Blick: Meschack Elia, Sie spielen gegen Manchester City. Wie ordnen Sie dieses Spiel für Sie persönlich ein?
Meschack Elia: Es ist das grösste Spiel meines Lebens! Manchester City ist die beste Mannschaft der Welt, keine Frage.
Ihnen liegen offenbar grosse Spiele wie jenes gegen Maccabi Haifa oder RB Leipzig. Der Respekt seitens von Roter Stern Belgrad war jedenfalls riesig. Die Serben schrieben von einem enorm schnellen Spieler, den man kaum verteidigen könne, wenn er auf die Abwehr zuläuft. Macht Sie das stolz?
Das ist schön. Aber man darf nie stehenbleiben. Und man muss die richtige Einstellung für die Champions League mitbringen, was mir gelungen ist.
Dann sind Sie ein Spieler für die ganz grossen Spiele?
Sagen wir es so: Ich habe ganz grosse Spiele absolvieren dürfen und bin sicher: Auf mich warten weitere schöne Dinge, wenn ich mich weiter verbessere.
Und nun gehts gegen Manuel Akanji, vielleicht den besten Innenverteidiger, den die Schweiz je gehabt hat.
Ich habe noch nie gegen Manuel Akanji gespielt. Das wird sicher ein tolles Duell. Er gehört auf jeden Fall zu den weltbesten Verteidigern.
Dann sind da noch Walker, Stones, Aké, Gvardiol, Ruben Dias. Marktwert dieser Jungs: 300 Millionen!
Das ist eine Superabwehr! Aber solche Duelle helfen dir, besser zu werden. Ich habe ganz viele Spiele von City gesehen und mir da immer wieder dieselbe Frage gestellt: Was müsste ich tun, um da irgendwie durchzukommen …
Im Sommer gabs Gerüchte um einen Transfer zu Besiktas Istanbul. Oder waren das mehr als Gerüchte?
Es gab eine Offerte. Aber ich wollte unbedingt die Champions League mit YB machen.
Die Türkei wäre auch das falsche Land gewesen – mit einer nur unwesentlich besseren Liga als die Schweiz – für einen, der die Möglichkeit hat, nach einer zweiten starken Champions-League-Kampagne in den ganz grossen Ligen zu landen.
Das ist auch mein Wunsch. Ich habe immer davon geträumt, via Frankreich oder die Schweiz nach England oder Deutschland zu gehen.
Bei YB hats vier Stürmer. Einer, der immer spielt, drei, die rotieren. Sie sind der erste, derjenige, der immer spielt.
Ich spiele aber oft auch am Flügel. Vor meiner YB-Zeit sogar mehrheitlich. Erst hier wurde ich zum zentralen Stürmer. Das Wichtigste ist ohnehin, dass jeder von uns vieren, wenn er spielt, seine Leistung bringt. Und die anderen bereit sind, wenn sie gebraucht werden, denn es erhalten alle Einsatzzeit.
Sie sind aber nicht überspielt, weil Sie so viel Einsatzzeit haben?
Nein. Ich bin einfach nach dem Spiel müde und schaue, dass ich mich so gut wie möglich erhole. Mein Körper reagiert da positiv. Denn für Spieler, die aus Afrika kommen, ist der europäische Rhythmus mit Spielen alle drei Tage unbekannt. Da muss man sich erst daran gewöhnen.
Wie sieht das aus?
Ich gehe mit meiner Frau und den dreijährigen Zwillingen sowie meiner sieben Monate alten Tochter ein bisschen spazieren. So wie jetzt nach dem Spiel gegen den FC Zürich. Aber nicht allzu lange.
Sieben Monate? Kommen Sie da zu genügend Schlaf?
Meine Schwägerin ist auch bei uns. So sind wir zu dritt.
Und als Fussballprofi müssen Sie keine Nachtschichten schieben.
So ist es. Ich darf durchschlafen. Oft auch in einem separaten Zimmer, um möglichst ungestört zu schlafen.
