Blick-Kolumnist Kubilay Türkyilmaz zur Champions League
«Italien ist in der Hierarchie nicht geklettert»

Italien jubiliert. Drei Teams stehen in den Viertelfinals der Champions League. Blick-Kolumnist Kubilay Türkyilmaz sagt klar, das sei nur wegen der Schwäche einiger Grosser möglich gewesen.
Publiziert: 17.03.2023 um 16:02 Uhr
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Aktualisiert: 17.03.2023 um 16:05 Uhr
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Riesenjubel bei den Spielern der AC Milan nach dem Eliminieren von Tottenham Hotspur.
Foto: imago/Insidefoto
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Alain KunzReporter Fussball

Napoli, Inter Mailand und die AC Milan. Gleich drei italienische Teams haben den ersten K.o.-Cut überstanden und stehen in den Viertelfinals der Champions League. Das gabs letztmals vor 17 Jahren, als Inter, Milan und Juventus Turin dasselbe erreichten.

Wie so üblich in Italien, in einem Land der Extreme, werden Erfolge im Fussball entsprechend glorifiziert. Die renommierte «Gazzetta dello Sport» titelte «NapOlé! e 3» und schrieb von einer «wahren Herrlichkeit».

Auslosungsglück und Schwächeln der Grossen

Doch Blick-Kolumnist Kubilay Türkyilmaz, der einst selber in der Serie A bei Brescia und Bologna gespielt hat, lässt sich nicht blenden, schaut hinter die Fassade und stellt fest: «Das war nur dank des Losglücks und dem gleichzeitigen Schwächeln vieler Grosser möglich.» Konkret: Hätten die Achtelfinalgegner nicht Eintracht Frankfurt, Porto und Tottenham Hotspur geheissen, wäre dieses italienische Fussballmärchen nicht möglich gewesen. «Wären die Gegner zum Beispiel Real Madrid, Manchester City und Bayern München gewesen – wir wären wohl bei null Italienern …»

Italienisches Losglück hält an

Im Viertelfinal der Champions League kommt es zu einem italienischen Duell. Napoli trifft auf die AC Milan. Somit haben die Italiener bereits einen Vertreter sicher im Halbfinal. Und dort könnte es zu einem weiteren Liga-internen Duell kommen. Sollte Inter nämlich seinen Viertelfinal gegen Benfica gewinnen, würden die Nerazzurri in der Runde der letzten Vier auf den Sieger des italienischen Duells treffen. Den grossen Brocken wie Manchester City, Real Madrid und Bayern München gehen die Teams aus der Serie A bis zum Endspiel damit aus dem Weg. Einen leichteren Weg in den Final wird es für italienische Teams wohl länger nicht mehr geben.

Im Viertelfinal der Champions League kommt es zu einem italienischen Duell. Napoli trifft auf die AC Milan. Somit haben die Italiener bereits einen Vertreter sicher im Halbfinal. Und dort könnte es zu einem weiteren Liga-internen Duell kommen. Sollte Inter nämlich seinen Viertelfinal gegen Benfica gewinnen, würden die Nerazzurri in der Runde der letzten Vier auf den Sieger des italienischen Duells treffen. Den grossen Brocken wie Manchester City, Real Madrid und Bayern München gehen die Teams aus der Serie A bis zum Endspiel damit aus dem Weg. Einen leichteren Weg in den Final wird es für italienische Teams wohl länger nicht mehr geben.

Aber, und das hält er den Teams aus dem Land des Europameisters zugute: «Sie sind derart stabil, dass sie in der Lage waren, in die Bresche zu springen, als sich die Möglichkeit bot, weil einige Grosse fehlten. Ich denke an ein derzeit miserables Liverpool, an Barcelona, das ausschied, als es in einer Krise war. An Atlético Madrid, das im Moment nicht top ist. An Manchester United, dass sich wegen der schlechten letzten Saison nicht mal für die Königsklasse qualifiziert hat. Oder an Paris Saint-Germain, das mit der K.o.-Phase auf Kriegsfuss steht.»

Italien immer noch die Nummer vier

Obwohl Italien aktuell mit drei Teams die Nummer eins ist, gefolgt von England mit zwei und Deutschland, Spanien und Portugal mit je einem Team, so hat sich für Kubi in der Hierarchie nichts geändert: «Italien steht nach wie vor eindeutig an vierter Stelle hinter England, Spanien und Deutschland. Nicht nur wegen der Infrastruktur, auch vom fussballerischen Potenzial her.»

Denn ein überdurchschnittliches Kader habe von den drei Teams nur Napoli. «Inter und Milan sind solid, werden aber an ihre Grenzen stossen, wenn es gegen ein grosses Team geht. Die Neapolitaner hingegen haben grosses spielerisches Potenzial und befinden sich in einer magischen Phase, in der durchschnittliche Spieler über sich hinauswachsen. Da passt alles zusammen. Wie bei Liverpool vor ein paar Jahren.»

Napoli-Dynamik rational nicht erklärbar

Auch Trainer Luciano Spalletti «funktioniere» wie lange nicht mehr. Vergessen seien die drei letzten mittelmässigen Jahre. Zwei mit Inter und das erste in Maradona-City. «Wenn dann eine solche Dynamik entsteht, ist fast alles möglich.» Rational sei das aber nicht erklärbar.

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Champions League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Liverpool FC
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6
12
18
2
FC Barcelona
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6
14
15
3
Arsenal FC
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6
9
13
4
Bayer Leverkusen
Bayer Leverkusen
6
7
13
5
Aston Villa
Aston Villa
6
6
13
6
Inter Mailand
Inter Mailand
6
6
13
7
Stade Brestois 29
Stade Brestois 29
6
4
13
8
OSC Lille
OSC Lille
6
3
13
9
Borussia Dortmund
Borussia Dortmund
6
9
12
10
Bayern München
Bayern München
6
9
12
11
Atlético Madrid
Atlético Madrid
6
4
12
12
AC Mailand
AC Mailand
6
3
12
13
Atalanta BC
Atalanta BC
6
9
11
14
Juventus Turin
Juventus Turin
6
4
11
15
SL Benfica
SL Benfica
6
3
10
16
AS Monaco
AS Monaco
6
2
10
17
Sporting Lissabon
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6
2
10
18
Feyenoord Rotterdam
Feyenoord Rotterdam
6
-1
10
19
FC Brügge
FC Brügge
6
-2
10
20
Real Madrid
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6
1
9
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Celtic Glasgow
Celtic Glasgow
6
0
9
22
Manchester City
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6
4
8
23
PSV Eindhoven
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6
2
8
24
GNK Dinamo Zagreb
GNK Dinamo Zagreb
6
-5
8
25
Paris Saint-Germain
Paris Saint-Germain
6
0
7
26
VfB Stuttgart
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6
-3
7
27
FC Shakhtar Donetsk
FC Shakhtar Donetsk
6
-8
4
28
Sparta Prag
Sparta Prag
6
-11
4
29
SK Sturm Graz
SK Sturm Graz
6
-5
3
30
FC Girona
FC Girona
6
-6
3
31
FK Crvena Zvezda Belgrade
FK Crvena Zvezda Belgrade
6
-9
3
32
FC Salzburg
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6
-15
3
33
Bologna FC
Bologna FC
6
-6
2
34
RB Leipzig
RB Leipzig
6
-7
0
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SK Slovan Bratislava
SK Slovan Bratislava
6
-16
0
36
BSC Young Boys
BSC Young Boys
6
-19
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