. «Das war ein Fehler. Natürlich im Nachhinein gesehen. Aber ich glaube, auch zu diesem Zeitpunkt wäre mehr Vorsicht angebracht gewesen.»

Das zeitgleiche Spiel zwischen Paris Saint-Germain und Borussia Dortmund übrigens fand im Parc des Princes ohne Zuschauer statt...

Pferderennen in Verbindung mit 37 Toten

Schon das Spiel Tags zuvor in Bergamo, wo Atalanta die Spanier aus Valencia empfing, soll zu einer «Explosion» der Corona-Fällen in Norditalien und der Region Valencia geführt haben (BLICK berichtete).

Doch nicht nur der Fussball soll schwerwiegende Folgen gehabt haben. Das beliebte Pferderennen Cheltenham Festival zog in der zweiten März-Woche 250'000 Fans an. Im Report von Edge Health heissts, dass Cheltenham «zu 37 weiteren Toten in Verbindung mit Corona» geführt habe. (red)

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