Wann immer Raphael Wicky ein Tor für den Hamburger SV erzielte, schallte «hey hey Wicky, hey Wicky hey» durch den Volkspark. Die Titelmelodie einer Zeichentrickserie aus den 70er-Jahren.
Wicky, ein Kind, Sohn des Wikinger-Häuptlings, ist klüger als der ganze Stamm zusammen. Hat Geistesblitze, die seinen Vater und die starken Männer immer und immer wieder aus den brenzligsten Situationen führt.
Auch Raphael Wicky hat gute Ideen. International im 3-4-3 zu spielen beispielsweise. Mit den laufstarken Lang und Petretta, die gegen hinten absichern. Mit schnellen Leuten wie Steffen, Oberlin und Bua, die überfallartig einfallen – und sowohl Benfica als auch ZSKA keine Chance lassen.
7:0 in zwei Spielen gegen die favorisierten Russen und Portugiesen? Überragend. Dazu die 20-jährigen Petretta, Ajeti und Oberlin ins kalte Champions-League-Wasser geschmissen. Was Wicky anfasst, wird zu Gold.
Selbstverständlich ist das nicht. Delgado-Rücktritt, Van Wolfswinkel-Verletzung, harziger Saisonstart: Es hätte genügend Gründe gegeben, zu stolpern. Und unter dem immensen Erfolgsdruck zusammenzubrechen.
Doch Wicky blieb cool, gestählt aus 10 Jahren in der Primera Division und in der Bundesliga. Wer die Medienlandschaft in Madrid, Bremen und Hamburg kennt, der lässt sich von der Erwartungshaltung in Basel nicht beeindrucken.
Kurzum: Chapeau, Herr Wicky.