Müsste man den Musterschweizer am Reisbrett entwerfen, käme Urs Fischer heraus. Arbeitsam, hoch anständig. Ein toller Familienvater, der an den freien Tagen mit seinen Kumpels im Sihlsee nach Forellen angelt.
Fischer. Da weiss man, was man hat. Bei soviel solider Schaffenskraft fragt man sich aber zunehmend: Ist Fischer der richtige Mann für den grossen Coup? Strahlt er aus, was man für einen Exploit auf der internationalen Bühne ausstrahlen muss? Ist er der gewiefte Taktiker für Husarenstücke gegen Europas Elite?
Oder ist er der Fischer national? Der Mann, der mit neun Siegen in Serie den Titelkampf in der Super League schon entschieden hat, bevor die Saison so richtig lanciert ist.
Ja, Urs Fischer hat den undankbarsten Job im Schweizer Fussball. Die Erfolge auf nationaler Ebene werden wohlwollend aber zunehmend gleichgültig zur Kenntnis genommen. In einer Liga, in der ein FC Basel b der härteste Herausforderer des FC Basel a wäre.
Mit einem Kader, dass nicht für nationale, sondern vor allem für internationale Herausforderungen zusammengestellt ist. In der Liga kann Fischer rotieren und pröbeln wie er will. In Gefahr gerät das Team dank individueller Klasse nicht.
Gefeiert würde Fischer nur, wenn er international für Furore sorgt. Mit einer taktischen Meisterleistung. Aber hier wartet man auf den Exploit.
Um in Basel als Trainer tiefe Spuren zu hinterlassen muss Fischer Grenzen sprengen. Nicht in der Super League. Sondern international!