Sie sind einer, der immer verteidigt, dass man das machen müsse, was der Coach sagt. Hat der Ihnen nie gesagt, Sie sollten mehr Tore schiessen?
Klar hat er das. Ich versuche es. Ich schiesse oft aufs Tor. Und ich bin sicher: Die Tore werden kommen. Und sobald ich treffe, wird das regelmässig der Fall sein.
Als wir das letzte Mal ein grosses Interview mit Ihnen führten, das war Ende April, hielten sie denselben Diskurs. Und nun sind wir bei zwei Toren aus 15 Spielen. Kein guter Wert …
Ich bin in einer schwierigen Phase, was das Toreschiessen angeht. Die Anzahl Tore ist nicht gut und frustriert mich selber. Ich spiele gut und kann meinem Team auch ohne Tore helfen, aber ich treffe zu selten. Nun muss ich schauen, dass sich das ändert. Ich arbeite hart weiter. Das ist der einzige Weg.
Fabian Rieder ist weg. Nun ist Meschack Elia der wertvollste YB-Spieler.
Das habe ich auch gesehen. Das ist aber auch dank Ihnen, den Medien, der Fall. Denn wenn sie gut über einen Spieler schreiben, so hilft das dem Marktwert.
Und YB ist vielleicht gar nicht unglücklich, wenn sie nicht allzu oft treffen. Denn würden sie pro Saison 20 Tore machen, hätten sie YB längst für 20 Millionen Franken verlassen.
Auch die YB-Verantwortlichen stellen sich die Frage: Warum spielt der gut und trifft nicht oft. Denn auch sie wären sicher glücklich, wenn ich mehr Tore schiessen und mein Marktwert in die Höhe gehen würde.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Liverpool FC | 6 | 12 | 18 | |
2 | FC Barcelona | 6 | 14 | 15 | |
3 | Arsenal FC | 6 | 9 | 13 | |
4 | Bayer Leverkusen | 6 | 7 | 13 | |
5 | Aston Villa | 6 | 6 | 13 | |
6 | Inter Mailand | 6 | 6 | 13 | |
7 | Stade Brestois 29 | 6 | 4 | 13 | |
8 | OSC Lille | 6 | 3 | 13 | |
9 | Borussia Dortmund | 6 | 9 | 12 | |
10 | Bayern München | 6 | 9 | 12 | |
11 | Atlético Madrid | 6 | 4 | 12 | |
12 | AC Mailand | 6 | 3 | 12 | |
13 | Atalanta BC | 6 | 9 | 11 | |
14 | Juventus Turin | 6 | 4 | 11 | |
15 | SL Benfica | 6 | 3 | 10 | |
16 | AS Monaco | 6 | 2 | 10 | |
17 | Sporting Lissabon | 6 | 2 | 10 | |
18 | Feyenoord Rotterdam | 6 | -1 | 10 | |
19 | FC Brügge | 6 | -2 | 10 | |
20 | Real Madrid | 6 | 1 | 9 | |
21 | Celtic Glasgow | 6 | 0 | 9 | |
22 | Manchester City | 6 | 4 | 8 | |
23 | PSV Eindhoven | 6 | 2 | 8 | |
24 | GNK Dinamo Zagreb | 6 | -5 | 8 | |
25 | Paris Saint-Germain | 6 | 0 | 7 | |
26 | VfB Stuttgart | 6 | -3 | 7 | |
27 | FC Shakhtar Donetsk | 6 | -8 | 4 | |
28 | Sparta Prag | 6 | -11 | 4 | |
29 | SK Sturm Graz | 6 | -5 | 3 | |
30 | FC Girona | 6 | -6 | 3 | |
31 | FK Crvena Zvezda Belgrade | 6 | -9 | 3 | |
32 | FC Salzburg | 6 | -15 | 3 | |
33 | Bologna FC | 6 | -6 | 2 | |
34 | RB Leipzig | 6 | -7 | 0 | |
35 | SK Slovan Bratislava | 6 | -16 | 0 | |
36 | BSC Young Boys | 6 | -19 | 0 |