Armes Atletico gegen reiches Real
So kam der Hass nach Madrid

Seit 103 Jahren stehen sich in Madrid Real und Atletico unversöhnlich gegenüber. Am Samstag zum zweiten Mal nach 2014 im Champions-League- Final.
Publiziert: 27.05.2016 um 21:44 Uhr
|
Aktualisiert: 11.09.2018 um 11:15 Uhr
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Am Samstag steigt in Mailand der Final der Köngisklasse zwischen Real und Atletico.
Foto: Getty Images
Matthias Dubach

Das hätte in Madrid lange niemand für möglich gehalten! Nach 2014 kommt es am Samstag schon wieder zum Stadtderby im Champions-League-Final. Real Madrid gegen Atletico Madrid. Das ist Hass pur. Der Graben ist abgrundtief. Er teilt die Stadt in zwei unversöhnliche Hälften.

Dort, im mondänen Norden der Stadt, ist Real. Dort steht das Bernabeu, dort stehen Fünf-Sterne-Hotels, dort fahren Luxus-Autos durch die Strassen. Sieben Kilometer südlich gibts keinen Glamour mehr. Im Arbeiterviertel steht das Vicente-Calderon-Stadion. Ein rustikaler Bau, die Stadt-Autobahn führt unter einer Tribüne hindurch.

Arm gegen Reich. So war es schon ganz am Anfang. Der Hass kommt in den Madrider Fussball, als 1913 Atletico gegründet wird. Ein Jahr nach Real. Es sind Studenten aus dem Baskenland, die in der regionalen Liga als Ableger von Atletic Bilbao gegen Real antreten wollen.

Geld gibts von Anfang an nur bei Real. Beim Rivalen ist die Kasse öfters leer. Als Atletico neue Trikots braucht, die eigentlich Blau-Weiss sein sollten, muss eine Notlösung her. Die neuen Leibchen werden aus Matratzenstoff geschneidert. Damals im typischen Rot-Weiss. Es werden in der Not die neuen Klubfarben. Deshalb nennt man den Basken-Klub auch «Rojiblancos» (die Rot-Weissen) oder «Colchoneros» («colchon», die Matratze).

Die grossen internationalen Titel holt stets Real. Während der Diktatur steht Real Machthaber Franco nahe. Die Stars mit den dicken Verträgen spielen in Weiss, im Calderon wird vor allem gekämpft.

Doch der Hass ist ziemlich einseitig verteilt. Für einen Atletico-Fan ist eine Real-Niederlage fast schöner als ein Triumph der «Rojiblancos». Die Real-Fans sind gegenüber dem Rivalen gönnerhaft. Das Abschätzigste, was man hört: «Atletico ist wie ein kleiner Bruder.»

Doch dieser kleine Bruder will in Mailand dem Hass-Gegner das Fürchten lehren!

Champions League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Liverpool FC
Liverpool FC
6
12
18
2
FC Barcelona
FC Barcelona
6
14
15
3
Arsenal FC
Arsenal FC
6
9
13
4
Bayer Leverkusen
Bayer Leverkusen
6
7
13
5
Aston Villa
Aston Villa
6
6
13
6
Inter Mailand
Inter Mailand
6
6
13
7
Stade Brestois 29
Stade Brestois 29
6
4
13
8
OSC Lille
OSC Lille
6
3
13
9
Borussia Dortmund
Borussia Dortmund
6
9
12
10
Bayern München
Bayern München
6
9
12
11
Atlético Madrid
Atlético Madrid
6
4
12
12
AC Mailand
AC Mailand
6
3
12
13
Atalanta BC
Atalanta BC
6
9
11
14
Juventus Turin
Juventus Turin
6
4
11
15
SL Benfica
SL Benfica
6
3
10
16
AS Monaco
AS Monaco
6
2
10
17
Sporting Lissabon
Sporting Lissabon
6
2
10
18
Feyenoord Rotterdam
Feyenoord Rotterdam
6
-1
10
19
FC Brügge
FC Brügge
6
-2
10
20
Real Madrid
Real Madrid
6
1
9
21
Celtic Glasgow
Celtic Glasgow
6
0
9
22
Manchester City
Manchester City
6
4
8
23
PSV Eindhoven
PSV Eindhoven
6
2
8
24
GNK Dinamo Zagreb
GNK Dinamo Zagreb
6
-5
8
25
Paris Saint-Germain
Paris Saint-Germain
6
0
7
26
VfB Stuttgart
VfB Stuttgart
6
-3
7
27
FC Shakhtar Donetsk
FC Shakhtar Donetsk
6
-8
4
28
Sparta Prag
Sparta Prag
6
-11
4
29
SK Sturm Graz
SK Sturm Graz
6
-5
3
30
FC Girona
FC Girona
6
-6
3
31
FK Crvena Zvezda Belgrade
FK Crvena Zvezda Belgrade
6
-9
3
32
FC Salzburg
FC Salzburg
6
-15
3
33
Bologna FC
Bologna FC
6
-6
2
34
RB Leipzig
RB Leipzig
6
-7
0
35
SK Slovan Bratislava
SK Slovan Bratislava
6
-16
0
36
BSC Young Boys
BSC Young Boys
6
-19
0
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